♥ 1.Kapitel ♥

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Bella:

Wie fast jeden Tag lag ich in meinen Bett, in meinem weißen Krankenzimmer und langweilete mich fast zu Tode.

Mein Blick ging die ganze Zeit auf die kleine Flasche, die im Tropf hing, deren Flüssigkeit dabei war in meinen Venen zu gelangen. Es war wieder soweit meine Chemo, das was da in der kleinen Flasche war, das war meine Chemo Therapie, eine Therapie die nicht ganz so brutal war wie die, die ich vorher bekam; also auf jedenfall dachte ich das, denn ich verlor keine Haare mehr und meine konnten langsam wieder wachsen. Ich hatte schon immer einen schnellen Haarwuchs, weswegen meine Haare schon wieder fast Schulterlang waren.

Ich zählte jeden einzelnen Tropfen der aus der Flasche kam, nur um vor meiner Übelkeit zu fliehen die ich vergessen wollte, denn das hatte sich leider nicht geändert - mir wurde nach wie vor immer noch Übel wenn ich das Zeug bekam, doch von den Therapien davor wusste ich das es normal war.

Aber es war bei weitem nicht mehr so schlimm, ich konnte mich noch daran erinnern wie ich mich früher immer erbrechen musste, als ich meine Chemo bekam, jetzt durch die neue war es nur sehr selten passiert. Gerade jetzt aber war ich wieder an so einen Punkt angelangt wo ich überlegte mir die Nierenschale zu nehmen, die immer bereit auf meinen Nachtisch lag Ich versuchte es zu verdrängen, weswegen ich die einzelnen Tropfen weiter zählte. Bis zur Hälfte war die Flasche nun geleert und ich wusste auch wenn sie leer sein würde, würde es mir den ganzen Tag ziemlich mies gehen; ich würde kaum aufstehen können und jedesmal eine Schwester rufen müssen,selbst wenn ich zum Klo musste, obwohl ein Klo auf mein Zimmer war, aber an solchen tagen war ich einfach zu schwach, um überhaupt etwas alleine zu machen und bekam dann immer hohes Fieber. Wie froh ich doch war das sich das am nächstes Tag meistens änderte.

Am Anfang war es mir peinlich, immer wieder die Schwester wegen irgendwelcher Kleinigkeiten rufen zu müssen, aber sie alle waren hier nett zu mir, dass es irgendwann angenehm wurde, wenn man weiß das man Hilfe hatte, wenn man sie brauchte. Wieder schaute ich auf die Flasche, bald würde sie leer sein. Ich überlegte, ob Dr.Walker heute noch zu mir kommen würde, dann könnte er mir sicherlich meine Ergebnisse sagen, denn erst heute Morgen hatten sie mir Blut abgenommen, um zu sehen, wie weit die Chemo anschlug. In den einen Jahr, in dem ich hier war, hatte ich sehr große Fortschritte gemacht. Ich erinnerte mich daran wie schlecht es mir am Anfang ging und wie es mir heute geht, wenn es nicht gerade ein Tag war an den ich an diesen blöden Tropf hing, dann konnte ich sogar alleine aufstehen und das ganz ohne Hilfe, das war am Anfang zwischen den Chemos kaum möglich gewesen. In diesen einem Jahr war wirklich sehr viel passiert ich hatte jetzt schon 6 Operationen über mich ergehen lassen müssen, die letzte war garnicht mal so lange her, aber wie gut das sie immer die selbe Narbe wieder öffnen, sie haben sie in dem ganzen Jahr schon viele Metastasen entfernen können, jedoch wurde ich bei der letzten OP leider enttäuscht. Die, die sie da entfernen wollten, waren einfach noch zu groß, weswegen sie es ließen. Aber ich war stolz auf mich, ich hatte dennoch sehr viel geschafft und wusste ich würde es auch weiter schaffen, ich wusste ich würde niemals aufgeben, denn ich wollte leben.

Wieder glitt mein Blick zu der Flasche die jetzt durchgelaufen war, ich nahm den Klingelknopf und verlangte nach einer Schwester, die mich von Tropf abstöpseln konnte. Und es dauerte nicht lange und lachend kam Schwester Silvi herein, sie mochte ich sehr gerne, sie war immer lieb und freundlich und egal um was ich sie bat und was war, sie half mir.

"Na Bella ist es durchgelaufen", kam sogleich von ihr und ich nickte nur. "Geht es dir nicht gut? Du bist ziemlich blass. Ist dir schlecht? Ich habe dir doch gesagt, dass du die Übelkeit nicht verdrängen sollst, lass es lieber kommen, sonst wird es dir nicht besser gehen." Und als ob mein Magen das als Kommando nahm, dauerte es nicht lange und ich musste würgen. Schwester Silvi war gut darin, es zu bemerken, wenn es einem schlecht ging, denn schon als ich mich erbrechen musste, hatte sie eine der Schalen unten mein Kinn gehalten so das nix auf meine Sachen kam. Dankbar schaute ich sie an. Und als ich der Meinung war das nix mehr kommen dürfte, lehnte ich mich in mein Bett zurück und seufzte. Auch wenn ich mich dran gewöhnt hatte, es war mir immer wieder peinlich, wenn das vor einen der Schwestern passierte.

Bis(s) zur Ewigkeit und weiterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt