Sie läuft alleine durch die Nacht.
Die Enge ihres Zimmers wird ihr zuviel. Hektisch springt sie auf, schlüpft in ihre Schuhe und greift nach ihrem MP3-Player.
Sie muss alleine sein, völlig verstört und verängstigt nimmt sie ihre Tasche und verlässt die Wohnung.
Blindlings läuft sie durch die Straßen, ohne ein Ziel vor Augen zu haben.
Sie entfernt sich von allem was sie kennt. Von jedem den sie kennt, aber vor allem vor ihrem Leben.
Sie will davon laufen, alles hinter sich lassen. Doch wo soll sie hin?
Der Schmerz frisst sich durch ihren Körper. Immer tiefer bohrt er sich in ihr Herz und zerfrisst es immer weiter.
Seit Stunden läuft sie ziellos umher.Die Nacht umhüllt sie, hin und wieder erreicht sie das fahle Licht einer Straßenlaterne. Ihr Gesicht ist von tränen bedeckt. Gefangen in ihrer Gedankenwelt nimmt sie nichts und niemanden wahr.
Ihr Zeitgefühl hat jede Bedeutung verloren. Zwischen hier und da hat sie es unbemerkt verloren.
Gedanken schiebt sie hin und her, wie soll es bloß weiter gehen, fragt sie sich?
Ihr ganzer Körper zittert, der Schmerz breitet sich weiter in ihr aus. Ist unaufhaltsam und schnürt ihr fast die Luft ab. Tränen erstickt schnappt sie nach Luft.
Jegliche Hoffnung fällt wie Sternenstaub auf den Boden. Verliert sich auf dem Asphalt, der von einer leichten Schneedecke bedeckt ist und scheint völlig bedeutungslos.
Ihre Beine tragen sie blindlings durcheinen finsteren Wald. Die Schneebedeckte Landschaft nimmt sie nicht wahr. Um sie herum liegt ein dunkler Schleier der ihre ganze Wahrnehmung trübt.
Sie rutscht aus und fällt hin. All ihre Verzweiflung, ihre Angst drohen sie innerlich zu zerstören.Stumm liegt sie da, weiß sich nicht zu helfen.
Keiner der da ist, um ihr zu helfen.
Sie schreit und schriet. Will den Schmerz nach außen tragen um sich von ihm zu lösen. Tränen laufen über ihr Gesicht. All das kann nicht länger verborgen bleiben. Es muss raus, jetzt!
Die Finsternis in ihr darf nicht über sie herrschen.
Doch sie ist zu schwach um noch weiter zu kämpfen. Sie schließt die Augen und rührt sich nicht.
Spielt mit dem Gedanken einfach liegen zu bleiben. Sie hofft das die Kälte den Schmerz in ihr lähmt.
Leise beginnt es zu schneien, sie ist verstummt. Öffnet ihre Augen und fragt sich wieso alles so enden musste?
Ihr Blick richtet sich gegen den Himmel. Dunkle Wolken ziehen vorbei. Verlieren Schneeflocken die sanft auf ihrem Gesicht landen.
Sie trocknen ihre tränen und lassen all die Unruhe in ihr leiser werden. Es scheint noch immer völlig unbegreiflich. Die letzte Nacht zieht vor ihrem inneren Auge an ihr vorbei.
Wie soll nur mit diesem Verlust leben und weiter machen?
Vorsichtig und von Kälte und Feuchtigkeit durchzogen setzte sie sich auf. In ihr Bewusstsein dringt ein Gedanke: Ich muss für sie da sein, egal wie!
Mittlerweile beginnt es zu dämmern,ein kleiner Wolkenbruch lässt einen angenehmen Sonnenstrahl in den Wald hinein. Er reißt sie aus ihrer Trance, der Schleier verblasst.Nach langer Zeit steht sie langsam auf, geht auf das helle Licht am Horizont zu. Blickt direkt ins Licht hinein, es wird noch heller und wärmer. Strahlt ihr direkt ins Gesicht. Ihr wird klar das es noch Hoffnung gibt, geben muss, in ihrem Leben. Sie wird gebraucht. Von Menschen geliebt.
Dieser Schlag hat sie aus der Bahn geworfen, doch es muss weitergehen, egal wie. Sie hat den Boden unter den Füßen verloren. Doch sie muss zurück, zurück nach Hause. Denn dieser Verlust betrifft nicht nur sie alleine.
Kalter Wind braust um sie herum. Erträgt eine Duft mit sich, den sie nur zu gut kennt.
Vorsichtig setzte sie einen Fuß vor den anderen. Lässt tiefe Finsternis hinter sich zurück. Einen nicht zu geringen Teil nimmt sie mich sich, viel Zeit wird vergehen eher dieser geringer wird.
Dort wo sie lag, steht kaum zu sehen ein Wort: Hope(less)
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Hopeless
Short StorySie läuft alleine durch die Nacht. Die Enge ihres Zimmers wird ihr zu viel. Hektisch springt sie auf, schlüpft in ihre Schuhe und greift nach ihrem MP3-Player. Sie muss alleine sein, völlig verstört und verängstigt nimmt sie ihre Tasche und verlässt...