Deine Existenz macht mich kaputt - Das Leben eines Fangirls

Das erste Mal.

Schon den ganzen Tag davor, war ich so nervös.

Nein, schon die ganze Woche und seit ich es überhaupt wusste, konnte ich es kaum erwarten.

Die ganze Nacht konnte ich kaum ein Auge zudrücken.

Wie lange habe ich meine Eltern dafür angefleht.

Bis es endlich klappte.

Bis ich endlich die Tickets bekam.

Die Tickets für das Konzert.

Die Tickets für das ApeCrime-Konzert.

Und nun war es soweit.

Es war der 21.09.14.

Der Tag aller Tage.

Der Tag, an dem es endlich passieren würde.

Der Tag, an dem ich Jan sehe.

Schon die ganze Zeit floss so ein komisch Gefühl durch meinen Körper.

Ein Gefühl, das mich daran hinderte ruhig zu sitzen, ruhig zu denken, einfach ruhig zu bleiben.

Ich konnte also auf der ganzen Autofahrt über kaum ruhig sitzen bleiben, rutschte immer hin und her.

Mit meiner Freundin, die mich begleitete, redete ich nur wirres Zeug.

Ich war einfach froh darüber, dass es endlich soweit war.

Ich hab schon von anderen gehört, dass das Konzert ultra hammer sein soll, dass es danach sogar eine Autogrammstunde gäbe und man mit ihnen quatschen kann.

Mit ihnen zu quatschen, nur ein kleines Gespräch zu führen, das wäre einfach das Grösste für mich.

Nun war ich also da. Nach einer 1-stündigen Aufofahrt war ich endlich da.

Natürlich wollte ich früher da sein.

Natürlich wollte ich ganz vorne stehen.

Wir, meine Freundin und ich - alleine hätte ich es wahrscheinlich eh nicht geschafft -, betraten nun das Gebäude.

Hier würde es also statt finden.

Hier wo schon viele andere ungeduldig warteten.

Und das ist also mein Fandom.

Das sind die Leute, die gleich, oder sagen wir, ähnlich ticken, wie ich es tu.

Eigentlich müsste ich mich ja mit den anderen super verstehen, trotzdem kam es zu keiner Unterhaltung. Ich war einfach viel zu nervös.

Ich sass also da und wartete.

Ich wartete, bis ich sie endlich sehen durfte.

Dieser Gedanke, dass sie sich momentan im gleichen Gebäude befinden wie ich, machte mich verrückt.

Heute, an diesem Tag, waren wir einfach am selben Ort, wo uns doch sonst so viele Kilometer trennen.

Heute. Und dann nie wieder.

Endlich kamen 2 Typen.

Natürlich sassen wir, die Fans, in einem abgegrenzten Raum, wo wir warten mussten.

Alle waren sehr gespannt.

Was geschieht jetzt.

Und dann passierte das, worauf alle gehofft haben.

Die Typen schlossen die Türen auf.

Das war der entscheidende Moment.

Jetzt mussten ich schnell sein, wenn ich einen guten 'Platz' wollte.

Ich spurtete also los.

Wie nicht anders erwartet, hatten die anderen den gleichen Gedanken.

Mir war es jetzt aber egal, was mit den anderen war. Es war mir egal, dass ich mich durchquetschte und böse Blicke von den anderen erntete.

Alles was ich wollte war, einen guten Platz. Eine gute Sicht. Einfach Jan sehen.

Ich wollte einfach bei ihm sein.

Nach diesem ganzen Kampf und allem was bei einem Konzert eben so gemacht werden muss, Ticket zeigen, Tasche abgeben, warten, warten, warten, standen wir also endlich da.

Wir standen vor der Bühne.

Ich blickte auf meine rechte Hand.

'Have fun' las ich auf den Stempel, den sie mir auf die Hand gedrückt haben. Der mir zeigte, dass ich ein Konzertbesucher war.

Der mich daran erinnerte, dass es bald soweit war.

Nun hiess es aber wieder warten, warten, warten...

Warten auf das, was ich mir schon immer so sehr wünschte.

Endlich.

'Affengang' ertönte aus den Boxen und dröhnte in meinen Ohren.

Endlich, endlich, endlich war es soweit.

Alle kreischten los.

Und dann, wenige Augenblicke später hüpften die 3 Affen auf die Bühne.

Dieses Gefühl, als ich sie erblickte, war einfach unbeschreiblich. Da war einfach etwas Magisches, dass durch meinen Körper floss. Ich kann einfach nicht beschreiben, wie wundervoll es war.

Plötzlich so nahe bei ihnen zu stehen.

Wow.

Das einzige was ich in diesem Moment sagen konnte war

'OH.MEIN.GOTT'

Ich konnte es einfach nicht glauben.

Nie habe ich gedacht, dass es soweit kommen würde.

Das ganze Konzert über hab ich richtig mitgefeiert. Bin abgegangen wie nie.

Dabei hoffte ich die ganze Zeit, dass ich Jan berühren konnte.

Leider schaffte ich es nicht.

Manchmal haben die 3 sogar Handys von Fans genommen und gefilmt.

Das sie mein Handy nehmen, das wünschte ich mir auch.

Ich streckte es ihnen die ganze Zeit hin.

Leider schaffte ich es nicht.

Einmal mit Jan Augenkontakt zu haben, das wäre auch toll gewesen.

Ich suchte immer seinen Blick.

Leider schaffte ich es nicht.

Dennoch war ich überglücklich.

Und gegen Ende war ich auch noch richtig weit vorne.

(Ich muss erwähnen, dass Jan den Schwanzdance gemacht hat. Und Andre hat das Oberteil ausgezogen.)

Nach einer knappen Stunde war es dann aber auch schon wieder vorbei.

Die tolle Nachricht war aber, das auf mich jetzt eine Autogrammstunde wartete.

Nach dem ganzen Gedränge waren meine Freundin und ich wieder draussen, bei den Garderoben, wo bald die drei Affen erscheinen sollten.

Es bildete sich schon eine riesen Schlange.

Alle wollten erste/r sein.

Ungeduldig warteten wir. Ich hüpfte andauernd vom linken auf das rechte Bein.

Dann kamen sie. Hintereinander liefen Jan, Cengiz und Andre zum Tisch.

Eigentlich hätte ich erwartet, dass alle zu ihnen rennen, denn sie liefen genau neben uns vorbei.

Doch alle blieben ruhig.

Also zumindest äusserlich. Innerlich weiss ich nicht.

Also ich ganz bestimmt nicht.

In mir drinn bebte ein Feuerwerk.

Nun mussten wir wieder warten.

Doch irgendwie ging es dann doch schnell, bis wir an der Reihe waren.