Verlassen [KiriBaku]

28 2 0
                                    

Er saß in einer leeren Wohnung. Alles was ihn irgendwie an ihn erinnern könnte hatte er entsorgt. Er hatte sogar alle Schlösser austauschen lassen.

Die Sachen von diesem Betrüger hatte er einfach aus dem Fenster geworfen und beobachtet wie sie über  zwei Wochen weggeräumt wurden. Er beobachtete alles, den ganzen Tag am Fenster, die ganze Nacht am Fenster, so lief das schon seit einigen Wochen.

Sein Telefon klingelt ab und zu doch er geht nicht ran. Wenn es an der Tür klingelt macht er nicht auf, selbst wenn er es wollen würde hätte er wahrscheinlich nicht genug Kraft um überhaupt aufzustehen. Seine Vorräte waren am Anfang der Woche auch aufgebraucht und nun saß er schon seit drei Tagen, in einer Decke eingewickelt, ununterbrochen am Fenster. Neben ihm noch eine fast leere Wasserflasche und Tschentücher. Er weinte, ohne Katsuki konnte er nicht mehr leben.

Katsuki Bakugo, sein Partner für fast zwei Jahre. Sie hatten sich oft gestritten und das waren nicht nur harmlose Zankereien, Eijiro hatte schon so oft versucht es zu beenden und doch kam er nach kurzer Zeit wieder zu seinem Freund und entschuldigte sich für alles.

Er entschuldigte sich obwohl ihm keine Schuld traf, ohne Katsuki könnte er nicht leben. Doch egal wie oft sie es versuchten, hielt es Bakugo nicht davon ab sich mit anderen Personen zu Vergnügen. Eijiro hat versucht darüber hinwegzusehen, doch irgendwann riss auch bei dem strahlenden Sonnenschein der Geduldsfaden.

Er versuchte es Katsuki zu sagen doch das hätte nicht anders geändert. So entschloss er sich die Schlösser auszutauschen wenn der Blonde nicht in der Wohnung war. Als er an dem Abend wieder kam hätte fast die Tür nicht stand gehalten. Er hatte daran gerüttelt und getreten er hatte Sturm geklingelt, geklopft und gerufen und geschrien.

Eijiro hatte sich damals weinend im Kleiderschrank versteckt. Er hatte nicht viel Vertrauen das die Tür dem aufbrausenden Blonden standhalten würde, doch nach ungefähr einer Stunde zog er ab. Die Tür noch ganz und er nicht in der Wohnung.

Am nächsten Tag hatte der Rotschopf seine Wohnung ausgeräumt. Alles was ihn irgendwie an Katsuki erinnern könnte wurde rausgetragen. Die Sachen seines Exfreundes hat er anfangs in die kleine Besenkammer verbannt, schon bald aber einfach alles zum Fenster hinausgeworfen. Alles lag verstreut und kaputt auf dem Vorgarten des Wohnkomplexes.

Zwei Wochen hat es gedauert bis alles weggeräumt war. Kirishima hatte als Schatten im Fenster alles beobachtet. Er war da als Bakugo wieder versuchte in die Wohnung zu kommen, als er sich das was noch ganz und zu gebrauchen war einsammelte und den Rest einfach liegen ließ, als die Nachbarn den Müll fanden und nicht wussten woher er kam und als der Mülltransport den Schrott endlich beseitigte.
Eijiro saß da und beobachtete alles, ohne sich einzumischen, ohne ein Zeichen von sich zugeben, er saß einfach nur da.

Aber was macht man wenn man nicht mehr leben kann ? Selbstmord? Wäre das denn männlich ?
Weiter leben ? Wie denn ?

Er sorgt sich immer noch um Katsuki, er liebt ihn immer noch, er würde auch noch immer alles für ihn tun und doch muss er aufhören.

Der früher so strahlende Sonnenschein war jetzt nur noch ein Schatten seiner selbst, wenn man die Wohnung betreten würde, könnte man denken, er sei Tod. Alle Räume sind muffig und stickig, es ist dunkel, überall liegen vergammelte Essensreste und Müll und am Fenster sitzt ein so magerer Mann, dass man ihn für ein Skelett halten könnte.

Genau dieses Bild fanden die Feuerwehrmänner vor, als sie nach einem Monat die Tür zu der Wohnung aufbrachen. Eijiro Freunde, Sero, Mina, Kaminari und sogar Jirou waren sehr oft bei seiner Wohnung vorbei gekommen, hatten Versucht rein zu kommen, waren jedoch gescheitert. Da sie keine Regung feststellten riefen sie die Feuerwehr, welche dann die Wohnungstür aufbrach.

Das Bild schockierte sie alle. Kirishima wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Er war nur knapp bei bewusst sein. Zwei Monate und eine einmonatige Reha mussten vergehen eh er entlassen wurde und begann zu versuchen sein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen.

Mina und Kaminari besuchten ihn fast täglich und auch nach seinem Krankenhaus Aufenthalt kümmerten sie sich noch gut um ihn.

Momentan wohnt der mittlerweile wieder Schwarzhaarige bei Mina, von Woche zu Woche kommt der Glanz in seinen Augen immer mehr zurück. Er sieht wieder Licht. Sein scharfzahniges Grinsen von früher wird immer echter und es wird nicht mehr lange dauern bis er wieder wie früher ist.

Zumindest äußerlich.
Er weiß dass er Ihn nie vergessen wird.
Er weiß dass er niemals jemand anderen lieben können wird.

Er wird ihn für immer lieben und doch, diese mal nicht zurück zu ihm kommen.

Chaos Plus Ultra [ Bnha Oneshots]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt