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Ich hatte mir sogar eine Decke mitgenommen und breitete diese auf der Wiese aus, auf der ich mit Darren gelegen hatte. Ich legte mich mit dem Rücken darauf und sah in den Himmel. Er war noch genauso klar wie gestern. Das freute mich. Bei den guten Temperaturen hätte man auch schwimmen gehen können, aber es war sicher kalt. Um es zu prüfen steckte ich einen Fuß rein, nachdem ich den Schuh ausgezogen hatte. Urgh. Es ging. Sollte ich? Ich zuckte die Schultern, zog mich bis auf die Unterwäsche aus und sprang dann einfach mit Anlauf kopfüber in den See. Das Wasser war erschreckend kalt, aber als Vampir sollte mir das nicht viel ausmachen. Ich begann ein paar Runden zu drehen. 

*****

Raina Shawn saß im Gras am See und starrte auf die Bewegungen auf dem Wasser. Ihr Blick war leer, aber sie hatte viele Bilder im Kopf und dachte nach, während der Wind ihr die kurzen blonden Haare aufwirbelte. Sie musste leise lächeln. Sie hatte schon immer Mutter werden wollen, es war ihr schon als Teenager klar geworden das das ihre Bestimmung sein musste. Und das Schicksal war ihr entgegen gekommen. Sie hatte 6 wundervollen Kindern das Leben schenken dürfen und sie hatte einen liebevollen, wunderbaren Ehemann gehabt und als Darren in die Schule gekommen war hatte sie praktisch noch seinen besten Freund als Adoptivkind gehabt, da er sich die meiste Zeit bei ihnen aufhielt, da seine Familie nicht die einfachste gewesen war. Ihre Mutter hatte immer gesagt das Raina ein großes Herz hatte und es schmerzte sie jeden Tag aufs neue das sie nicht mehr mit ihren Kindern zusammen war. Sie hätten alle gemeinsam sterben sollen. Niemand sollte gezwungen werden sowas durchmachen zu müssen wie es Darren musste. Es brach ihr fast das Herz, aber sie konnte sich ihm nicht zeigen. Raina brachte es nicht übers Herz ihm noch mehr Schmerzen zuzufügen. Sie wusste nicht wie sie überlebt hatte, aber sie wusste das es nicht richtig war so... ihre Jungs waren ihr alle wie aus dem Gesicht geschnitten, doch bei Darren war ihre Beziehung am deutlichsten sichtbar. Er hatte ihre Haare, ihre Augen, ihr Lächeln und ihren ernsten Blick. Sie blickte weiter auf das Wasser und seufzte. Im Wasser entdeckte Raina eine junge Frau und sie beobachtete wie die Vögel sich in den Himmel aufschwangen. 

Ich spürte einen Blick auf mir weshalb ich mich halb drehte und zum Ufer blinzelte. Darren. War mein erster Gedanke. Ich ging aus dem See heraus und nahm mir das Handtuch, das ich noch eingepackt hatte. Ich wickelte mich damit ein und zog mir dann die Hose und das Top an. "Hey Darren"; sagte ich und kam näher. Erst dann vielen mir zwei Dinge auf. Die Person war eine Frau. Und das zweite was mich erschrecken ließ, sie war ein Vampir. Ich starrte sie mit offenen Mund an. "Entschuldigung", sagte ich leise, als ich mich endlich dazu aufraffen konnte meine Stimme zu benutzen. "Ich habe sie für einen Freund von mir gehalten." 

Raina sah auf als sie jemand mit Darren ansprach und lächelte andeutungsweise. "Nein ich heiße leider nicht Darren. Aber mein Sohn. Kennst du ihn?" Sie sprach vorsichtig und zurückhaltend, aber sie wollte nicht unhöflich sein und sie musste einfach wissen wie es ihrem Sohn ging. Raina war erst heute morgen in die Stadt gekommen und musste sich versteckt halten, da sie erstens tot sein müsste und zweitens nicht ins direkte Sonnenlicht gehen konnte. Eine Bekannte aus den letzten Monaten hatte ihr diesen einen Tag ermöglicht in der sie zurück wollte, doch sie hatte Darren nicht finden können, weshalb sie jetzt umso aufgeregter war. "Bitte wenn du ihn kennst, sag mir wie es ihm geht." 

"Ihr sohn?" Wiederholte ich verständnislos. Hatte Darren nicht gesagt ausser ihm hätte keiner überlebt? Ich betrachtete sie und es fiel mir wie Schuppen von den Augen. "Sie sind ein Vampir." Hauchte ich. Oh gott wie wundervoll wäre es wenn Darren sie wiedersehen könnte. "Ich hab ihn vor einem Selbstmord gerettet. Er wohnt bei mir und meinem Bruder. Es geht ihm zu zeiten besser zu manchen wieder nicht. Aber wenn sie jetzt hier sind dann können sie ihn treffen. Er würde sich sehr freuen und vielleicht...!" Gott ich redete zu schnell und zuviel. Ich entschuldigte mich und hielt der Frau die Hand hin. Das war schliesslich Darrens Mutter. "Ich bin Lillian. Darren meinte alle von seiner Familie wären umgekommen. Wie haben sie...? Wer hat sie verwandelt?"

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