Pamphlet

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Freiheit, was ist das schon – aber nur die, denen sie genommen wurde, haben eine leise Ahnung davon, was sie bedeutet.
Jedes Verbrechen, das wir begehen und jede Handlung der Güte bestimmt über unsere Zukunft.

Wahrscheinlich werde ich durch meine folgenden Aussagen einen Shitstorm von allen Seiten ernten, aber die Hysterie der Leute war mir immer schon ziemlich egal - egal ob die von „Rechts" oder „Links" oder aus der „Mitte" oder aus der „Journaille".

Das Problem ist ja, dass das große Pendel des Zeitgeistes immer wieder über die Jahrzehnte in zwei grobe Richtungen ausschlägt, in der Mitte bleibt es nie stehen: Jahrzehnte lang wurde nun die Globalisierung und die sogenannte „Multi Kulti" Gesellschaft propagiert, vergöttert und angebetet wie ein Götze auf dem Altar der Wirtschaft und des Geldes, Hauptsache modern und möglichst international. Wen wunderts: Vor 70 Jahren hatten wir das „Dritte Reich" mit dem Traum von „völkischer Reinheit", nationalem Größenwahn, einem ähnlichen „Elitedenken", an das mich manche heutigen Vertreter des Götzen „Globalisierung" erinnern, und hinterwäldlerischer Abgrenzung von allem, was wir nicht verstanden haben; mal abgesehen von allen Verbrechen die zu dieser Zeit passiert sind und die kein vernünftig denkender Mensch in Abrede stellen will.

Dann kam die Zeit des „Wirtschaftswunders" und mit ihm langsam, aber sicher die globale Vernetzung und Internationalisierung eben bis hin zu der von allen „Eliten" aus Wirtschaft, Politik und „Intelligenzia" gebetsmühlenartig propagierten Idealen der Globalisierung, verbunden mit „Multi-Kulti" um jeden Preis und ohne Ansehen der Person.

Damit war das Pendel an seinem Wendepunkt angelangt und seit einigen Jahren schon schlägt es wieder in die andere Richtung zurück. Wir können es an allen Ecken und Enden und vor allem im Internet spüren und sehen. Trump, Orban, Erdogan und Konsorten lassen schön grüßen, Hass und Gewalt wird wieder gesellschaftsfähig. Die AFD ist nicht auf der grünen Wiese gewachsen wie Unkraut, obwohl sie ja mit einigen ihrer Aussagen nicht so ganz daneben liegen. Diese unvoreingenommen zu hinterfragen und ernsthaft zu diskutieren sehen wir uns in unserer ach so aufgeklärten Borniertheit wohl nicht in der Lage. Die Nazis und die, die wir so nennen, bekommen wieder Oberwasser, aber keiner ist Schuld und niemand hat's rechtzeitig gesehen - natürlich nicht unsere leider so unfähigen und betriebsblinden „Volksvertreter", die die Entwicklungen der Zeit immer schon verschlafen haben und die erst dann langsam aufwachen, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist - vor allem die nicht, die in vorderster Reihe stehen. Das wirft natürlich die Frage auf: Wie kommt man denn in die vorderste Reihe – egal ob in Politik, Wirtschaft oder Kultur - indem man drängelt und schubst und nur an sein eigenes Wohlergehen und seine Karriere denkt, oder indem man fachlich und persönlich kompetent, integer und aufrichtig ist? Leider leben wir nicht in einer so idealen Welt!

Unsere Gräben sind gar nicht vorhanden – in Wirklichkeit wollen wir alle das Gleiche, wollen wir doch alle ganz bestimmte Dinge in unserem Leben und in unserer Gesellschaft, und ganz bestimmte Dinge wollen wir eben nicht. Was wir wollen ist unsere Eigenständigkeit und auch unseren Eigensinn, unsere Ruhe, eine gewisse Sauberkeit weil's nicht so stinkt, Ordnung, die das Leben für uns einfacher, bequemer und übersichtlicher macht. Kontrolle über Menschen, die zu uns kommen oder eben auch nicht kommen sollten und über die Dinge, die bei uns passieren oder eben nicht passieren sollen. Unsere regionalen Eigenheiten und Traditionen wollen wir bewahren, ohne dadurch nicht weltoffen zu sein – die Entscheidung, was wir annehmen wollen oder auch nicht soll doch bitte bei uns bleiben und nicht durch eine angeblich so aufgeklärte und weltläufige intellektuelle „Elite" bestimmt werden, die sich in ihrem Größenwahn einbildet, alles besser zu wissen und in Wirklichkeit an Respektlosigkeit und Borniertheit gegenüber allen anderen Lebensentwürfen nicht zu überbieten ist.

„Multi Kulti" mögen wir gerne, aber bitte in gewissen Maßen. Wir lieben die Fremden und nehmen sie gerne bei uns auf, das war immer schon so, aber eben nicht alle und auch nicht alle auf einmal und nicht blauäugig in dem verbreiteten „Gutmenschen" Irrglauben alle Menschen wären Brüder - es gibt eben leider auch böse Schwestern (jetzt bitte den Gender-Shitstorm für alle, die keine Ironie verstehen - vielen Dank!).

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⏰ Last updated: Nov 08, 2019 ⏰

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Groundpiece - oder von fixen IdeenWhere stories live. Discover now