Prolog

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Ich saß wie jeden Tag in meinem Zimmer. Wie jeden Tag war ich allein. Der Himmel weinte aber das tat er jeden Tag genauso wie ich. Seit mein Vater meine Mutter vor drei Jahren umbrachte und danach sich selbst, war nichts mehr so wie es war. Ich war allein! Immer mehr versank ich in dem Schmerz und in der Trauer. Ich fiel tief. Doch habe ich noch nicht den Boden erreicht. Immer wieder frage ich mich wann wohl endlich der Boden komme. Doch nie hab ich eine Antwort darauf. Viele versuchen mir zu helfen. Was sie nicht wissen ist, dass sie es nur noch schlimmer machen als es eh schon ist. Wieso kann ich nicht einfach ein unbeschwertes Leben führen? Das frage ich mich schon seit Ewigkeiten. Mit zittrigen Händen ließ ich die blutige Klinge fallen und schaute mir mein Werk an. Viele tiefe Kratzer zierten meinen Arm. Das Blut was aus den Wunden quoll lief in Strömen meinen Arm hinunter und tropfte auf den ehemals weißen Teppich. Der Teppich ist blutrot obwohl er mal schneeweiß war. Ich stand auf und verließ das Zimmer. Ich taumelte in die Küche wo ich erstmal einen Verband um meinen Arm machte. Ich ging wieder in mein Zimmer und machte das Licht an. Ich stand vor dem Spiegel und begutachtete mich. Meine blutroten Haare waren offen und gingen mir bis zur Mitte des Rückens. Ich schaute in mein Gesicht. Meine Haut hatte einen ungesunden weißen Ton angenommen. Kein Wunder bei den ganzen Blutverlusten. Meine gelben Augen waren leer. Sie zeigten keine Gefühle. Wenn sie welche zeigen würden wären das Schmerz und Trauer. Meine Augen waren rot und geschwollen...naja das rechte das linke verdeckte ich mit meinen Haaren. Meine Lippe blutete ebenfalls von ganzem drauf rum beißen. Ich schaute an mir herunter. Ich trug weiße Klamotten die mit roten Flecken geziert waren. Ich schnappte mir neue Klamotten aus meinem Kleiderschrank und stellte mich wieder vor den Spiegel. Als ich die bedreckten Klamotten ausgezogen hatte und so nur noch in Unterwäsche vor dem Spiegel stand betrachtete ich meine Figur. Ich war sehr mager. Kein Wunder seit drei Jahren hab ich wenig oder meistens gar nichts gegessen. Ich könnte mir bei jedem kleinsten Sturz die Knochen brechen und sterben. Ich seufzte leise auf und zog mich wieder an. Jetzt trug ich eine schwarze Röhrenjeans dazu ein schwarzes Top und da drüber eine schwarze Jacke, deren Kapuze ich mir so weit es ging ins Gesicht zog. Ich nahm mein Schwert und noch ein paar Kunais und Shuriken. Dann verließ ich mein Zimmer. Vor der Haustür zog ich meine schwarzen Stiefel an. Dann öffnete ich langsam und leise die Tür. Ich schaute mich um. Keiner war hier außer mir. Ich rannte los. Ich brauchte einfach mal Freiheit...

Als du kamst ging der Schmerz fortWo Geschichten leben. Entdecke jetzt