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''Ich will nicht lieben.'' Gwendolyn kam heute spät nach Hause. Später als sonst. Aber es würde sich keiner Sorgen um sie machen. Ihre Mutter lag bestimmt wieder stink besoffen auf dem Sofa. Hatte bestimmt wieder ihre Errinerungen mit Sekt runtergespüllt. So wie immer. So wie jeden Tag. Und einen Vater hatte sie nicht. Auf jeden Fall nicht mehr. Er hatte, als Gewndolyn 9 war die Familie verlassen. Ihre Eltern waren schon immer verschieden gewesen. Ihr Vater war, so weit sie sich errinern konnte immer optimistisch gewesen, aber ihre Mom war eher immer die Stille gewesen und hatte sich immer zurückgezogen. Ihrem Vater war das zu viel und dann kam er an einem Abend in die Wohnung. In einem schnellen Tempo. Er schnappte sich einen Koffer und packte ihn anschließend. Ihre Mom hatte auf dem Sofa gesessen. Sie konnte alles sehen. Gewndolyn saß unten auf dem Fußboden und spielte mit Puppen. Sie hatte schon früher keine Freunde gehabt. Ihre Mutter schrie den Vater an, flehte er solle bleiben. Sie meinte, sie könnte sich ändern. Sie bräuchte ihn. Aber ihr Vater bleib kalt. '' Peter, bitte!' Ich brauche dich!'' Sie zog an seiner Jacke. '' Maddie, ich kann nicht mehr länger... ich brauche Abwechslung... .'' Maddie fiel auf die Knie. Sie war kurz vor dem Zusammenbruch. Ihr Vatter schaute Gwendolyn an. '' Pass gut auf Gwen auf... .'' Er war schon an der Türschwelle, aber Maddie gab nicht auf. Sie hielt ein Bein fest. '' Du darfst nicht gehen. DU DARFST MICH NICHT ALLEINE LASSEN!'' Schrie sie. Gwendolyn verstand nicht so recht, was dort ablief. Sie sah nur ihre Mutter und ihren Vater. Sie stand auf und setzte die Puppe auf den Boden ab. ''Dad? '' ihre Eltern schauten sie an. ''Lass sie nicht alleine Peter... tu ihr das nicht an...'' setzte Maddie an. Gwendolyn stand nur da. Mit der Miene, die sie immer drauf hatte. Sie lachte nicht viel. Eigentlich überhaupt nicht. Sie war schon seit Geburt an ein sehr gefühlsloser Mensch. Sie hatte nie Freunde und hatte nie die Erfahrung gemacht, wie es ist zu lieben. Doch nun zeichnete sich etwas wie Trauer in ihrem Gesicht ab. Wie Schmerz. Sie schaute ihren Vater an. ''Stimmt es? Du gehst?'' Sie sprach sehr leise. Generell sprach sie auch nicht viel. Okay, gar nicht. Eigentlich nur, wenn man etwas von ihr verlangt, oder man sie etwas fragte. Ihr Vater schaute sie an. Er war den Tränen nahe. Wirklich. '' Ich muss hier weg.'' er tratt ihre Mutter, so dass sie ächzent durch den Raum flog. Und schon war er weg. Man konnte ihn nur den Flur entlang stolpern hören. Nun waren sie alleine. Gwendolyn stand da. Sie hatte sich nicht von der Stelle gerührt. Gerade hatte sie einer der wertvollsten Menschen in ihren Leben verloren. Hinten bewegte sich etwas. ''Ich will nicht mehr... .'' Gewndolyn drehte sich um. Ihre Mom lag dort. Ihr Augen waren rot. '' Mom, kommt Dad wieder?'' Ihre Mutter lag dort. Sie regte sich nicht. Sie starrte ihn die Ferne. War sie tot? Nein, doch nicht. Sie bewegte ihre Lippen. '' Gott, erlöse mich.'', sagte sie. Oder flehte sie? Gwendolyn verstand nicht recht. ''Mom?'' Sie wollte schon zu ihrer Mutter hingehen, aber dann setzte sich diese auf. Sie schnappte nach Luft und fasste sich an den Hals. Dann weinte sie wieder und machte sich ganz klein.

Am Abend bekam Gwendolyn keine Gute Nacht Geschichte. Sie musste sich auch alleine zu Bett bringen. Irgendwann in der Nacht bekam sie schrecklichen Durst. Als sie die Tür aufmachte und am Bad vorbei ging, hörte sie etwas tropfen. So neugierig wie sie war, öffnete sie leise die Tür. Nur einen Spalt, der aber schon alles zeigte. Ihre Mutter lag auf dem Fliesen. An ihrem Arm lief Blut hinunter. Und auf den Fliesen hatte sich auch schon eine Larche gebildet. Hätte Gwendolyn das sehen sollen? Ihre Mutter hatte sich geritzt. Und das war bestimmt auch nicht das erste oder letzte Mal. Tage später fing sie mit dem trinken an. Sie lag immer auf dem Sofa, als Gwendolyn nach Hause kam. Trotzdem war das Abendessen immer zubereitet. Nur heute war es doch etwas anders. Als Gwendolyn die Tür aufschloss, saß ihre Mutter am Küchentisch. Sie ist ganz schön dünn geworden. '' Gwen, ich habe auf dich gewartet.'' brachte sich mit zitriger Stimme raus. ''Bitte setzt dich.''. Gwendolyn sagte nichts, ging zu ihrem Stuhl und setzt sich. ''Bald ist dein sechzenter Geb-'' ''Ich hab nicht vor zu feiern.'' Ihre Mutter wollte etwas erwidern, doch Gwendolyn stand auf. '' Warte! Ich war noch nicht fertig... bitte setzt dich wieder.'' Sie tat, wie ihr befohlen. Warum verstand ihre Mutter einfach nicht, dass sie kein Bock auf solche Gespräche hatte? Sie würde nicht feiern. Und schon gar nicht mit Leuten in ihrem Alter. '' Gwen ich hatte vor mit dir über die Herbstferien vielleicht eine kleine Kreuzfahrt mit dir zu unternehmen, Über deinen Geburtstag. Wir haben schon lange nichts mehr gemacht. Naja gut, eigentlich so gut wie nichts. Gwen, ich habe ein paar Überstunden gemacht. Das Geld würde reichen. Vielleicht würde uns so was mal ganz gut tun. Was meinst du?'' Schon lange hatte sie in den Augen ihrer Mutter so ein Funkeln gesehen. Es war ein kleiner Hoffnungsschimmer zu sehen. ''Okay.'' Gab sie zurück. Ihre Mutter lächelte. Draußen regnete es. Man hörte den Regen gegen die Scheiben prasseln. Gwendolyn lehnte sich zurück und schaute ihm zu. Ihre Mutter sagte irgendtwas, aber sie hörte nicht zu.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 29, 2014 ⏰

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