Kapitel 1

5 0 0
                                    

Mit geschlossenen Augen sitze ich auf der Schlafzimmer Fensterbank meines neuen Apartments und lasse die Wärme der leichten Morgensonne mein Gesicht tränken. Die frische Luft der morgen Briese umgibt mich mit einem leichte Windzug und ich genieße sie in vollen Zügen. Als ich gerade eine Zigarette anzünden wollte, piepst mein Handy laut auf. Ein leichtes stöhnen entweicht meinen Lippen und ich verdrehe die Augen, als ich sehe von dem die Nachricht stammt.

Guten Morgen Sweety, die Nacht war wunderschön, Karterfrühstück bei Billi's? Kuss K.

Erstens: Ich hatte so gut wie gar keine Erinnerungen an die gestrige Nacht und Zweitens: Was auch immer mit Khales gelaufen ist, passiert nie wieder. Ich meine wir haben schon öfter mit einander gefickt. Khales ist gut im Bett, aber das war es dann auch. Jedes Mal wenn zwischen uns was lief, war es für mich eine lockere Nummer und für sie purer Ernst. Wenn ich nicht aufpasse, macht sie mir beim nächsten Mal noch einen Heiratsantrag. Ich musste bei meinen eigenen Gedanken lachen und schüttelte im nächsten Moment den Kopf. Darüber will ich lieber nicht weiter nachdenken. Also lege ich das Handy zur Seite und ignoriere ihre Nachricht. Anders wird sie es nicht verstehen. Als ich mich von der Fensterbank stoße zünde ich mir gleichzeitig eine Zigarette an und inhaliere einen langen Atemzug. Der heiße Rauch durchströmt meine Lunge und mir geht es gleich besser. Das einzige Frühstück, was man wirklich braucht. Auf dem Weg zum Badezimmer streife ich mir nach und nach meine Klamotten ab und lasse sie auf dem Fußboden liegen. Als ich das Bad betrete bin ich bereits Nackt. Ich mag es so rum zu laufe. Ich mag es Nackt durch die Wohnung zu laufen und eventuell durch die großen Fenster meines Apartments beobachtet zu werden. Die Vorstellung, dass die Mädchen feucht bei meinem Anblick werden, ist nicht zu weit her geholt. Ich sehe wirklich nicht schlecht aus. Ich bin an den richtigen Stellen muskulös gebaut, mein bestes Stück, kann sich zu Recht bestes Stück nennen, meine Haare sind unordentlich, aber ich weiß, dass die Mädchen es sexy finden. Nicht nur Khales liebt meine Grübchen wenn ich lache, auch viele andere Mädchen haben mir das schon gesagt. Mit der Zeit lernt man, was man sagt um eine Mädchen rum zu bekommen und was man sich besser sparen sollte. Trotz meines manchmal zu arroganten und respektlosen Auftretens, finden sie mich Charmant. Ich bekomme einfach immer, was ich will. Und jetzt gerade will ich einfach nur eine heiße Dusche.Als ich das Bad verlasse schnappe ich mir eine schwarze Jeans, mit einigen Löchern. Dazu ein eng sitzendes T Shirt, welches meine Muskeln betont. Eigentlich würde ich zuhause Oberkörper frei mit Jogginghose rum laufen, aber Mason holt mich gleich noch ab, damit wir zusammen zur Uni können.

Bei dem Gedanken bekomme ich nur noch weniger Lust. Meine Kopfschmerzen durch die letzte Nacht sind noch nicht wieder weg und ich könnte mir wirklich besseres vorstellen, als mir langweilige Vorträge der alten Professoren und Khales standpauke, weshalb ich ihr nicht geantwortet habe anzuhören. Ich atme schwer aus und unterdrücke ein stöhnen. Auf dem Küchentresen bemerke ich einen rosa farbenden Briefumschlag mit golden gezeichneten Mustern. Einen kurzen Moment überlege ich, was das bitte sein soll, bis mir im nächsten Moment einfällt, dass ich ihn gestern Abend nach dem vögeln mit Khales am See gefunden habe. Ich nehme den Briefumschlag in die Hand und betrachte ihn genauer. Ich habe wirklich keine Ahnung, warum ich ihn dort im Sand bemerkt habe und noch weniger, warum ich ihn aufgehoben und mit genommen habe.

»Was hast du da?« Ich hörte Khales lachen noch in meinen Erinnerungen.

Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass dieser Brief dort für mich lag. Dass ich ihn finden sollte. Das er für mich bestimmt war. Mittlerweile sitze ich auf dem Sofa und wende den Brief in meinen Händen. Er ist an „Unbekannt" adressiert. Ich möchte ihn auf machen, aber ein komisches Gefühl überkommt mich. Vielleicht habe ich nicht das Recht dazu, aber woher soll ich sonst wissen, zu wem dieser Brief gehört? Mein Blick fällt auf die Uhr, als ich sehe, dass es kurz vor halb acht ist. Mason sollte jeden Moment kommen. Sofort springe ich auf und schnappe mir meine Lederjacke. Als ich gerade zur Tür hinaus wollte, fällt mein Blick nochmal auf den unbekannten Brief. Einen Moment bin ich am zweifeln, doch dann schnappt meine Hand wie von selber nach ihn und ich verstaue ihn in meiner Jackeninnentasche. Als die Tür hinter mir ins Schloss fällt, höre ich Mason hupen. 

The truth of her lettersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt