~Why didn't you tell me?!~ Yoonkook

x8x

Also ging ich nun mit den anderen zum Italiener um die Ecke. Ich brauchte Schlaf.. das war alles was ich gerade wollte. Doch den Gedanken musste ich vorläufig beiseite schieben. Ich ließ mein kleines Lächeln auf meinen Lippen erscheinen, als wir uns auf unseren Stammplatz hinten in der Ecke setzten und alle das Übliche bestellten. Wir quatschten dann solange die Pizzen gemacht wurden. Ich nahm nur halb am Gespräch teil. Kihyun musterte mich, wie ich immer wieder fast einpennte und machte sich wirklich Sorgen, worauf ich jedoch ungewollt gereizt reagierte. Die anderen sahen mich nun auch besorgt und verwirrt an. Ich war immer der ruhigste und enspannteste gewesen, selbst wenn man mir dumm kam, schlug ich nicht immer direkt zu. Ich war immer für eine gepflegte und über der Gürtellinie liegende Diskussion zu haben. Aber wenn es mir zu nervig wurde, schlug ich auch zu. Gereiztheit auf die Frage wie es mir geht oder ob ich okay sei, hatte ich nie gezeigt, bis zu diesem Moment. Nun starrten mich also alle an. Ich wurde etwas bleicher. "S-Sorry..wollte ich nicht", stotterte ich verwirrt von mir selbst. Was zur Hölle war eigentlich los mit mir...? Kihyun sah mich weiterhin besorgt an, doch ich hatte meinen Fokus auf einen kleinen Spalt im Tisch gerichtet. So fühlte sich mein Herz momentan an. Aber wieso...? Hatte ich mich so sehr in Suga verschossen ohne ihn überhaupt zu kennen..? Ohne zu wissen wer er wirklich war? Fuck man kann mir irgendwer irgendwann mal Gefühle erklären.. ich verstehe sie einfach nicht..

~¿¿¿ P.o.V~
Ich lag im Wagon auf der Matratze und fror. Wo blieb Hyungie bloß? Ich brauchte das Zeug, mir ging es immer schlechter. Meine Temperatur nahm zu, bei jeder Minute die verstrich. Ich hatte keine Decke, konnte aber auch nicht aufstehen, um mir eine zu holen. Draußen hatte es geschneit, was es nur noch unerträglicher und kälter machte. Als dann endlich die Wagontür aufging und Hyungie zusammen mit einem ordentlichen Schwall kalter Luft reingeklettert kam, war ich etwas erleichtert. Er gab mir sofort mein Insulin, was ich selber nicht mehr konnte. Zu zittrig und schwach war ich. Dann packte er mich in eine dicke Jacke und eine große kuschelige Wolldecke ein. "Wenn das so weitergeht müssen wir bald zurück..", murmelte Hyungie leise und setzte sich neben mich. Er hatte Tee in einer Thermoskanne dabei, wie immer wenn er bei Hobi war. Er zog mich in seine Arme und half mir den Tee vorsichtig zu trinken bevor er mir auch etwas zu Essen aus seiner Tasche gab. "H-hyung w-wir könn-nen n-nicht zurück", stotterte ich bibbernd und sah zu meinem Bruder hoch. "Appa bringt uns-", fing ich an doch er unterbrach mich. "1. Nenn ihn bitte nicht Appa.. und 2. Bringt er nicht uns sondern mich um.. und wenn du mir hier in den Armen erfrierst bringt mir das auch nichts.. du bist der letzte dem ich vertraue Kleiner..", murmelte er und strich mir durch die Haare. "A-Aber was ist mit J-jungkook? Du magst ihn doch", stotterte ich leise und klammerte mich mehr an meinen Hyung. Mir war so kalt. "Schon.. aber ich will ihn hier nicht reinziehen.. er gehört zu den glücklichen Menschen.. und ich zu den zerbrochenen..", sagte Hyung und klang dabei total traurig. "Hyung..", murmelte ich leise. Ich mochte es gar nicht, wenn er traurig war. "Naja egal.. geht es dir langsam etwas besser?", lenkte er dann ab und strich mir durch die Haare. Ich nickte etwas und kuschelte mich an meinen Bruder. Dieser nahm sich ein Stück Papier, das herumlag, und zündete es mit seinem Feuerzeug an damit wir ein bisschen mehr Licht und Wärme bekamen. Ich musterte ihn ein bisschen. Seine Haut war noch bleicher als sonst, obwohl sie sonst schon fast Zucker ähnlich war. Dafür stachen seine Augenringe dunkel aus seinem Gesicht heraus. Seine Haare waren vollständig wieder schwarz, genauso wie meine. Er war ziemlich mager was an seinem Hals etwas zu sehen war. Ich hielt ihm den Rest meines Brötchens vor den Mund. Doch er verweigerte. "Hyung du musst auch essen...! Bitte wenn du irgendwann zusammenbrichst, kann uns keiner helfen und wir können nicht mal wen verständigen, weil wir am Arsch der Welt sind und hier nicht mal Netz ist..", hauchte ich leicht verzweifelt. "Du brauchst das aber mehr als ich.. du bist immerhin krank und ich nicht..", sagte Hyungie ohne zögern oder ähnliches. "Nur weil ich kein Fieber messen kann heißt das nicht, dass ich nicht merke wie hoch deine Temperatur ist.. du bist auch krank, aber gibst es so wie immer nicht zu... Sturkopf..", meinte ich daraufhin ernst. Hyungie gab nach und aß den Rest Brötchen. Ich trank weiter den Tee und wärmte so langsam auf.

~J.H P.o.V~
Ich schlief gerade als es an meiner Tür hämmerte. Wer wollte denn jetzt schon wieder was von mir...? Ich rappelte mich auf und schlurfte zur Tür ehe ich öffnete und meiner Tante und meinem Onkel gegenüber stand. Ich sah sie total verschlafen an und wuschelte mir durch die Haare, was meine Frisur jedoch auch nicht besser machte. "Hallo Hoseok.. stören wir?", fragte mein Onkel höchst freundlich. Ich schüttelte den Kopf und ließ sie rein. Wie ich die Scheinheiligkeit von meinem Onkel hasste. Als könnte er keiner Fliege was zu leide tun.. Gut das ihm nicht bewusst war, was ich alles über sein machen und tun wusste. "Ist nicht aufgeräumt, ich hoffe das geht klar", murrte ich im Halbschlaf und machte in der Küche schnell Tee. Meine Tante wank ab und setzte sich mit meinem Onkel auf die Couch, wo ich vor 5 Minuten noch gepennt hatte. Ich stellte den Tee mit drei Tassen zusammen auf den kleinen Couchtisch ehe ich mich in einen Sitzsack schmiss der gegenüber lag. "Wieso seid ihr hier?", fragte ich und rieb mir die Augen. "Wir sorgen uns um Yoongi und Taehyung.. du hast dich immer sehr gut mit ihnen verstanden.. weißt du wirklich nicht wo sie sind..? Waren sie hier? Irgendwas?", meinte mein Onkel, was mich den gerade geschluckten Tee wieder ausspucken ließ. Ich hustete und entschuldigte mich. Ich wischte den Tee schnell vom Laminat und sah meine Verwandten dann an. "Weder Tae noch Yoongi haben sich gemeldet oder blicken lassen.. aber bei all dem was passiert ist, ist das auch kein Wunder", meinte ich und schaute gerade meinen Onkel leicht wütend an.