"Ich war unruhig. Etwas starkes zog mich weiter runter in die Tiefe.", "Elisabeth, kannst du mir das Gefühl genauer beschreiben?", fragte mich Dr. Elcharo. Ich fühlte mich unglaublich müde. Meine Mum, wartete draußen im Wartezimmer. Sie war die letzten Wochen immer besorgt, was meinen gesundheitlichen Zustand anging. Wenn ich nicht schlafen konnte, dann erging es ihr genauso. Sie bestand darauf, dass ich mit einem Experten über meine Träume redete. Dr.Elcharo, versuchte mich zu verstehen. Doch ich konnte sehen, dass er kein guter Therapeut war.
"Lis?", fragte er nach. Ich konnte es nicht ausstehen, wenn man mich bei meinem zweiten Namen ansprach. Mein Name ist Katheleen Elisabeth. Ich bemerkte, dass Elcharo verzweifelt versuchte den Kontakt zu mir zu suchen. Doch ich war zu sehr vertieft in meinen Gedanken. Es lief wie ein Film ab. Meine Augen sahen ihn. Verschwommen und doch bewusst. Doch meine Ohren, nahmen nicht das auf, was er versuchte mir so zoghaft mitzuteilen. Mein Kopf erzählte mir andere Worte, andere Geschichten. Ich konnte mir vorstellen, dass für Dr.Elcharo diese Situation unangenehm oder sogar überfordernd wirkte. Aus seiner Sicht, sah er bestimmt ein Depressives Kind, dass mitten in der Pubertät war und unbedingt Hilfe benötigte. Ein Kind dessen Mutter, nicht wusste wie sie mit ihrem Leib und Blut umgehen soll.
Doch das ist nicht die Wahrheit. Katheleen ist ein lebhaftes Kind. Voller Freude und Emotionen. Unglaublich verträumt, neugierig und ein bisschen schadenfroh, wenn es zu der Situation passt. Jedoch ist Elisabeth müde, demotiviert und unglaublich faul und gelangweilt. Leider sieht Dr. Elcharo nur diese Seite meiner Person. Denn jeder Mensch hat zwei Persönlichkeiten.
"Ich schätze das bringt nichts mehr. Ich denke ich werde mit deiner Mutter reden und wir müssen die rechtlichen Termine absagen. Lis, du redest nicht mit mir. Ich sehe keine Chance zu dir durchzukommen. ", sagte Elcharo verzweifelt. Meine Gedanken schalteten sich wieder in die Realität ein. Ein Stück Katheleen kam gerade raus. Ich verspürte Freude, als er mir erklärte, dass er die rechtlichen Termine absagen will. Ich lächelte kurz auf. Es war ein leichtes lächeln, eher zurückhaltend und doch sehr aussagend. Doch schnell verging meine gute Laune. Er kam näher. Er rückte mit seinem Sessel zu mir und sagte mit einem hoffnungsvollen unterton:" Ich habe immernoch das Gefühl, dass du mit mir reden willst aber dich nicht traust."
Die Uhr klingete. " Ich denke meine Zeit ist um.", sagte ich ruhig, packte meine Sachen, verabschiedete mich und verließ den Raum.
Eigentlich erwartete ich meine Mum im Wartezimmer aber sie war niergendwo auffindbar. Sie schrieb mir eine Nachricht auf mein Handy und erzählte, sie sei unterwegs. Ich beschloss nach Hause zu gehen. Da unsere Wohnung nicht weit weg war, würde ich in 20 Minuten zu Fuß schon auf meinem Sofa sitzen. Ich war unglaublich Müde und überlegte ob ich noch in den Laden gehe, mir Koffein hole oder eine Tablette einnehme um auf diesem Weg nach Hause nicht umzukippen.
Der Weg fühlte sich gar nicht so lange an. Ich verzichtete auf Koffein und Medizin. Ich betrat unsere Wohnung, war in wenigen Sekunden auf meinem Sofa und wurde schnell in das Land der Träume gezogen.
Überall rotes Licht. Rauch. Ich bekomme keine Luft. Meine Sicht war trüb. Ich versuchte zu Atmen. Weit in der ferne, sah ich einen Jungen. Es war Ben. Benjamin. Ich schrie nach ihm, doch meine Stimmbänder verbieteten es mir. Er konnte mich erkennen und versuchte etwas zu sagen. Er schrie: "Chae!" Meine Muskeln waren gelähmt. Ich versuchte ihm entgegen zu laufen, doch verlor wieder mein Bewusstsein.
Panisch wachte ich aus meinem tiefen Traum auf. Angsterfüllt schnappte ich Luft um nicht zu ersticken. Ich musste stark Husten. Schweißgebadet stand ich auf, ging in die Küche und holte mir etwas zu trinken. Mir war unglaublich warm, wechshalb ich meine Socken auszog und mein langes Oberteil durch ein T-Shirt wechselte. Ich schaute nach meiner Mum, da ich wissen wollte ob sie wieder zu Hause angekommen ist. Da es spät in der Nacht war hoffte ich, sie ist nicht aufgewacht.
Leise öffnete ich ihre Zimmertür und war erleichert, als ich sah, dass sie tief und fest auf ihrem Doppelbett neben meinem Vater schlief. Immernoch Müde und erschöpft legte ich mich auf mein Sofa und versuchte zu schlafen.
"Chaleen? Chae?! Wach auf!", sagte Ben panisch und besorgt während er versuchte mich wieder in die Realität zurückzuholen. Ich konnte verschwommen seine Umrisse sehen. Seine braunen Haare mit der silberblonden Strähne kamen direkt zur geltung. Im Hintergrund war immernoch das helle Leuchtfeuer um uns herum. Da ich immernoch nicht komplett an Bord war, konnte ich fühlen, wie Ben mich hochhebte und rannte. Im Hintergrund hörte ich eine Explosion, wodurch meine Ohren sofort verstummten. Benjamin fiel mit mir runter. Meine Kraft kam Stück für Stück zurück, wechselhalb ich aufstehen konnte und Ben zur Hilfe trat. Ich zog ihn hoch und legte seinen Arm um meine Schultern. Aufeinmal hörte ich einen Schrei. Es klang wie ein Kind. Sofort waren meine Sinne wieder auf 100 Prozent. Meine Energie war zurück, sodass ich der Stimme des Kindes folgte. Ben wollte mich aufhalten. "Chae!", rief er. "Lass mich!", schrie ich ihn mit einer groben Stimme an und folgte weiter den Lauten des Kindes. "Chae, nein!"; ich unterbrach ihn, "Ich werde sie nicht sterben lassen!", fuhr ich ihn an. Ben stoppte mich und schaute mich ruhig an: " Sie es nicht, Chae."
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Same
FantasyManchmal fragen wir uns, welche Bedeutung unsere Träume haben. Ob sie einen Zusammenhang zwischen unserer Realität zeigen oder einfach nur unsere Fantasie wiederspiegeln. Katheleen muss aufgrund ihres alltäglichen Stresses auf die unerwartete Art e...