Das etwas anderes Schwimmbad

1.

Unschlüssig stehe ich vor dem Schwimmbad. Von außen sieht es seltsam unauffällig aus, ein mittelgroßes Gebäude aus grauem Beton und mit verklebten Fenstern. Der Schriftzug "Swimming Love" steht in geschwungenen Lettern über dem Eingang.
Soll ich eintreten? Oder lieber doch nicht? Eine Freundin hatte mir das Bad empfohlen und ich hatte euphorisch zugestimmt mal vorbeizuschauen, doch will ich das wirklich?
Ja, ich bin mir sicher, dass ich es will, es ist schon viel zu lange her, seit ich das letzte Mal Sex hatte.
Aufrechten Ganges tretd ich also auf die Tür zu, dessen Glas mit lichtundurchlässigem Papier überklebt war.
"Eintritt erst ab 18!", lese ich auf einem roten Zettel. Glücklicherweise bin ich vor zwei Monaten endlich volljährig geworden, also drücke ich die Klinke herunter.
Die Tür öffnet sich lautlos und ich spähe in den Raum, der sich hinter ihr auf tut. Erstaunt blickte ich mich um, der Unterschied zu der schlichten, grauen Fassade kann gravierender nicht sein - das Zimmer, in dem ich mich befinde, ist groß. Die Wände bestehen aus rotem Teppuchstoff, der Boden aus gewienertem Mahargoni. Nackte Frauen und Männer sind auf Fotografien abgebildet und in einer Ecke stehen zwei Lederne Sofas, auf denen ein Pärchen wild rummacht. Ich spüre, wie sich mein Unterleib beim Anblick der beiden zusammenzieht und mein Slip feucht wird.
Ein Räuspern reisst mich aus meinen Gedanken, ich drehe mich um und sehe eine attraktive, junge Frau hinter einer Theke stehen. Sie hat dunkle Haut und schwarzes, glattes Haar, ein Tanga ist das einzige, was sie trägt.
"Kann ich Ihnen helfen?", fragt sie mich mit strahlendem Lächeln. Ich nicke.
"Ich hätte gerne eine Tageskarte", antworte ich, "wie viel würde eine denn kosten?"
"65€", sagt sie. Ich schlucke. Eine ganze Menge Geld ist das, ein Glück aber habe ich einige Monate zuvor einen gut bezahlten Job in einem Café angefangen, ich lege also das Geld auf die Tresen und die Frau winkt mich durch eine Drehtür in einen schmalen Gang.
"Umkleideraum", steht auf einem Schild am Ende des Flures neben einer schlichten Tür. Darunter, in etwas kleinerer Schrift, steht geschrieben: "Bitte entkleiden Sie sich komplett, Badebekleidung ist nicht zulässig."
Das kann ja heiter werden.