Meeting the Asshole

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Harry hasste Mittwoch. Wieso? Weile die generelle Menschheit, an diesem Tag zum kotzen war. Warum? Weil den Schwarzhaarigen an diesem Tag, einfach alles aufregen könnte. Von den tussihaften Studentendamen, mit viel zu viel kurzen Röcken, die, mal unter uns gesagt, viel zu viel Freizeit besaßen. Bis hin zu den überfürsorglichen Müttern, die das Café nur dann betraten, um über andere Mütter zu lästern. Harry dachte über die anderen Wochentage nach. Montag ging noch. Da waren alle viel zu verpennt, um irgendwie klar denken zu können. Dienstag kamen immer alte Biker vorbei. Gestriegelt und verrückt ausgeschmückt mit ihren schwarzen Lederjacken, den langen Ziegenbärten und den kleinen Helmen. Diese waren schon ziemlich cool. Sowie man cool in ihrem Fall definieren konnte, dachte Harry und feixte in sich hinein.

Aber Mittwoch, ging für ihn jedenfalls gar nicht! Es war die absolute Scheiße, das eingebuttert über ein Fließband mit schwarzen Dildos ging. Also nicht das beste Konzept, um diesen Tag zu überstehen. Dabei hatte man noch nicht mal, auf Harrys Arbeitszeit gekuckt. Von 6:30 Uhr bis 17:30 Uhr hatte er zu schuften. Mit gerade Mal höchstens einer eingeplanten 20-Minutütigen Pause. Hatte er schon erwähnt, dass er Mittwoch hasste? Bestimmt schon dutzende Male. Aber was konnte er schon ändern? Nichts. Also musste er die Arschbacken zusammen kneifen und widerwillig seine Arbeit verrichten. Dabei in jede Ecke des Cafes rennen. Jede Bitch Mutter bedienen, obwohl sie es nicht verdient hatte und dabei auch noch ein fucking Lächeln im Gesicht tragen. Gekonnt ließ er mal die schreienden Kinder weg, die ihm ihre Getränke auf den Sachen verteilten. Er weiß gar nicht genau, wie viele seiner Jeans, deswegen schon ruiniert wurden. Seufzend lehnte er sich gegen die hohe Theke und dachte über sein miserables Leben nach. Jetzt wurde er schon melancholisch! Fuck, er brauchte unbedingt Alkohol! Und zwar sofort! Harry schüttelte ergeben den Kopf. Verwarf den Aufschrei nach Alkohol aus seinen Gedanken, bevor er wirklich anfing zu bechern und dachte wieder über sein Leben nach. Seine letzte Freundin hatte ihn wegen einem Typ mit viel größerem Schwanz und besseren Körperbau verlassen. Sardonisch lächelte er. Der Typ hatte zwar einen größeren Schwanz und einen besseren Körperbau, war aber dumm wie Brot. Außerdem konnte er auch nichts dafür, dass er nur 1,70 groß war. Und die Schuld lag dabei nicht in seinen Genen, sondern bei Gott, der ihn halt hasste und Karma, als Schlampe hinter her schickte.

„Kaffee, schwarz!", grummelte ihm eine leiernde Stimme, aus seiner unspannenden Gedankenwelt. Ruckartig pflasterte Harry sich ein Lächeln ins Gesicht. Nickte höflich dem Kunden zu und begann an der Kaffeemaschine zu tüfteln, von der er immer noch nicht alle Funktionen kannte. Aus dem Augenwinkel betrachtete er den Mann. Er trug eine orange Hose mit weißem Hemd, dass mehr grau als weiß war. Oder war es sogar schon schwarz? Da überfragte man den Schwarzhaarigen. Schließlich war er kein Modespezialist. Harry schüttelte den Kopf. Schob den Deckel über den bescheuerten Kaffeebecher und stellte ihn auf die Theke. „2,80£, bitte!", sagte Harry und verkniff sich einen Kommentar, als er über die Theke auf den Fußboden blickte. Munter strahlten ihn die nackten Zehen seines Kunden ihn an. Angewidert verzog der Schwarzhaarige den Mund und unterdrückte ein heftiges reizen seiner Speiseröhre. Harry hatte ja schon einiges im Café gesehen. Und wenn er einiges meinte, dann meinte er auch einiges. Und das da, zählte wohl auch dazu.

Manchmal zweifelte er an dem Verstand der Menschheit und an seinem eigenen. Wieso wohl? Darauf musste er sich keine Antwort geben. Außerdem, wenn juckt es den, wenn er einen Knacks weg hatte?! Niemanden! Also musste er auch nicht so tun, als wäre er ein normaler, gesunder Mensch. Das akzeptierte er auch. Es änderte trotzdem nichts an der Tatsache, dass Menschen ihm im generellen Scheiß egal waren. Erneuert schüttelte Harry den Kopf und dachte über sein Arbeitsstelle, belustigt nach. Das einzige Gute an diesem Café, war die heiße Schokolade die er gratis bekam, wenn er arbeitete. Also musste er mit solcher Kundschaft, die den Verstand er Menschheit in Frage stellte, klarkommen. Außerdem sagte man sich, dass dies Café das Einzige wäre, das in der gesamten Innenstadt noch halbwegs, guten Kaffee verkaufte. Das sagte man sich jedenfalls. Das konnte Harry aber bestreiten. Der Kaffee schmeckte hier grottig. Mehr als nur grottig.

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