Laute Stimmen schallten über den Dorfplatz, doch ich nahm sie kaum war. Zu tief war ich in meinen Gedanken versunken. Gedanken über die Versammlung, von der die Stimmen zu kommen schienen. Ich wollte dort nicht hin, wollte viel lieber weiter auf dem Boden sitzen, meinen Gedanken nachhängen und nebenbei wie paralysiert auf die, bereits abgeblühte, Pusteblume neben mir starren. Die einzige Pflanze die weit und breit zu sehen war. Heute war es also wieder soweit. Ein Jahrhundert war vergangen und somit würden heute, wie schon vor genau hundert Jahren, fünf Personen auserwählt werden. Diese fünf Auserwählten Personen sind dazu verpflichtet den größten Berg unserer Welt zu besteigen. Niemand weiß genau was auf diesem Berg ist, aber in den Erzählungen steht geschrieben, dass dort etwas unglaublichen sei. Etwas für das es sich lohnt sein Leben zu riskieren. Na ich weiß ja nicht... Den Erzählungen und Legenden nach werden die Auserwählten durch ein helles Licht ausgewählt, welches sie anstrahlt. Dieses Licht soll angeblich aus einer anderen Welt kommen. Einer Welt Millionen mal so groß wie die unsere. Einer Welt die den Namen Sogora trägt. So genau hatte ich das aber auch noch nicht verstanden.
Den Glauben an die Erzählungen und Legenden hätte ich schon längst verloren, würde der eben erwähnte Berg nicht exakt so aussehen wie die Blume auf die ich nach wie vor schaute, oder zumindest ein Teil von ihr. Ich war fasziniert von dem Gedanken auf so eine Blume klettern zu können. Langsam streckte ich meine Hand nach der bereits verblühten Blume aus. Kurz bevor meine Fingerspitzen die Blätter berührten fing der Himmel an zu leuchten. Er wurde heller und immer heller. Das Licht brannte in meinen Augen und doch konnte ich den Blick nicht abwenden. Auf einmal trennten sich fünf Lichtstrahlen aus der gleißenden Helligkeit des Himmels. Einer dieser Lichtstrahlen strahlte mich an. Ich hatte etwa zwei Sekunden um mich etwas zu sammeln, dann bemerkte ich, dass das Licht mich mitnahm. es geschah etwas, dass Menschen wohl beamen genannt hätten. In meiner Welt, Magria, gab es dafür jedoch kein Wort. Nicht sehr verwunderlich, da es bei uns auch keine Actionfilme oder ähnliches gab. Das Gefühl vom gebeamt werden ließ sich nicht beschreiben. Eins stand aber fest; ich wollte dieses Gefühl nie wieder spühren.
Etwas benommen (schließlich wurde ich gerade gebeamt) öffnete ich die Augen. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich sie geschlossen hatte. Neugierig schaute ich mich um. Ich stand in einer Höhle. Um mich herum vier andere Personen, alle ungefähr in meinem Alter, die nicht minder verwirrt aussahen. Vor uns stand ein alt aussehender Mann. Rasch ging ich meine Lage im Kopf durch. Ich war also scheinbar einer der Auserwählen. Na super! Hätte das Schicksal nicht irgendeinen Freiwilligen anstatt mir auswählen können? Mir war bewusst, dass es nur verschwendete Zeit war weiter darüber zu zetern, also ließ ich es bleiben. Ändern konnte ich es ja sowieso nicht mehr. Leider...
Die vier Jungen um mich herum werden dann wohl meine Gefährten sein, dachte ich mir. Bevor ich mir weiter Gedanken über die vier machen konnte wurde ich durch eine Hand die vor meinem Gesicht herum wedelte wieder in die Realität zurück befördert. „Jungchen, keine Zeit für Träumereien!", sprach der ältere Herr zu mir. „Mein Name tut nichts zur Sache, aber stellt ihr euch doch mal vor. Schließlich müsst ihr die nächsten Wochen miteinander auskommen und da wäre es doch praktisch wenn ihr zumindest gegenseitig eure Namen kennt." Dies sagte er nun zu uns allen. Ein junger Mann, der seine Haare im Nacken zu einem Zopf gebunden hatte fing zögerlich an zu sprechen: „Mein Name ist Jakob. Mir wäre es aber lieber, wenn ihr mich Jako nennt." Dieser Jako oder bessergesagt seine Ausstrahlung, schien mir auf eine seltsame Art und Weise sofort symphatisch. Als nächstes stellte ich mich vor: „Ich heiße Felix. Einen Spitznamen habe ich nicht." „Ich bin Marti. Einfach Marti. Klingt komisch, ist aber so. wahrscheinlich haben meine Eltern bei dem Namen nur ein N vergessen und ich sollte eigentlich Martin heißen. Ich aber eigentlich auch egal" stellte sich ein Typ mit kurzen, zur Seite gestylten Harren vor. Die anderen zwei hießen Max und Flo. auf dem ersten Eindruck wirkten sie alle nett. Ich hoffe, dass sie dies auch beim genauer kennenlernen noch blieben. Wir redeten noch lange mit dem alten Mann über die uns bevorstehende Reise. Er erklärte uns vieles, das Meiste davon wusste ich jedoch schon. Nachdem wir uns darauf geeinigt hatten, dass wir morgen in der Früh aufbrechen würden legten wir uns alle schlafen.
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Polemonium (fewjar FF)
Short StoryEine Geschichte zu dem Musikvideo vom Song Polemonium. Sehr einfach gehalten, da sie für den Deutschunterricht entstanden ist. (das Musikvideo ist für das Verständnis der Geschichte nicht zwingend Notwendig) bitte seid nicht zu streng mit mir, ich b...