»Oh mein Gott«, stammelte ich während Serena bereits auf die Glastür zu stürmte und sie gewaltsam aufriss.
Ich war bewegungsunfähig, meine Gliedmaßen fühlten sich an wie mit Zement gefüllt.
All das Blut auf seiner Haut und seinem Gesicht...
»Wo ist er?«, schrie Serena und stieß Nate hart gegen die Brust.
Er hätte sie ohne große Anstrengung aufhalten können, allerdings ließ er die Schläge zu.
Er war dies wahrscheinlich ebenso wie den Kampf gewohnt.
»Wo ist er verdammt!«
Serena verpasste ihm eine deftige Ohrfeige und der Klang von Haut auf Haut ließ mich aus meiner Starre erwachen.
»Was habt ihr mit ihm gemacht?!«
Nate fiel rückwärts auf den vereisten Rasen des Gartens.
Ich umschlang Serenas Taille von hinten, damit sie nicht auf ihn eintrat. Sie war zwar größer als ich, aber trotzdem schaffte ich es sie von ihm wegzuzerren.
»Serena! Stopp!«, schrie ich.
Sie weinte wieder heftig, sackte in meinen Armen zusammen.
Ihre warmen Tränen tropften auf meine Hände und zogen Spuren von Wut und Trauer darauf.
Als ich sicher war, das sie sich nicht auf ihren Stiefbruder stürzen würde, sobald ich sie losließ, lockerte ich meine Umklammerung und zog meine Arme zurück.
Nate hockte mit leerem Blick und immer noch außer Atem im Schnee, der sich um ihn herum mit dem scharlachroten Blut vollsog, dass an seiner Kleidung und an seinem Körper haftete.
Ich ging langsam auf ihn zu, als bestünde er aus Neble, als könnte ihn eine zu schnelle Regung meinerseits, verscheuchen.
Ich kniete mich neben ihn, meine Jeans wurde sofort nass und meine Knie taub wo sie das kalte Eiswasser berührten.
»Ist das dein Blut?«, fragte ich.
Nate antworte nicht, schluckte bloß und sah aus als würde er sich jeden Moment übergeben müssen. Wo waren die Dämonen und wo war Mason? Sie sollte doch auf ihn aufpassen...
»Das ist das Blut meines Dads!«, schrie Serena, die ihn sonst immer in Schutz nahm, ständig an seine guten Seiten glaubte. »Ihr verdammten Schweine! Ihr werdet dafür bezahlen!«
Sie hockte mittlerweile auch im Schnee und hielt sich den Bauch fest. Sie weinte so heftig, dass ihre Gliedmaßen bebten.
Er antwortete nicht.
Wieso zur Hölle antwortete er nicht? Wenn er nicht schuldig war, wenn nichts unrechtes geschehen war, warum leugnete er ihre Anschuldigungen dann nicht.
Ich musste ihn berühren, sicherstellen das er wirklich hier war und das es sich tatsächlich nicht um sein Blut handelte. Er durfte nicht verletzt sein.
Ich durfte nicht ein weiteres Mal versagt haben...
»Nate...«, flüsterte ich sanft und legte meinen Zeigefinger unter sein Kinn, so wie er es sonst bei mir machte.
Seine Unterlippe zitterte und Tränen standen in seinen jadegrünen Augen.
»Es ist das von meinem Dad«, stotterte er.
»Was...«
»Conner«, japste er und befand sich im nächsten Moment in meinen Armen.
Er zog mich fest an sich, klammerte sich an mir fest, als wäre ich sein Fels in der Brandung. Als würde er fallen und ich sei das einzige das ihn anfangen konnte.
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RUNNING WITH THE WOLVES...
Подростковая литератураHillshire ist in zwei Teile gespalten. Die Eastside auf der Ruhe und Ordnung herrscht und die Westside auf der es von Kriminalität und Korruption nur so wimmelt. Conner Mcgraw könnte sich nicht weniger für die Politik der Stadt interessieren, er ha...