Unverzeihliche Flüche #2

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Hermine öffnete ihre Augen. Ihr Blick fiel auf den gespannten Stoff über ihrem Bett, dessen Muster sie viele Jahre fast täglich nach jedem Aufwachen erblickt hatte. Und genau heute,würde es das letzte Mal sein. Wehmütig rappelte sie sich in ihrem Bett auf und fuhr sich verschlafen mit der Hand durch ihr welliges struppel Haar.
Hermine geriet schnell in Panik und Angst - Ja - wenn nicht sogar in Hysterie, sobald es sich um Schulnoten handelte. So wie jetzt. Gefährliche Abenteuer hingegen machten ihr weniger aus, vermutlich gab ihr dort das Adrenalin genügend Mut, um alle anderen Gefühle zu überschatten. Oder sie wusste, das sie diese Abenteuer nicht alleine meistern musste, sondern immer ihre zwei besten Freunde an ihrer Seite haben würde.
HARRY, RON! Ihre Angst bezog sich gestern sowie jetzt ausschließlich auf ihre Zukunft. Was passierte mit einem Schüler nach einem Schulverweis? Würde sie als normaler Muggel bei ihren Eltern weiterleben und dazu verdammt sein keinen Fuß mehr in die magische Welt zu setzen? Aber jetzt wo sie an Harry und Ron dachte, bereitete sich noch zusätzlich ein beklemmendes Gefühl in ihrer Brust aus, das dem Wort 'Angst' nicht im mindesten Gerecht wurde. Was sollte sie ihnen erzählen weshalb sie, die Jahrgangsbeste, Vorzeigeschülerin und die Vernünftigste von Ihnen dreien von der Schule fliegen würde. Eine lahme Ausrede, wie :'zu später Stunde noch über die Korridore gestriffen zu sein', reichte hier definitiv nicht aus. Warte... Wenn Draco sie bei ihren Freunden verpetzte? Was würden die beiden über sie denken? Wahrscheinlich würden sie sich selbst dafür verantwortlich machen, weil sie Draco nicht die Stirn geboten haben, so dass Hermine für sie einspringen musste.
Sie schüttelte energisch ihren Kopf, als sie Bilder von entsetzten und enttäuschten Gesichtern der beiden vor ihrem Inneren Geist auftauchten. Bloß nicht daran denken. In der Muggelwelt für immer verbannt worden zu sein, ohne ihre engsten Freunde jemals wieder in die Augen schauen zu können. Man, da könnte sie sich auch direkt von einem Drachen verspeisen lassen.
Sie stand auf. Sobald Snape Dumbledore und McGonagall alles erzählt hatte (und wie sie Snape kannte, war er, als sie sein Büro verlassen hatte, in Windeseile zu ihnen gestürmt) bevor man sie im ganzen Schloss suchte und später noch vor allen Mitschülern aus dem Schlafsaal rauszerren würde, stellte sie sich selbst lieber. Bei jedem Schritt den sie tat und über alles, was ihre Augen einfingen, flüsterte eine kleine Stimme in in ihrem Kopf: "Zum letzten Mal" Alles zum letzten Mal.
Sie ging zum Fenster und blickte in die früh morgendlich beschienenen Ländereien Hogwarts, mit all den von ihr unentdeckten Geheimnissen und Wissen. Sie kleidete sich an und ging zögernd, mit Kopf gesenkt zum Frühstück. Es war noch sehr zeitig, so das kaum jemand in der Halle war. Sie holte tief Luft und trat hinein. Ihr Blick verlor sich direkt am verzauberten Himmel und ihre Augen wurden feucht. Wie sie das hier alles, was mittlerweile das normalste der Welt, ihrer Welt war, vermissen würde. Ihre Augen wanderten weiter und fingen direkt geradeaus vor ihr den Lehrertisch ein. McGonagall unterhielt sich aufgeregt mit Flitwick, während Dumbledore lächelnd an seiner Kürbispastete lümmelte. Ihr Blick wanderte den Tisch weiter hinunter, denn sie versuchte Snape auszumachen. Doch anscheinend, hatte er es in die große Halle noch nicht geschafft.
Nervös setzte sie sich hin und sah auf den Hauselfen so vollgedeckten Tisch. Sie spürte keinen Hunger, auch wenn das Essen wie immer köstlich aussah. Plötzlich legte sich eine Hand auf ihre Schulter und eine Stimme sprach: "Miss Granger, reden sie bitte nach dem Essen unverzüglich in mein Büro kommen, ich denke wir müssten da noch etwas besprechen." Hermine blickte von ihrem lehren Teller auf, direkt in Snapes Gesicht, das hart und ausdruckslos war, während seine dunklen Augen schwarz funkelten. Sie versuchte zu schlucken, da ihr Hals plötzlich wie ausgetrocknet zu sein schien, doch selbst um zu schlucken war ihr Mund zu trocken. Sie nickte nur, während ihr Herz lautstark anfing zu pochen. Snape entfernte sich und in Hermines Ohren rauschte es. Sie befürchtete jeden Augenblick umzukippen. Hermine blieb, gelähmt vor Angst und Panik, noch einige Münzen lang sitzen, beschloß dann aber ohne etwas zu essen aufzustehen und sich auf den Weg in den Kerker zu machen. Snape war ein Meister der spitzen Bemerkungen, sie hatte regelrecht Bauchschmerzen, wenn sie daran dachte, was er den ganzen anderen Lehrer gegenüber äußern könnte, oder schon hatte. Sie fragte sich, was er von ihr noch wollte. Würde sie erfahren, wie sie weiterhin mit der Zaubererwelt leben durfte? Würde Snape ihr nochmal die Chance geben, das was er schon gestern verlangt hatte, heute umzusetzen? Wie würde sie heute entscheiden? Würde sie sich die Schmach über sich ergehen lassen, nur um in Hogwarts bleiben zu können? Gestern war ihre Antwort definitiv ein "Nein" gewesen, aber heute? Sie konnte nicht sicher sagen wofür sie sich entscheiden würde, sie hatte schließlich Draco auch einen "Gefallen" tun wollen, damit ihre Freunde endlich Ruhe haben. Und auch sie.
Angekommen an der Kerkertür, die sie von ihr und ihrer unsicheren Zukunft trennte, klopfte sie vorsichtig an. Ein "Herein" wurde ihr entgegen geworfen und sie betrat mit vorsichtigen Schritten den Raum. Snape saß über Pergamentrollen gebeugt an seinem Schreibtisch. Bei ihrem Anblick lächelte er hämisch und ließ seinen Blick von oben nach unten auf Uhr gleiten. Er erhob sich, deutet auf den Stuhl vor ihr, auf dem sie schon gestern Platz genommen hatte und sprach einen Anti-Lauschzauber auf den Raum, so wie einen Verschlußzauber auf die Tür. Hermine rutschte das Herz in die Hose. Sie hatte das befürchtet. Aber das hieß, das sie ihre Zukunft noch retten konnte und das war schon alles ein schöner Gedanke! Schöner als das, was ihr bevorstand. Hermine setzte sich und legte ihre zitternden und schwitzen Hände in ihren Schoß. "Das was hier vor sich geht, braucht niemanden außer uns zu interessieren, nicht war Miss Granger?" Hermine nickte zögernd. Mit großen, ängstlichen Augen schaute sie hoch zu Snape. Er setzte sich wieder, doch beugte sich so weit über den Tisch Rüben,  das er sich nur wenige Zentimeter vor Hermines Gesicht befand. "Miss Granger, ich denke wir sollten über die gestrigen Geschehnisse nochmals reden, was meine Sie?" Obwohl er den Anti-Lauschzauber gesprochen hatte, flüsterte er bedrohlich. Er konnte es wohl nicht lassen ihr weiterhin Angst einzujagen. Und das gelang ihm, zweifellos. Und sie hatte es gewusst. Er würde ihr eine zweite Chance geben, seine Erinnerung an gestern 'ausversehen' zu vergessen. "Ich habe sie etwas gefragt, Miss Granger!" " Ja Sir, das scheint mir eine gute Idee zu sein. Ich kann mich nur nochmals entschuldigen, das ich mich hab zu so etwas hinreißen lassen und  ich kann ihnen versichern, das so etwas nicht nochmal passieren wird, mit Malfoy nicht, aber auch sonst mit niemandem." Snape lächelte selbstgefällig. "Sehr schön. Da bin ich wohl jetzt auch an der Reihe, mich zu entschuldigen.Das was ich gestern von Ihnen verlangt habe war nicht richtig von mir." Hermine dachte sie hörte nicht richtig. Snape hatte sich nicht wirklich gerade bei ihr entschuldigt? Verdutzt und sprachlos starrte sie ihn mir großen Augen an. Sie wusste nicht ob sie richtig sah, aber sie könnte schwören ein leichtes Blitzen in seinen Augen zu sehen. "Du kannst vielleicht verstehen, daß ein  Mann erregt wird, wenn er so ein Bild vor Augen bekommt.Wie sie und Malfoy es geboten haben." Er wartet ihre Antwort nicht ab, stand auf und ging langsam um sie herum legte ihr beide Hände auf die Schultern und sprach eindringlich weiter. " Was ich eigentlich sagen möchte: Hören sie zu Granger, sie sind eine attraktive, junge Frau und nun ja... Ich bin auch nur ein Mann. Wenn man es so sieht, ein einsame roch dazu. Hier in Hogwarts hat man nur beschränkte Möglichkeiten an das weibliche Geschlecht zu kommen, das hübsch oder nicht zu alt ist. Es ist völlig falsch von mir gewesen, das auch nur zu versuchen. Eine Schülerin zu verführen , die mehr als die Hälfte jünger ist als ich, ist freilich nicht eine meiner besten Ideen gewesen,  aber ich verspreche Ihnen hoch und heilig, das wird nicht wieder vorkommen. Ich werde den Vorfall mit Malfoy vergessenen sie den gestrigen. Halten sie ich versprechen und lassen Sie nie wieder zu, das ich sie bei so etwas erwische, haben sie mich verstanden?" "Ja Professor!" "Nun gut,  dann können Sie jetzt zurück in den Unterricht gehen." Hermine öffnete die Tür und ging komplett verwundert und erleichtert dazu aus dem Büro. Innerlich wollte sie schreien vor Glück.

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