Kapitel 2

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Neben mich setzte sich eine Person. Diese sagte aber nichts. Ich sah im Augenwinkel, dass es ein Junge ist. Er war blond, mehr konnte ich nicht erkennen, denn er schaute mich an. Ich sah schnell weg. Bevor er sieht, dass ich geweint hatte.

"Hast du geweint?", fragte er plötzlich. Er hatte eine tiefe Stimme. Aber ich konzentriere mich lieber auf die Frage als auf seine Stimme.

"Nein..", ich wollte es nicht sagen, da es mir ein bisschen peinlich war.

"Ich sehe es doch!", meinte er dann.

"Ja, okay. Ich hab geweint! Was bringt es dir jetzt?", schon wieder glitten mir Tränen die Wange runter. Ich fand das ich irgendwie genervt rüber kam mit meinem 'was bringt es dir jetzt?' oder klang es nur für mich so? Ich will ja eigentlich nicht unhöflich sein, immerhin hat er mich ja gefragt ob ich geweint habe..

"Und warum?", wieso wollte er das wissen? Aber ich glaube, ich muss mal mit jemandem darüber reden. Viele Freunde hatte ich nicht & mit denen hatte ich auch noch nie darüber geredet.

"Wegen meiner Mutter. Sie erlaubt mir nie etwas. Ich werde in zwei Tagen 18 und dann werde ich ausziehen."

"Oh.. Kann ich dir irgendwie helfen?", fragte er nun besorgt. Ich wusste immer noch nicht wie er wirklich aussah. Ich konnte ihn nicht ansehen, so wie ich aussah..

Plötzlich merkte ich einen Finger unter meinem Kinn. Er zog mein Gesicht zu sich. Ich schloss schnell die Augen, damit er nicht in meine verklebten Augen sehen musste..

"Komm schon! Mach deine Augen auf, ich will deine schönen Augen sehen!", er will was? Er weiß doch garnicht ob meine Augen schön sind. Ich beschloss meine Augen aufzumachen.

Er hielt seine Hände vor den Mund & schaute mich mit seinen blauen Augen an. "Wusste ich's doch! Du hast wunderschöne Augen!", meinte er dann, als er endlich seine Hände vor dem Mund wegbekommen hatte.

Ich habe blau-graue Augen die aussahen wie Eis. Ich fand sie immer seltsam. Ich hab mich manchmal selber davor gefürchtet. Aber wenn jemand sie schön, nein, sogar WUNDERSCHÖN findet..

Beim näheren betrachten, sah ich auch endlich, wer er war.

Taddl. Mein Lieblings YouTuber sitzt gerade vor mir. Ich bin aber nicht so wie alle anderen Mädels, die jetzt total anfangen würden zu kreischen. Nein. So bin ich nicht. Ich fühle zu ihm auch keine 'Fanliebe' sondern wirklich etwas echtes..

"Taddl.", er reichte mir seine Hand & ich musste anfangen zu lächeln.

"Lara.", ich streckte ihm meine Hand hin.

Es herrschte Stille. Ich musste ihn die ganze Zeit anschauen. Ich kann es einfach nicht fassen..

"Willst du vielleicht über deine Probleme reden?", unterbrach er dann die Stille. "Nett, dass du fragst, aber du denkst dann eh nur kindisches Zeugs über mich. Das ist eh nicht so wichtig..", er war ja auch Teil meines Problems. Nicht er als Person, sondern weil er ja zu der ganzen YouTube Welt dazugehört. "Wenns nicht wichtig wäre, hättest du nicht geweint. Ich glaube nicht, dass du kindisch bist. Ganz im Gegenteil!", er ist so nett. Warum musste das mich treffen? Das könnte doch auch jede andere sein!

"Mal ganz von Anfang. Meine Eltern haben sich getrennt. Das hat mich schon so mitgenommen & jetzt ist meine Mutter ganz anders geworden! Früher hat sie mir mehr erlaubt als heute. Ich werde, wie gesagt, in ein paar Tagen 18 und sie behandelt mich wie eine 12-Jährige!", eigentlich wollte ich grade nicht mit DEM, genau dem Taddl über meine Probleme reden, aber mir blieb nichts anderes übrig.

"Oh, schade, das tut mir leid.."

"Muss es dir doch nicht! Du kannst nichts dafür!"

"Hast du vielleicht Lust mit zu mir zu kommen? Ich wohne zwar mit meinem Kumpel zusammen, aber der ist grade nicht da."

Natürlich wusste ich wer sein 'Kumpel' ist. Ardy! Aber es war auch gut, dass er nicht da war. Ich weiß nicht. Soll ich? Soll ich nicht?

Streetlove ( Taddl ff )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt