-Berlin, Mittwoch d. 22.05.2019-
-Louise-Ich sah Christoph ungläubig an.
„Moment, was? Wirklich?"
Ich nickte unsicher:„Gern, aber...wie viel kostet das? Und dann muss ich in diesen fünf Tagen die mir noch bleiben erst mal ein Hotel finden."
Christoph grinste:„Also das Zimmer ist kein Problem und ich möchte dich einladen. Du musst dir um nichts Gedanken machen. Ich kümmer mich schon darum, dass du ein Dach über dem Kopf hast."
Ich war erstaunt. Wir kannten uns kaum und er machte mir dieses Angebot.
Wieder nickte ich zurückhaltend, sollte ich es doch eigentlich ausschlagen.
„Okay...ehm...super. Also ich bin mir sicher Till würde sich freuen, er redet viel von dir."
Verunsichert lächelte ich:„Okay, das...das freut mich."
„Ich denke du kannst dann mit einem Bus vom Team fahren und vielleicht kriege ich noch ein Zimmer in unserem Hotel. Wir können vorher dann aber auf jeden Fall nochmal schreiben, ich muss dir ja auch die Karte irgendwie zukommen lassen und bescheid sagen, ob alles so geklappt hat." Ich nickte und bedankte mich. Wir unterhielten uns noch ein Wenig und Christoph erzählte mir, dass seine Frau eventuell auch zum Konzert kommen würde.
Als Christoph allerdings gegangen war, warfen sich mir sofort ein paar Fragen auf.
Kann ich echt mit dem Team fahren? Komme ich dann sicher Backstage? Klappt das alles so? Wird Till sich wirklich freuen? Er kennt mich ja nicht mal wirklich.
All diese Fragen schwirrten in meinem Kopf umher und da ich heute frei hatte wusste ich auch nicht wirklich, was ich tun sollte um mich abzulenken.
Ich spielte ein paar Stunden auf meiner Gitarre, Mittags ging ich raus, lief ein bisschen durch Berlin, kaufte ein und kochte zuhause etwas.
Nachdem ich gegessen hatte war mir extrem langweilig, weshalb ich beschloss nochmal etwas Gitarre zu spielen und mich später mit ein paar Freundinnen zu treffen.
Wir gingen Abends noch was trinken und als ich heim kam fiel ich sofort total geplättet in mein Bett.
„Louise!", rief Till grinsend und kam auf mich zu. Ich musste lächeln und ging ihm ein Stück entgegen.
Er schloss mich überraschenderweise in die Arme und fragte leise:„Was machst du denn hier? Das ist ja eine Überraschung. Wie komm ich denn zu der Ehre?"
Christoph hinter ihm zwinkerte mir zu und grinste.
„Ich...naja, also Christoph hat mich eingeladen und da konnte ich nicht nein sagen."
Till ließ mich los und sah mich an.
„Und dein Freund?" „Weg", hauchte ich leise und unter Tränen. Till begann zu lachen, alle anderen begannen zu lachen. Nach einander die Jungs, die Security, das Team-und aus irgendeiner Ecke kam plötzlich Finnley, mein Ex und packte mich fest an beiden Handgelenken.
„Soso, kaum bin ich weg, schnappst du dir den Nächsten. Nicht mit mir, Louise-Marie Thielmann, das machst du nicht mit mir. Das kannst du mit jedem anderen machen, aber ich lasse so nicht mit mir umgehen." Sein fester Griff trieb mir Tränen in die Augen.
Finnley zog mich hinter sich her, weg von meinen Vorbildern, doch das Lachen wurde lauter umso weiter wir uns entfernten.
Mit rasendem Herzen wachte ich auf. Ich war mir plötzlich unsicher, ob ich nicht einfach Christoph anrufen, und ihm sagen sollte, dass ich nicht zum Konzert kommen konnte-oder besser gesagt nicht wollte.
Ich sah auf die Uhr; 4:27.
Ich stand auf, ging ins Bad, stieß mir dabei noch am Regal den kleinen Zeh-was ein beschissener Start in den Tag-und wusch mein Gesicht dort erstmal mit kaltem Wasser.
Dann duschte ich eiskalt um einen klaren Kopf zu bekommen und zog mich an. Ich konnte jetzt nicht mehr schlafen, also kochte ich mir einen Kaffee, aß ein aufgebackenes Brötchen und laß danach noch eine Weile, bevor ich um zehn vor sechs los lief um pünktlich meine Schicht im Café anzutreten.
Als ich dort war beäugte mich Ann-Sophie kritisch.
„Was denn? Hab ich was im Gesicht?"
„Rammstein also", war das einzige was sie sagte.
Ich wurde rot:„Also erstens, läuft da mit niemandem was und zweitens, warum interessiert dich das?"
„Weil die vorneweg alle erstmal 30 Jahre älter sind als du, Louise. Auch wenn sie Geld haben, meinst du echt, du wirst glücklich?"
„Ann...das Geld interessiert mich nicht. Ich...da läuft ja nicht mal was. Ich...Christoph war einfach nur bei mir, weil es darum ging, dass ich zum Auftaktkonzert der Tour kommen sollte, von meiner Seite kam da nichts."
Sie glaubte mir nicht ganz, aber damit war das Thema beendet.
Wenig später ging ich kurz ins Lager um etwas zu holen.
Als ich wiederkam grinste Ann-Sophie:„Dein Till war gerade da, hat dich wahrscheinlich gesucht. Mit etwas Glück erwischt du ihn noch."
Ich lehnte mich gegen die Tür und stieß sie so auf. Wenige Meter entfernt sah ich Till die Straße entlang gehen. Ich lief ihm hinterher, holte ihn ein und gab ein schüchternes:„ Hey", von mir.
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"Diamant"
Fanfiction"Till drehte sich um, sah direkt in meine Augen und lächelte. Wenig später fand ich mich in seinen Armen wieder, bis er sich von mir löste, wobei ich zugegebenermaßen etwas traurig war, und sah mich an, ein breites Lächeln lag noch immer auf seinem...