Wenn Engel fliegen lernen

Kapitel 4

..1Liter Magermilch 4Liter Wasser oder Tee..

Heute ist Mittwoch. Mein Tag began wie gewöhnlich. Ich zähl es jetzt nicht alles auf, weil ihr ja wisst wie bei mir ein ganz normaler Schultag losgeht. Der Weg zur Waage ist immer der schlimmste, aber als ich im Bad ankam und auf der Waage stand war ich erleichtert. Sie zeigte 45,5kg an. Oh man ich bin so glücklich, da ich immer mehr Gewicht verliere. Ich zog mich an und ging in die Küche. Meine Mum stand da und blickte mich mit misstrauischen Blicken an, aber ich ignorierte sie, als würde es mich nichts angehen. Ich holte meine Schultasche und lief los zur Schule.

In der Schule angekommen checkte ich erstmal, ob ich auch 2Liter Wasser mit habe. Ich hatte sie zum Glück mit und ging zum Vertretungsplan. Ach man, wieder keinen Ausfall, dachte ich mir und lief zurück zum Klassenzimmer. Im Klassenraumtraf ichdann auf Lena. Sie sah sehr,sehr dolle unglücklich aus, also fragte ich sie was los wäre und sie fing an zu erzählen, dass sie ja nicht wüsste wie sie es je schaffen sollte abzunehmen, ohne das ihre Eltern was sagen würden. Ich schlug ihr vor mit zum Cheerleading zu kommen und sie war begeistert davon. Es klingelte zum Unterricht und der ganz normale Alltag ging los, doch diesesmal knurrte mein Magen nicht, worüber ich sehr froh war.Endlich ist Schule aus, dachte ich mir und holte Lena von Zuhause ab, um mit ihr zusammen Einkaufen zu gehen. 

Im Supermarkt angekommen kauften wir uns beide eine Flasche Magermilch und bezahlten an der Kasse. Wir liefen zu ihr nach Hause um Sachen für das Training zu holen. Dann ging es zu mir. Als wir bei mir angekommen waren, fragte ich Lena, ob sie heute auch wirklich mitkommen will und sie stimmte mit viel Eifer los. Demzufolge verlassten wir mein Haus.

Beim Training angekommen, stellte ich Lena den anderen vor und erzählte ihnen, dass sie meine beste Freundin ist und auch gerne anfangen würde. Die anderen begrüßten sie freundlich und dann fing das Training auch schon an. Es war wieder sehr anstrengend, aber immerhin konnte man sehr viele Kalorien verbrennen.

Nun war es geschafft und wir machten uns nach Hause, nachdem wir die Magermilch,welche wir nebenbei beim Training getrunken hatten, auch alle hatten, verabschiedeten wir uns und jeder ging zu sich. Meine Mum hatte gekocht. Na toll, dachte ich mir und sagte ihr, dass ich jetzt schlafen gehen würde, weil das Training heute so anstrengend war. Sie war misstrauisch, aber abhalten konnte sie mich eh nicht. Oben in meinem Zimmer angekommen, las ich bei Whatsapp, dass heute alle ein Körperbild schicken müssen. Ich hatte Angst. Große Angst. Was ist, wenn sie es weiterschicken und mich jeder in Unterwäsche sehen würde ? Also kam ich zu dem Entschluss, einfach nur mein T-Shirt hochzumachen auf dem Bild. Sie akzeptierten es. ICh ging mich duschen, setzte mich an meinen Schreibtisch und began meine Hausaufgaben zu machen.

Plötzlich klopfte es an der Tür. Oh nein, dachte ich mir und lief wie wild durch mein Zimmer. Dann ging die Tür auf. Ein Glück es war nur mein Bruder. Ich sagte er soll reinkommen und Mum und Dad bitte nicht sagen, dass ich noch wach bin. Er tat es. Dann fragte er was mit mir los ist, da ich mich seit Tagen angeblich anders verhalten würde. Natürlich konnte ich ihm ja nicht sagen das ich amabnehmen bin und einfach nur meine Ruhe dabei haben will, was soviel heißt wie  Ich entscheide selbst was ich esse. Also sagte ich einfach,ich hätte Stress in der Schule und möchte jetzt nicht gestört werden. Er ging wieder raus.

Achja, ich wusstet ja gar nicht, dass ich überhaupt einen Bruder habe, aber ihr hättet es ja früher oder später eh erfahren. Er ist 16, heißt Hannes. Übrigens bin ich auch 16 .. und er ist dezufolge mein Zwillingsbruder, weswegen sein Name auch so ähnlich klingt wie meiner.

Ich setzte mich wieder an meinen Schreibtisch und machte meine Hausaufgaben weiter. Nun war ich endlich fertig, legte mich ins Bett und war total erschöpft von dem Tag. In der Gruppe ging es streng zu, man durfte nie mehr als 500Kalorien essen, ebenfalls jeden Tag Sport machen, Fressattacken melden und dann zu Gegenmaßnahmen greifen. Die Gegenmaßnahmen wusste ich allerdings noch nicht zu bewältigen, schließlich hab ich fürchterlich Angst davor mir den Finger in den Hals zu stecken, aber was sein muss, muss sein. Nach ungefähr einer Stunde schlief ich ein und das tief und fest.