-Berlin, Freitag d. 17.05.2019-
*Louise*
Müde öffnete ich die Tür zum Café in dem ich ab und zu aushalf.
Meine Nacht war entscheidend zu kurz gewesen und das nur, weil ich unbedingt auf Spotify das neue Album meiner Lieblingsband hören wollte.
Das Album war zwar gut, keine Frage, aber im Nachhinein wünschte ich mir ich hätte mir keinen Wecker mitten in der Nacht gestellt.Ich band meine Haare im Hinterraum zu einem Dutt, steckte mein Namensschild an und trat meine Schicht an.
Zu Beginn war ich allein, da meine Kollegin nie pünktlich war, aber das war kein großes Problem, so früh war nicht viel los.
Lediglich sechs Männer betraten das Café.
Zuerst beachtete ich sie nicht, bis ich an den Tisch ging um die Bestellung aufzunehmen.
„Guten Morgen, was kann ich ihnen bringen?", fragte ich freundlich, in der Hoffnung man merkte mir meine Müdigkeit nicht an und sah auf den Block in meiner Hand.
„Ich nehme einen Kaffee", sagte eine tiefe Stimme.
Ich kannte diese Stimme.
Ich schaute von meinem Notizblock auf und sah in mir sechs bekannte Gesichter.
Rammstein.
Ich nickte, nahm die nächsten Bestellungen auf.
Als ich mich umdrehte und ging schnappte ich noch einige Wortfetzen auf.
„Tattoo,...Nacken,...Fan,...hübsch."
Redeten sie über mich? Über das Tattoo mit dem Zitat „Hier kommt die Sonne" in meinem Nacken?
Ich schüttelte den Kopf und belächelte leicht meine eigenen Gedanken. Was für ein Quatsch. Warum sollten sie auch über mein Tattoo geschweige denn mich reden?
Als die Bestellung fertig war brachte ich sie an den Tisch.
Just in dem Moment betraten zwei weitere Leute den Laden und stellten sich an die Theke. Ich nahm ihre Bestellungen auf und kassierte schonmal, während der Automat die zwei Kaffees in die Pappbecher zum mitnehmen füllte. Als die beiden gegangen waren wurde ich nochmal zum Tisch der sechs Herren gerufen.
„Setzen sie sich", bot mir Herr Lindemann an.
Kurz überlegte ich. Es war niemand sonst da, dennoch hatte ich eigentlich zu arbeiten. Außerdem bekäme ich vermutlich ohnehin kein Wort raus, sollten sie mit mir reden wollen.
Ich nahm mir im Endeffekt doch einen Stuhl und setzte mich zu den sechs Männern.
„Wie heißen sie?", fragte er, Till Lindemann, mit seiner angenehmen, tiefen Stimme.
„Louise", antwortete ich etwas unsicher.
Die Herren stellten sich alle vor und dann begannen die Fragen.
„Wie alt sind sie? Und...wie lang sind sie schon Fan unserer Wenigkeiten?", fragte Flake.
Ich sah in die Runde:„Ich bin 21 und bin Fan seit 10 Jahren, seit 2009."
Bewundernd nickte Ollie.
Nun mischte sich auch Paul ein:„Spielen sie ein Instrument?" Ich nickte. „Ja, seit 15 Jahren Gitarre." Die beiden Gitarristen lächelten.
Wir unterhielten uns noch ein wenig und kamen auf ein Thema was mir sehr unangenehm war. Meine Beziehung. „Ehm...ja, ich habe einen Freund...Finnley, wir gehen zusammen zu ihrem Konzert am 22.06", antwortete ich auf die Frage, welche Till kurz zuvor gestellt hatte. Da mir das Thema wirklich unangenehm, und meine Beziehung ziemlich kompliziert war, war ich froh, als das Gespräch sich wieder der Musik zuwendete.
Wir unterhielten uns noch, bis meine Kollegin, Ann-Sophie, kam und wenig später einiges an Kundschaft eintrudelte.
Die Jungs verabschiedeten sich herzlich, zahlten und gingen dann.
Von diesem Moment an schweiften meine Gedanken ständig zu Rammstein, dem neuen Album, den Jungs an sich.
Vorallem aber bekam ich Till nicht mehr aus dem Kopf. Seine Augen, seine Blicke.
Er hatte es mir einfach angetan.
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"Diamant"
Fanfiction"Till drehte sich um, sah direkt in meine Augen und lächelte. Wenig später fand ich mich in seinen Armen wieder, bis er sich von mir löste, wobei ich zugegebenermaßen etwas traurig war, und sah mich an, ein breites Lächeln lag noch immer auf seinem...