Nachricht für Dich

8 0 0
                                    

Es war der 5. August. Ein Samtag. Ich habe eigentlich am 01. August Geburtstag aber da das ein Montag war entschied ich mich meine Feier aufs Wochenende zu verschieben. Zu meiner Feier kamen aber nur Chris und Niko da die anderen zu der Zeit noch im Urlaub waren, es war nämlich das letzte Wochenende bevor die Schule losging. Ich kam nach den Ferien in die zehnte Klasse, und mit mir kam Julia. Julia war die neue in unserer Klasse und schon am ersten Tag war ich von ihr so beeindruckt das ich mich sofort in sie verliebte. Ich wählte dieselben Kurse wie sie, versuchte ihr so nah zu sein wie es geht und versuchte bei jeder Gelegenheit mit ihr zu reden. Wir verstanden uns sehr gut und schon bald offenbarte mir sie das sie ähnliche Gefühle für mich hat. Wir verabredeten uns, gingen aus und schon kam es zu unserem ersten Kuss. Ich schwebte auf Wolke 7. Sie war meine erste richtige Freundin. Sie nannte mich ihr Zitrönchen. Es lief lange gut. Doch irgendwann wurden ihre Sätze kürzer. Unsere Gespräche leerer. Ich fragte sie ob alles okay sei, und sie versicherte mir das es das war. Weitere Zeit verging und irgendwann ergriff ich die Gelegenheit und schaute auf ihr Handy. Da traf es mich wie ein Schlag als ich las das sie mit einem Jungen Kontakt hatte und mich wirklich hinterging. Sie traf sich mit ihm, küsste ihn und Gott weiß was. Ich war so sauer, ich schrie sie an, warf ihr alles vor und sah mich einfach im Recht. Ich wars ja auch, aber ich sag euch was: Liebe ist kein Recht haben, Liebe ist verzeihen. Doch das sah ich damals einfach nicht. Aber tatsächlich haben wir uns noch am selben Abend vertragen. Sie versprach mir das das nur Ausrutscher waren und das das nie wieder vorkommen würde. Aber dennoch habe ich ihr das nicht verziehen. Aber ich liebte sie noch. Doch auch danach hörte es nicht auf. Nach einem weiteren heftigen Streit mit selben Ergebnis änderten sich die Dinge jedoch. Sie schrieb mit niemandem mehr. Nichtmal mit mir. Es waren nun wieder Sommerferien. 1 Jahr war nun vergangen. Da ich selber im Urlaub war hab ich sie über die Sommertage nicht gesehen. Nun schrieben wir auch nicht mehr daher hatte ich keine Ahnung wie es ihr geht. Also kaufte ich in Italien eine wunderschöne Kette die ich ihr zur Versöhnung schenken wollte sobald ich wieder in Deutschland war. Zuhause angekommen machte ich mich noch am selben Tag auf dem Weg zu ihr und wollte sie überraschen. Eltern öffneten mir die Tür. Ich kannte sie kaum weil ich nicht viel Zeit mit ihnen verbracht habe, doch sie erkannten mich und ich erkannte das irgendwas vorgefallen sein muss. Ich fragte was mit Julia war und unter Tränen wurde mir erklärt das Julia sich nach dem letzten Streit nicht mehr aus dem Zimmer traute. Sie nahm sich das Leben nachdem sie sich Tage im Zimmer einsperrte. Ich schluckte. War es meine Schuld? Habe ich Julia getötet? Mein Herz sank zu Boden. Mir wurde schwarz vor Augen. Meine beste Freundin, meine große Liebe. Ich hätte ihr alles verziehen und doch machte ich ihr Vorwürfe. Ich war zerstört. Ich war verantwortlich für den Tod des Menschen der mir am meisten bedeutete. Ich halte diese Schuldgefühle nicht aus. Tage vergingen an den ich nichts mehr spürte ausser Trauer und Leere. Doch aus dem nichts lernte ich an einer Bushaltestelle Nathalie kennen. Ich konnte mir nicht erklären wieso, aber sie lies mich schon beim ersten Blick für ein kleinen Moment meine Trauer vergessen. Ich fühle mich wie ein Arsch wenn ich das so zugebe. Aber irgendwas hat mich gerufen. Sie sprach mich an und wir realisierten das wir zur selben Haltestelle fuhren. Ich wollte allerdings auf den Friedhof. Sie sagte mir nie wo sie hinging. Aber sie gab mir ihre Nummer. Ich stand also da vor Julias Grabstein. Ihre Daten, ihr Foto, alles da. Ich sank zu Boden. Es tut mir leid. Es tut mir so leid. Hörst du? Ich wollte das nicht. Ich liebe dich. Es tut mir leid. Es tut mir leid. Es tut mir leid. Es tut mir leid. Es tut mir alles so leid. Ich brach in Tränen zusammen. Ich liebe dich Julia. Immernoch. Ich war so zerissen. Auch nach diesem Friedhofs Besuch hatte es wieder Tage gedauert bis ich endlich mal wieder Appetit hatte. Aber an diesem Tag entschloss ich mich Nathalie zu schreiben. Es tut mir leid Julia. flüsterte ich ein letztes Mal bevor ich die Nachricht an Nathalie abschickte. Sie schrieb schnell zurück und wir trafen uns das Wochenende darauf. Ich hatte Ablenkung gebraucht. Menschliche Nähe. Wir unterhielten uns die ganze Nacht und ich spürte sofort eine Verbindung. Aber es fühlte sich an wie Betrug. Das war wohl meine Strafe. Am Ende dieses Abends küssten wir uns. Sie bedankte sich für den Abend, und sagte mir das sie so ein Abend zum letzten Mal gebraucht hat. Sie gab mir Ihre Adresse und wir machten ein Datum aus an dem ich sie von dort aus abholen sollte. Ich freute mich drauf. Dennoch war es nur ein bittersüßes Vergnügen. Julia. Sie ging mir nicht aus dem Kopf. Als der Tag nun anrückte machte ich mich los zu der besagten Adresse. Dort angekommen fand ich aber nur eine Baustelle vor. Ein Briefkasten stand auch dort und ein Briefumschlag lag drauf. „An Zitrönchen":

„Es tut mir so leid. Es tut mir leid das ich dich betrogen habe. Es tut mir leid das wir gestritten haben. Es tut mir alles so leid. Es tut mir leid das ich dir nie von meiner Depression erzählte. Ich vermisse dich und ich bereue was ich getan habe. Ich bereue aufgegeben zu haben. Ich bekomme keine zweite Chance aber ich bin dankbar für den Abend den wir hatten. Ich kann nicht zurück kommen. Wir werden uns wohl nie wieder sehen. Aber bitte behalte unseren letzten Abend immer in Erinnerung. Ich liebe dich. Deine Julia"

Nachricht für DichWhere stories live. Discover now