Monster

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Heute Nacht war es endlich soweit. Heute würde ich Moony wieder sehen. Heute würde Madame Pomfrey ihn aus der Heulenden Hütte zurück in das Schloss bringen. Ich hatte ihn seit einer Woche nicht gesehen, denn Peter war krank und so konnten wir nicht an der Peitschenden Weide vorbei und zu Remus. Ich blickte auf meine Armbanduhr, es war Mitternacht. Leise stand ich auf und schlich mich aus dem Schlafsaal, bedacht darauf die anderen Gryffindors nicht zu wecken. Ich betrat den Flur und lief zum Krankenflügel und hoffte inständig dass ich nicht Mister Filch oder Madame Norris begegnete. Kurz bevor ich mein Ziel erreichte hörte ich ein Kichern hinter mir, ich zuckte zusammen, drehte mich um und sah Peeves an der Decke entlang schweben. Oh nein, der hatte mir grade noch gefehlt, ich drückte mich schnell an die Wand und ärgerte mich dass ich James' Tarnumhang nicht mitgenommen hatte. Ich hörte wie Peeves sich langsam entfernte, anscheinend hatte er mich nicht bemerkt. Ich atmete auf und öffnete vorsichtig die Tür zum Krankenflügel. Ich konnte Madame Pomfrey nirgendwo sehen, also huschte ich schnell in den Raum und sah mich nach Moony um. Auf einmal entdeckte ich ihn auf einem Bett in der Ecke, er wälzte sich umher und jammerte leise vor sich hin. Ich ging mit schnellen Schritten auf ihn zu und sah ihn nun genau. Er trug kein Shirt und sein Oberkörper war über und über mit Narben versehen. Mir stockte der Atem, so schlimm war es noch nie gewesen. Er schien gar nicht richtig zu bemerken dass ich neben ihm stand, daher ging ich in die Hocke und flüsterte leise: "Moony, ich bin's, Sirius". Er öffnete verwirrt die Augen und röchelte: "Padfoot? Was macht du hier?" "Ich hab dich vermisst" wisperte ich während ich ihm eine Haarsträhne aus der Stirn strich. Langsam fuhr ich mit den Fingern über seine Narben, hörte aber sofort auf als er sich vor Schmerzen krümmte. "Ich bin ein Monster!" heulte er leise. Bestürzt sah ich ihn an. "Nein, das bist du nicht" antwortete ich. "Du kannst nichts dafür. Es ist nicht deine Schuld." Er blickte mich aus verheulten Augen an, ich lächelte sanft. "Ich liebe dich so wie du bist, Remus John Lupin." Er lächelte mich leise an und schlief dann in meinen Armen ein. Ich saß die ganze Nacht bei ihm und sah ihm beim Schlafen zu und war der glücklichste Zauberer der Welt.

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