Schließlich kommt ein Arzt aus Toorus Zimmer. Wir drei springen auf.
„Er ist wieder stabilisiert. Es geht ihm auch besser als vorher, es ist gut möglich, dass er in einigen Minuten ansprechbar ist. Entschuldigen Sie mich, ich muss in den OP Saal."
„Wir danken Ihnen!", antworten wir im Chor.
Der Arzt lächelt und verschwindet. Wir warten, bis alle Schwestern und Ärzte das Zimmer verlassen und wir es betreten können.
Piep...piep...piep...
Der Rhythmus ist so gleichmäßig, dass es mich beruhigt. Ich setze mich auf den Bettrand, die beiden anderen stehen auf der anderen Seite. Issei nimmt Takahiro in den Arm. Ich greife nach Toorus Hand. Eine Weile beobachten wir ihn. Dann öffnet er seine Augen. Ich zucke zusammen, Issei holt leise Luft. Tooru dreht seinen Kopf vorsichtig erst zu den beiden, dann zu mir. Ich schaue in seine Augen. Er lächelt. Tränen laufen über meine Wange, ich drücke vorsichtig seine Hand.
„Tooru..."
Ich zittere am ganzen Körper.
„Hajime..."
Es kostet ihn viel Kraft. Dann muss ich lachen. Issei und Takahiro stimmen mit ein. Wir lachen nicht laut. Nicht ausgiebig. Wir weinen vor Glück und können nicht anders als etwas lachen. Ich rutsche hoch und lege meine Hand auf Toorus Stirn. Die Atemmaske haben die Ärzte ihm vorhin schon abgenommen.
„Ich habe mir solche Sorgen gemacht. Ich hatte so Angst, dich zu verlieren. Wir alle hatten Angst...", flüstere ich, während immer mehr Tränen kommen.
Tooru holt tief Luft und greift selbst nach meiner Hand.
„Hajime...du hast mir schon als Kind versprochen, mich immer zu beschützen...und du hast dich immer daran gehalten...auch auf dem Spielplatz...Hajime..."
Ich stütze mich mit meinem unverletzten Arm über seinen Kopf ab und beuge mich etwas weiter runter.
„Hajime...heute war ich dran...ich beschütze dich genauso wie du mich...das beruht auf Gegenseitigkeit...ich will auch nicht, dass dir etwas passiert...und außerdem...du bist mehr, als nur ein guter Freund für mich...du bist mein Lebenssinn...ich hätte gar nicht sterben können...ich hätte dich niemals allein lassen können...und die anderen natürlich auch nicht...", wendet er sich lächelnd auch an die beiden.
Ich schaue kurz rüber. Während Issei mit wenigen Tränen lächelt, hält Takahiro sich an ihm fest und weint wie ein Wasserfall.
„Hajime..."
Ich schaue wieder in Toorus Augen.
„Ich...liebe dich..."
Ich schließe meine Augen und beuge mich weiter nach vorn.
„Ich dich auch..."
Ich drücke kurz meine Lippen auf seine.
„Bitte versprich mir, dass du mich nie verlässt...bitte verlass uns niemals..."
Tooru nickt nur, schließt mit einem Lächeln seine Augen und schläft ein.
YOU ARE READING
Schutzengel [Haikyuu FF]
FanfictionMir ist nach weinen. Nach schreien. Ich will die Geräte abreißen. Aber das würde ihn töten.