Love at Work (veröffentlicht)

Epilog

Heute war der Morgen anders als sonst. Ich war freudiger Erwartung endlich meinen Job neben dem Studium anzutreten. Es ist nur ein kleiner und einfacher Job, aber er hat mich genommen. Ich werde als Sekretärin eines ansässigen Unternehmers arbeiten. Er hat eine sehr große Firma und ich soll Ihm als Schnittstelle zum Campus dienen. Er will eigentlich potenzielle Mitarbeiter anwerben, aber warum ich dann hier sitze ist mir ein Rätsel. Ich bin nicht besonders groß, 165 cm ist klein. Ich bin nicht schlank aber auch nicht dick. Meine relativ großen Brüste sind wohl das einzige auffällige an meiner Statur. Ich bin eher ein graues Mäuschen. Meine Haare sind blond und fallen mir bis über die Schultern, wenn ich sie mal offen trage. Meist habe ich Sie zu einem wirren Dud oder einem Pferdeschwanz gebunden. Ich habe blau grüne Augen.

Die wenigen Menschen, welche mir tatsächlich in die Augen gesehen haben, meinen dass diese sehr schön und faszinierend sind. Ich find sie nicht sehr aufregend. Ich find ich bin eh eher durchschnittlich.

Ich steh nun wieder mal vor dem Spiegel im Bad. Ich sehe kaum richtig hinein, da es sich ja doch nichts geändert hat über Nacht. Ich mach mich also schweigend fertig für den Tag. Was ich wohl anziehen soll, geht mir durch den Kopf. Ich denke ich ziehe meine rot -goldenen Ballerina, meine schwarze enge lange Hose und die rote Bluse an. Die hat zwar einen relativ tiefen Ausschnitt, schmeichelt aber meiner Figur sehr. „Ja das mach ich." sag ich mir selbst. Ich muss doch gut aussehen.

Bevor ich die Tür meiner Wohnung schließe, überlege ich nochmal ob ich alles habe. Zu meinem Outfit passt die alte rote Umhängetasche nicht. Was sollst, ich kann mir ja von meinem ersten Gehalt eine neue kaufen. Ja, das mach ich.

Es ist ein warmer Sommermorgen. Einer von vielen, wie er verspricht. Es weht nur ein kleines feines Lüftchen. Dabei löst sich mal wieder eine Strähne von meinem Dud. Ich lasse Sie, es bring ja eh nichts.

Ich genieße die ersten Sonnenstrahlen auf meiner eher blassen Haut. Als ich durch den Park laufe, nehme ich die Chance in die Hand und schließe kurz die Augen. Die warmen Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht tragen meine Träume weg.

Nach ein paar Sekunden schrecke ich dank des vorbeifahrenden Radfahrers zusammen. Ich muss schreckhaft feststellen, dass es nur Träume sind. Ich laufe wieder los, am besten in einem zugigen Schritt. Ich will ja nicht zu spät am ersten Tag kommen.

10 Minuten später stehen ich vor dem dunklen vollkommen verglasten 18 Geschosses der Firma John. Die Firma John vertreibt Bücher. Nur deshalb habe ich mich hier beworben, sonst mag ich diesen protz nicht. Diese Vertreibt auch noch Bücher in Druckversion und nicht nur per PDF. Mir kommt der Geruch von frisch bedrucktem Papier in die Nase. Ich liebe diesen Geruch. Schnell schüttele ich den Kopf, um den Geruch und die Gedanken zu verjagen. Ich muss jetzt rein, ich darf nicht zu spät kommen.

Als ich die große mit Marmor geflieste Eingangshalle betrete, komme ich mir wieder so klein und unbedeutend vor. Mein Vater hat gestern noch gesagt, dass ich etwas Besonderes bin. Er wollte mich wohl eher nur aufheitern und mich stärken für meinen ersten Tag. Er ist so lieb. Ich sollte mich öfter bei Ihm melden.

Ich straffe die Schultern und gehe mit bestimmendem Schritt zur Information. Ich nenne gut deutlich meinen Namen zur Security.

„Hallo, ich bin Miss Braun. Liv Braun. Ich habe meinen ersten Tag heute. Ich bin die neue Sekretärin."

Ich bin stolz das ich das ohne zittrige Stimme rausgebracht habe. Dann sehe ich den Blick der Security-Dame. Dieser Blick sagt eindeutig, was will dieses Mauerblümchen hier. Ihr Mund formt ein Lächeln und dann erklingt ihre melodische Stimme.:

„Miss Braun, schönen guten Morgen. Sie werden bereits erwartet. Hier ist ihr Ausweis, der muss immer gut sichtbar befestigt werden. Bitte fahren Sie in die 18 Etage, eine Kollegin empfängt Sie."

Sie bedeutet mir mit Ihrer Handbewegung zu den Aufzügen, dass ich entlassen bin. Schnell nehme ich den Ausweis auf dem Tresen und gehe zu den Aufzügen.