☀︎︎ ♊︎. 𝑒𝑖𝑛𝑠

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Lie·be

/Liébe/
Substantiv, feminin [die]

•🌻ein starkes Gefühl des Hingezogenseins; starke, im Gefühl begründete Zuneigung zu einem [nahestehenden] Menschen
"mütterliche, kindliche, reine, innige Liebe"🌻•

•🌻auf starker körperlicher, geistiger, seelischer Anziehung beruhende Bindung an einen bestimmten Menschen, verbunden mit dem Wunsch nach Zusammensein, Hingabe o. Ä.
"die wahre, große Liebe"🌻•

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𝓂ℴℴ𝓃 𝓉𝒶ℯ𝒾𝓁

Meine Lebensgeschichte hat keinen besonderen Wert, meiner Meinung nach, denn sie ist wie jede andere - traumatisch und verstörend. Aber das Leben war nicht immer so. Früher gab es nur Schmetterlinge und Geburtstagskuchen. Es wurde mehr gespielt als auf die kognitiven Fähigkeiten und Anforderungen der Schule geachtet.

Früher war meiner einzige Sorge wie ich meiner Mutter eine kaputte Hose erkläre, da ich hingefallen bin - was öfters passierte als man glauben mag. Ich habe die Zeit im Kindergarten geliebt, erzählte mir meiner Mutter jeden Tag. Ich sei so ein lebensfroher Junge gewesen - Lieblingskind von allen gar.

„Früher warst du so glücklich, Moin Taeil. Was ist passiert?", fragt sie mich jeden Abend, wenn sie mir einen Gute-Nacht-Kuss gibt, auf welchen ich mit 17 Jahren noch bestehe. Ich seufze immer nur und zucke mit meinen Schultern. Was passiert ist?

Ich bin homosexuell und magersüchtig, habe eine Essstörung, da ich aufgrund meines Gewichtes jahrelang schon gemobbt werde und habe nebenbei immer wieder in der Nacht Panikattacken, welche mich die ganze Nacht wach halten.

„Mir geht es gut, Mama. Keine Sorge. Es ist nur der Schulstress. Wir haben so viele Prüfungen zur Zeit und der Schulstoff ist auch nicht mehr so einfach im Vergleich zu früher.", gebe ich einfach nur von mir, wobei ich dabei eigentlich auch nicht lüge, jedoch lasse ich einige Details aus meinem Leben einfach aus, damit sie sich keine unnötigen Sorgen macht.

Der Anfang all meiner Probleme liegt vielleicht sogar in meiner Familie, besser gesagt bei meinem Vater, welcher in Therapie ist wegen einer bipolaren Persönlichkeitsstörung. Aber das ist nicht wirklich das Problem. Das Problem ist eher, dass keine Angst vor ihm so groß ist, dass ich ihn nicht anschauen kann, dass ich seinem Blick nicht folgen kann, dass ich nichts tun will, wenn er da ist.

Die Gedanken an damals sind wieder da und halten mich wach - was auch sonst. Ja, das Mobbing ist auch traumatisiertend, aber das ist einfach nur ein Teil meiner Trauma-Story sowie mein bester Freund Yuta sagt.

Yuta ist ein Austauschschüler aus Japan, welcher unbedingt zu uns an die Schule wollte - verstehen kann ich das zwar nicht, aber das ist ja seine Entscheidung gewesen.
Ein kurzer, schriller Ton erklingt von meinem Handy.
Wenn man vom Teufel spricht.

Yuta💜🫀 New Message

Soll ich sie anschauen und ein guter bester Freund sein oder es lassen und auf mich achten, aber ein schlechter bester Freund sein? Es könnte ein Notfall sein, er könnte im Krankenhaus liegen, im Sterben, von einer Brücke springen wollen und im Endeffekt ist alles deine Schuld, weil du nicht da warst für ihn.
Ich muss diese Nachricht lesen.

Yuta 💜🫀
Sprachnachricht        1:30

Eine Sprachnachricht? Was will er den um 1 Uhr in der Früh? Sag nicht, dass eine Spinne in seinem Zimmer ist. Seufzend öffne ich die Sprachnachricht und während dem Hören wird mein Blick immer schockierter, dazwischen wechselt er zu peinlich berührt und dann lasse ich mein Gesicht auf meinen Polster fallen, damit ich vielleicht keinen Luftzufuhr mehr bekomme, um morgen nicht mehr in die Schule zu müssen, was natürlich völliger Blödsinn war, denn würde man so einfach aus peinlichen Situationen rauskommen würde ich das sofort tun.

𝑙𝑜𝑣𝑒, 𝑜ℎ 𝑙𝑜𝑣𝑒 ✨Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt