Die Reise nach Kirigakure hatte zwei Tage in Anspruch genommen und das, obwohl Madara alles andere als langsam war. Er hatte kaum Pausen eingelegt und konzentrierte sich auf sein Ziel. Er hegte keinen Zweifel daran, dass Tobirama noch am Leben war. Das Senju-Balg hatte es geschafft, seinen jüngeren Bruder tödlich zu verletzen und das, obwohl Izuna fast genauso stark gewesen war wie Madara. Den jüngeren Bruder des Dorfoberhauptes zu töten war eine Kriegserklärung und Madara war sich nicht sicher darüber, ob Kirigakure es tatsächlich so weit kommen lassen wollte. Sie glaubten doch nicht tatsächlich, dass sie auch nur im Geringsten eine Chance gegen die vereinte Shinobi Allianz von Konohagakure besaßen. Er könnte sich allerhöchstens vorstellen, dass sie den Senju gefangen genommen hatten, um Informationen über die Bijuu zu erlangen.
Kirigakure war für Madara ein bisher unbekanntes Gebiet. Vorsichtig tastete er sich voran und prägte sich seine Umgebung ein. Er suchte nach Spuren, die auf Tobirama zurückschließen ließen oder vielleicht sogar auf einen Kampf. Desto mehr er sich Kirigakure näherte, desto tiefer tauchte er in den mysteriösen Nebel ein, welches das Land umgab. Er fragte sich, warum Hashirama ausgerechnet seinen jüngeren Bruder zur Friedensverhandlung nach Kirigakure geschickt hatte. Tobirama war zweifellos ein ausgezeichneter Stratege, jedoch hatte der Jüngere der beiden Senju keinerlei Benehmen und dies könnte schnell zum Nachteil von allen werden. Tobirama war nicht nur seinem älteren Bruder, dem Gott der Shinobi, respektlos gegenüber, sondern so ziemlich allen.
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Mittlerweile hatte er sich die Umgebung gut eingeprägt. Das Land war umgeben von Nebel und Wasser, was sehr zu seinem Vorteil war. Seine Kanchi-Fähigkeiten nutzte er, um sich dem Shinobi-Dorf ungemerkt zu nähern und dessen Einwohner zu analysieren. Sein Ziel war es die Hintergründe für die Spionage von Kirigakure herauszufinden und anschließend entsprechend zu handeln. Immerhin konnte er dem Mizukage wohl kaum einen Friedenspakt anbieten, wenn sie kurz davor standen Konohagakure anzugreifen. Eine unüberlegte Handlung könnte tödlich enden und darüber war er sich durchaus bewusst. Natürlich war er als jüngerer Bruder von Hashirama ein durchaus fähiger Shinobi, jedoch konnte er es alleine auch nicht mit einem kompletten Ninjadorf aufnehmen. Jeder hatte seine Grenzen und Tobirama war sich über die seinen mehr als bewusst.
Er nutzte das Meer, von dem das Land umgeben wurde, um sich diesem unbemerkt zu nähern. Unter Wasser schaffte er es seine Präsenz vollends zu unterdrücken und die auf Missionen aufbrechenden Shinobis zu beobachten. Bislang hatte der Senju keine ungewöhnlichen Aktivitäten bemerkt, jedoch musste es irgendeinen Grund für die Spionage geben. Er hatte sich dazu entschlossen, tief im Wald versteckt eine Pause einzulegen. Der junge Senju wusste nicht, wie viele Tage er bereits unterwegs war und wie lange seine Mission noch andauern konnte. Jedoch fasste er den Entschluss, dass er sich unbemerkt in das Dorf schleichen musste, um an nähere Informationen heranzukommen. Vielleicht konnte er sich als Reisender ausgeben und würde so nicht sofort ins Auge fallen.
Er trug einen unauffälligen hellgrauen Kimono mit einem dunkelblauen Hakama und einen japanischen Kegelhut aus Bambus. Seine Waffen, sowie Schriftrollen, hatte er innerhalb seiner weiten Kleidung versteckt. Auf einem dicken Ast hoch oben versteckt in einer dichten Baumkrone hatte Tobirama sich entschieden zu rasten. Er lehnte sich gegen den kräftigen Baum und schob seine Ärmel ineinander. Den Kopf hielt er leicht gesenkt und schloss seine Augen, um sich ein wenig auszuruhen. Die ständige Ruhelosigkeit zerrte mittlerweile an seinen Kräften und er war übermüdet. Normalerweise bildete er auf Missionen ein Team mit seinem älteren Bruder, dies erlaubte ihnen sich abwechselnd auszuruhen. Nun war er gänzlich auf sich alleine gestellt und obwohl die Zeiten weitaus friedlicher geworden waren, durfte er nicht aufgrund von einem vermeintlichen Frieden unvorsichtig werden.
Leider war dies einfacher gesagt als getan. Denn ehe er sich versah, war er bereits ins Land der Träume abgedriftet. Das Klirren von einem Kunai ließ den jungen Mann aufschrecken. Ein Kunai war haarscharf neben ihn gelandet und im Holz des gewaltigen Baumes stecken geblieben. Ein blutender Kratzer auf seiner Wange zeugte davon, dass das Kunai ihn nur knapp verfehlt hatte. Mittlerweile war es dunkel geworden und Tobirama benötigte einige Sekunden, um die Situation zu analysieren. Ein weiterer Kunai folgte und aus reinem Reflex wich er diesem aus. Er sprang auf einen anderen Ast und berührte diesen mit seiner Hand, um seinen Feind zu orten.
Mindestens fünfzehn Shinobis hatten ihn umzingelt. Er hatte keine Gelegenheit, um sich einen Fluchtplan zu überlegen, da er bereits im nächsten Moment direkt von einem der Shinobis angegriffen wurde.Mit einem Kunai wehrte er den Hieb ab und dachte erst einmal, dass es sich um ein Schwert handelte, doch beim näheren Hinblick war es ein scharfer Knochen. „Ein Knochen?" Schnell versuchte Tobirama für mehr Distanz zwischen ihn und seinen Angreifern zu sorgen, jedoch schien seine Lage auswegslos.
Es war so dunkel, dass man kaum die eigene Hand vor Augen sah. Er konzentrierte sich lediglich auf seine Kanchi-Fähigkeiten, um die Angriffe abzuwehren. Scheiße! Gerade einen Kampf hatte Tobirama vermeiden wollen und deshalb hatte er sich bislang im Schatten des Dorfes bewegt. Gerade war er einen Augenblick unaufmerksam gewesen und sie mussten wohl seine Präsenz gespürt haben. „Kage Bunshin no Jutsu", Mit einem Fingerzeichen erzeugte Tobirama mehrere Schattendoppelgänger und schaffte es durch den Überraschungseffekt seines neuen Jutsus einige Gegner zu verletzen. Jedoch war es nicht seine Absicht jemanden zu töten oder den Kampf in die Länge zu ziehen. Er nutzte die Gelegenheit, um unauffällig abzutauchen und sein Chakra zu unterdrücken.
Bis seine Gegner dies bemerkten, war er schon lange in den Tiefen des Waldes verschwunden. „Keh, Idioten!", zischte Tobirama und knallte direkt gegen ein plötzlich vor ihm entstandenes Hindernis. Unerwartet stürzte er in die Tiefe und schaffte es gerade einmal so, sich mithilfe eines Astes vor einem tödlichen Absturz zu bewahren. Sofort erkannte er das gewaltige Chakra und blickte mit großen Augen hinauf. „Madara?" Blutrote Augen blickten ihm entgegen und von seiner Lage aus wirkte der Uchiha wie eine riesige Mauer.
Hatte er ihm aufgelauert und wollte nun seine Entfernung vom Dorf gegen ihn ausnutzen? Sofort begab der Jüngere sich in Kampfposition und zog ein Kunai. Es gab keinen anderen Grund, als einen geplanten Hinterhalt für Madara ihm nach Kirigakure zu folgen. Vermutlich hatte der Uchiha sich heimlich aus dem Dorf geschlichen und nun wollte er die Gelegenheit nutzen, um seinen Bruder zu rächen. Er würde Madaras Augen nicht täuschen können, allerdings hatte er auch keinen Grund sich aus einem Kampf zurückzuziehen. „Na sieh mal einer an, wen haben wir denn da?" Das Gesicht des Uchihas formte sich zu einer angsterregenden Grimasse.
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Keep crying, honey~
Fanfiction(Madara x Tobirama?) Der junge Senju taumelte in die Dusche und drehte das Wasser auf heiß. Mit zitternden Händen griff er nach einem gelben Schwamm und begann jegliche Spuren der gestrigen Nacht panisch zu beseitigen. YAOI!!! Don't like, don't read...