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[Cover wird noch folgen, keine Sorge]

Song: My Chemical Romance mit Welcome To The Black Parade

Die Braut betrat die Kirche. Ihr Vater, ein alter dicker Mann, der von der früheren Wehrpflicht geprägt worden war, schritt gerade und stolz an ihrer Seite voran. Die Braut selber war eine kleine rothaarige Frau. Ihr Kleid, eine weiße Meerjungfrau aus Spitze und mit Perlen bedeckt, schmiegte sich eng an ihren Körper und betonte ihre liebliche Taille und ihren leichten Busen. Manuel musste bei diesem Anblick schon fast kotzen. Alles an ihr war so perfekt. Ihre wilden Haare zu einem perfekten Zopf geflochten, der ihre rechte Schulter entlang fiel. Ihre vielen Sommersprossen, von denen jede an ihrer Stelle war und ihr zierliches Gesicht noch zierlicher wirken ließ. Ja, Manu konnte verstehen warum Patrick ausgerechnet sie ausgesucht hatte.
Wäre er auch nur annähernd an Frauen interessiert gewesen, hätte er sich wahrscheinlich auch in Naomi verliebt. Aber Manuel war nun mal nicht an Frauen interessiert, genauso wenig wie an Männern. Alles, was für ihn zählte, war Patrick. Doch der würde nun heiraten, demnächst würde dann das erste Kind folgen und schon bald wäre Patrick das Oberhaupt seiner eigenen Familie.
Essen von vor ein paar Tagen kam in Manu hoch. Seit Wochen war er nervös, vielleicht sogar nervöser als das Brautpaar selber, und hatte keinen Bissen runter gekriegt. Schlaf? Fehlanzeige. Er hatte sich mit zocken abgelenkt und schließlich sogar bei den Vorbereitungen geholfen. Er hatte sich einfach von heute ablenken wollen. An manchen Tagen hatte Manuel sogar daran gedacht die Hochzeit zu sabotieren und Naomi ins Verderben zu stürzen. Aber Patrick war so verliebt und glücklich, würde Naomi sterben wäre Patrick nur noch ein Wrack. Außerdem wusste Manu, dass Patrick nicht schwul war. Obwohl, Manuel war eigentlich auch nicht schwul und trotzdem war er nun schon seit 3 Jahren in Patrick verknallt. Am Anfang hatte es ihn nie wirklich gestört, er hatte ja jederzeit mit Patrick reden können. Doch schon bald wurde er eifersüchtig auf Zombey und maudado und die Stimmungsschwankungen trennten die vier Jungs voneinander. Kurz darauf war dann der Kontakt endgültig gebrochen. Manu hatte wieder angefangen alleine mit sich zu reden und die Teenager so gut es ging selbst zu unterhalten und Paluten und der Rest des Freedom Squads nahmen weiterhin zusammen auf, mit der Ausrede, dass GermanLetsPlay momentan beschäftigt war.
Doch irgendwann hatte Zombey dieses Projekt auf seinem Kanal starten wollen, doch Patrick und maudado hatten keine Lust darauf gehabt, deswegen hatte Zombey wieder Kontakt zu seinem alten Freund aufgenommen und Manu wieder in die Gruppe integriert.

Letztes Jahr dann hatte Patrick sich seinen Internetfreunden anvertraut und ihnen von seiner Beziehung mit Naomi und den Verlobungsplänen erzählt. Stolz hatte er ihnen erzählt, dass wenn Naomi seinen Antrag annehmen würde, er sie zu seiner Hochzeit herzlich einladen würde.

Das war der erste Tag, an dem Manuel wegen Patrick weinen musste.

Der zweite Tag war dann der, an dem Patrick von seinem geglückten Antrag erzählte.

Und der dritte Tag war der, wo die Einladung per Post in seinen Briefkasten flog.

Alleine bei dem Gedanken konnte Manuel heulen. Als er sich dann freiwillig als Unterstützung gemeldet hatte, hatte er noch am selben Tag auf dem Weg zu Paluten geweint. So richtig mit Schleim und fetten Tränen. Sein Gesicht hatte ausgesehen wie eine zusammengeschlagene Tomate, bei der man sich nochmal umgedreht hatte um nochmal drauf zu treten. Warum tat er sich das auch an?
War es der Selbsthass? Die Sehnsucht? Der Drang nach Aufmerksamkeit?
Manu wusste es nicht und wenn er ehrlich war, wollte er es auch nicht mehr wissen. Für ihn war mittlerweile alles egal.
Deswegen stand er da jetzt auch, ohne irgendwelche Emotionen im Gesicht, als er mit den Ringen in den Händen zum Brautpaar ging. Er sah zu, wie erst Patrick, dann Naomi ihr Ehegelübde abgaben und sich dann gegenseitig die Ringe auf die Finger schoben. Er hielt sich zurück als die beiden frisch Vermählten sich küssten.
Er schwieg, als Patrick auf der Feier zu ihm kam und sich bei ihm bedankte, dass er den Beiden geholfen hatte und ihnen die Ringe gebracht hatte.

Aber als er dann zuhause war und sich vergewissert hatte, dass er alleine war, brach alles aus ihm heraus und er heulte und kotze bis nichts mehr kam. Und er saß dort, auf seinem Stuhl, ohne einen klaren Gedanken fassen zu können. Sein Kopf war leer. Die Schmerzen waren stärker geworden. Innerhalb weniger Stunden war alles so viel schlimmer geworden und Manuel kam nicht mehr damit zurecht.
Er verfremdete die Realität, schuf seine Eigene. Er trennte sich von seinen Bekannten und blieb alleine.
Seine Gedanken waren seine ständigen Begleiter, ihr bester Freund der Schmerz.

Genau der Schmerz, der sein Gehirn Matsch werden ließ, der es gewaltsam ausgelöscht hatte und Manu von jeglichen Gefühlen und Erinnerungen befreit hatte.
Manuel wusste noch wer er war, was er tat und warum all das geschehen war, aber er fühlte es nicht mehr. Die Interesse ans Leben war vollständig verloren gegangen.
Er vegetierte nur noch vor sich hin, erledigte das Nötigste um zu überleben und versorgte sich auf ein Minimum.
Die weiße Haut war von noch weißerem und totem Gewebe überzogen worden, welches zu einem vollständigen Verlust des körperlichen Fühlens gesorgt hatte. Äußerlich wie auch innerlich war Manuel endlich taub.
Denn der Schmerz, der bittersüße heimtückische Schmerz, hatte ihm seine gesamte Menschlichkeit geraubt. Er hatte sich langsam angesammelt, hatte nur darauf gewartet Manuel zu überfallen, und hatte ihn anschließend gegangen genommen und ihn zerstört.
Das Leben, ein Geschenk der Liebe, hatte für ihn keine Relevanz mehr und so arbeitete er auf sein eigenes Ende zu, ein letztes Spiel bis zu seinem Todesspiel.
Denn ein Mensch ohne Gefühle, ist kein Mensch. Er ist nicht länger überlebensfähig und alleine stirbt alles in seinem Inneren ab bis auch sein Äußeres langsam abstirbt und trotzdem nicht an die einzige Emotion kommt, die ein solcher Mensch spüren kann. Taubheit. Denn Taubheit lässt einen die Leere im Herzen spüren. Sie macht einen klar, dass nichts mehr wichtig ist und man nichts mehr spürt. Doch genauso zeigt sie einem, dass der Tod nun größer ist als das Leben in einem Menschen. Die Taubheit ein Symbol des Herzschmerzes und ein Resultat der Trauer.

Der Schmerz hatte Manuel taub gemacht.
Sein Leben war einsam bis er schließlich auch das nicht mehr hatte.

Mal was trauriges nach meinem Smut OS.

Das auf jeden Fall zum Thema "ich werde nie wieder was über YouTube schreiben". Mhm, wenn wollte ich 2017 damit eigentlich überzeugen.

Schreibt mir doch bitte eure Meinung und votet/liked nicht einfach. Ich würde viel lieber Kommentare lesen, mögen sie noch so simpel und kurz sein.
Dankeschön :)

Wedding Tears [Kürbistumor OS]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt