Ein ganz normaler Arbeitstag

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„Bitte versprich mir, dass sowas nie wieder vorkommt", meckerte Walküre, warf Skulduggery einen genervten Blick zu und wischte ein Stück Gehirn von ihrem Arm. Dieser zuckte lediglich mit den Schultern. „Jetzt hab dich nicht so, es ist nur ein bisschen Zombieglibber", lachte er und startete den Motor des Bentleys. Das vertraute Geräusch des Motors durchschnitt die Stille der Nacht und Walküre stieg mit einem Augenrollen ein und sie fuhren los. Weg vom Friedhof. Weg von den ekligen Zombies. „Was für ein Klischee", dachte sie „Wir kämpfen um Mitternacht gegen Zombies auf einem Friedhof". Bei diesem Gedanken musste sie lächeln.

„Vom meckerndem Gör zur lachenden Hexe", stellte Skulduggery fest „Ich gehe nicht davon aus, dass du mir den Grund deiner plötzlichen Stimmungsschwankungen erklärst" fragte er und gerade als Walküre antworten wollte, klingelte Skulduggery Handy. Mit einem schnauben nahm er ab und Walküre war sich sicher, dass er die Augen verdreht hätte, wenn er denn welche besessen hätte. Nach einem kurzen Gespräch, das lediglich aus gemurmelter Zustimmung bestand, legte Skulduggery auf und seufzte schwer.

„Es sieht wohl so aus, als ob wir die Nachtschicht verlängern müssten."

„Das ist jetzt nicht dein Ernst Skulduggery", quengelte Walküre „Ich bin voller Eingeweiden und Blut, außerdem bin ich Müde."

Er zuckte nur wieder mit den Schultern. „Du hast dir dieses Leben ausgesucht, jetzt musst du mit den Konsequenzen leben. Mit oder ohne Zombiegedärmen ist mir zwar egal, aber wir haben keine Zeit uns um unser äußeres zu Sorgen, wen interessiert das ohnehin schon?"

„Mich interessiert es", sagte Walküre und lehnte sich schmollend tiefer in den Sitz.

Skulduggery schüttelte den Kopf „Teenager", knurrte er und bog auf einen kleinen Feldweg ein.

„Wo fahren wir überhaupt hin? Wer ist denn so ein großes Problem, dass er nicht bis Morgen früh warten kann?" erkundigte sie sich mit einem immer noch leicht genervten Unterton.

„Glam Ductukas", sagte Skulduggery mit einem Ton, als ob die Frage damit beantwortet wäre.

„Noch nie gehört", erwiderte sie nur und schaute ihn fragend an

Er stöhnte, so als ob er einem Kleinkind erklären müsse, dass es nicht auf heiße Herdplatten fassen dürfe. „Glam Ductukas war einer von Mevolents Leutnants im Krieg", begann er langsam „Er hat das, was wir den ultimativen Instinkt nannten und war somit eines der besten Frühwarnsysteme, was Mevolent zur Verfügung stand."

„Also kann er Hellsehen", folgerte Walküre „Sensitive sind nicht wirklich etwas wovor man sich fürchten sollte". Sie lachte als sie an Finbar denken musste.

„Nein, Hellsehen ist etwas ganz anderes. Hellsehen gibt zwar wieder was passieren wird und wann es passieren wird, jedoch ist es langwieriger und lassen das Medium für eine gewisse Zeit verwundbar erscheinen. Glam hingegen hat nur eine Vorahnung das etwas passieren wird, jedoch keine Ahnung was es ist. Somit ist es unfassbar schwierig ihm aufzulauern und noch schwieriger ihn in die Finger zu bekommen. Nach Mevolents Niederlage verschwand er und wir haben nie wieder was von ihm gehört."

„Bis heute", beendete Walküre seinen Satz.

„Bis heute", wiederholte er.

Nach einer halben Stunde kamen sie zu einer baufälligen Hütte im Wald und Skulduggery stellte den Motor ab.

„Ich habe keine großen Hoffnungen, dass er noch hier ist", flüsterte er und zog seinen Revolver.

Walküre vergewisserte sich, dass ihr Totenbeschwörer Ring richtig saß und folgte ihm hinein in das Haus. Die abgestandene Luft drinnen roch modrig und der Wind ließ die Bretter knarzen und knacken, so als ob er drohen würde die Hütte wegzuwehen. Skulduggery zeigte auf sie und dann auf die Treppe. Sie nickte und sie teilten sich auf. Sie nach oben, und er in den Keller. Vorsichtig schlich Walküre die Treppe hinauf.

Skulduggery Pleasant- Ein ganz normaler ArbeitstagWhere stories live. Discover now