Das Geheimnis um Hogwarts (Harry Potter Fanfiction)

Der Tag davor

„Mama!! Wo ist nur mein Umhang?" schrie Lily durch das ganze Haus. „Du musst auf deine Sachen aufpassen Lily" entgegnete ihr ihre Mutter, Ginerva Molly Potter (kurz auch Ginny).
Heute ging es ziemlich hektisch im Hause Potter zu, denn morgen war es soweit, das neue Schuljahr in Hogwarts sollte beginnen. Für Lily war es das erste Jahr, das heißt sie war ziemlich, ziemlich aufgeregt. Im großen und ganzen wusste sie zwar schon wie alles ablief mit dem Gleis 9 3/4, mit der Wand, mit dem Hogwarts Express etc. wegen allen möglichen Erzählungen ihrer Brüder und ihrer Eltern, aber nun selbst nach Hogwarts zu fahren, das war doch nochmal anders.
Zum Glück wusste sie, dass sie mit dem jüngeren Kind von Ron und Hermine, den besten Freunden (und teilweise auch Geschwister) ihrer Eltern in einer Jahrgangsstufe ist. „Hoffentlich kommen Hugo und ich in das gleiche Haus!!", dachte sie.
Sie kannte Hugo eigentlich schon ihr Leben lang. Sie waren genauso gut befreundet wie ihre Eltern damals (wenn sogar nicht noch besser), jedoch hatte sie sich vielleicht ein wenig in ihn verliebt.
„Dad, hast du irgendwo mein Buch für den Zaubertrank Unterricht gesehen?", hörte Lily es die Treppe hoch rufen. Diese Stimme war die ihres ältesten Bruders, James Sirius Potter. Er war circa zwei Köpfe größer als sie und kam nun in das dritte Schuljahr. Er war für Lily eine Art Vorbild, obwohl er ziemlich viel Chaos veranstaltete. Ihr zweiter Bruder kommt nun ins zweite Jahr. Albus war immer eher ein unauffälliger Schüler, hat sich meistens auf den Unterricht konzentriert und wenig ablenken lassen. Er mochte alle Slytherins nicht besonders, er fande sie immer gemein und respektlos. Das schlimmste was er sich hätte vorstellen können, war in Slytherin zu landen. Dieses Problem plagte Lily aber auch. Ihre ganze Familie war bis jetzt in Gryffindor gewesen, ihre Großeltern, ihre Eltern, ihre Brüder...was wenn der sprechende Hut genau sie in Slytherin einteilt? Was würden ihre Eltern von ihr denken? Was würde Albus von ihr denken? Was würde vor allem Hugo von ihr denken? Hätte sie sich somit alle Chancen vermasselt? „Ach, keine Zeit darüber nachzudenken, ich muss packen.", redete sie sich ein.
Mittlerweile war es schon nachmittags und die Aufregung stieg immer weiter an in Lily. Sie durchkämmte ungefähr zwanzig mal in zehn Minuten ihr Zimmer bis...
RATSCH!!
Sie hörte ein lautes poltern, dann ein „Ahhh", dann das Geräusch von knarzenden Treppenstufen und dann ein leises „aua..."
„Albus, geht es dir gut?" hörte sie ihre Mutter fragen. „Jaja, passt schon", entgegnete ihr ihr Bruder. „Was ist passiert?", plötzlich stürmte Harry, ihr Vater ins Zimmer, „Hast du dich verletzt?", fragte er besorgt. „Mein Ellenbogen tut ein bisschen weh aber...OH NEIN! Mein Umhang ist gerissen!" „Heute haben wir leider keine Zeit mehr einen zu besorgen.", meinte Ginny nachdenklich.
Nun kamen auch Lily und James die Treppe runter. Am Fuß ihrer Treppe lag Albus, mitsamt seinem Koffer (der durch den Aufprall aufgesprungen ist und somit die ganzen Sachen auf dem Fußboden verteilt hat) und den Schulbüchern für das dritte Schuljahr. James musste sich das Lachen verkneifen. „So ein Trottel." murmelte er leise in sich rein. Ginny hörte das und warf ihm einen giftigen Blick zu. „Ob so auch der Basilisk geschaut hat bevor er diese ganzen Menschen versteinert hat?" fragte James leise, mit dem Hintergedanken seine Eltern zu provozieren. „James." Nun warf ihm auch Harry einen bösen Blick zu. „Was denn, keiner von euch hat ihm je in die Augen geschaut. Du hast ihm nur das Schwert in den Rachen gerammt, dad." „Das war keine schöne Zeit, es hätten Menschen sterben können!" „Und sie hätten sich dabei nicht mal sehen können..."
„James Sirius Potter, es reicht jetzt! Du weißt das deine Mutter sehr vorsichtig auf dieses Thema reagiert." „Warum, weil sie vom nasenlosen Lord entführt und ausgesaugt worden ist?" „Jetzt hast du's zu weit getrieben! Du räumst die Sachen deines Bruders wieder schön säuberlich ein, räumst die Küche auf und gehst danach auf dein Zimmer! Und wenn ich einen Mucks von dir höre kannst du morgen nach Hogwarts laufen!". Harry klang, als wäre ihm jeder Funken guter Laune davon gesprintet.
„Das war deutlich", dachte sich Lily. James machte sich also ohne auch nur ein Wort zu sagen an die Arbeit.
„Wie ist das eigentlich passiert?" fragte Lily Albus vorsichtig beim Abendessen. „Ach, ich bin so aufgeregt wegen morgen! Ich weiß zwar wie alles abläuft, aber dennoch habe ich Angst, das ich das Schuljahr irgendwie vermasseln könnte. Oder das ich unabsichtlich etwas anstelle.", entgegnete er. Die Abendessen am letzten Abend vor Schuljahresbeginn waren meist lustig, doch heute herrschte irgendwie eine etwas düstere Stimmung. „Hmmm...", begann Albus zu sprechen, das sich dann aber eher als nuscheln herausstellte da er den Mund voll hatte, „warum kommt James eigentlich nicht runter? Ist er immer noch beleidigt?" „Scheint so.", antwortete Ginny, „James!? Essen ist fertig. Komm doch runter Schatz." Die Potters vernahmen das leise quietschen einer Tür („Harry, so langsam sollten wir wirklich mal die Tür Ölen."), lange, schlurfende Schritte auf dem Flur im oberen Stockwerk und schließlich auch noch poltern auf der Treppe. James schleppte sich schlecht gelaunt zu Tisch, nahm sich eine Portion und gab sie sich auf den Teller. „Könnte ich bitte das Salz haben?",fragte Lily, „und das Wasser gleich mit?" „Ja, hier." James reichte ihr das Wasser und das Salz. Harry erzählte -wie die letzten drei Jahre auch- irgendeine Geschichte aus seinem ersten Jahr in Hogwarts. Meist nur kleinere Geschichten aus dem Gemeinschaftsraum, z.B. als er das erste mal mit Ron Zaubererschach gespielt hat. Teilweise erzählte er auch von Zaubersprüchen die sie lernen sollten oder er gab ihnen Beispiele anhand seines Verhaltens, wie sie sich nicht verhalten sollten. Ginny hörte in den meisten Fällen nur zu, ergänzte aber manchmal Kleinigkeiten die Harry zufällig vergessen hatte. Ach ja, solche Abendessen waren immer toll, die Familie sitzt zusammen am Tisch und unterhält sich über Gott und die Welt. Sie saßen bis spät abends beisammen, plauderten, aßen, spielten usw. bis Ginny realisierte, wie spät es schon war: „Oh je, wir sollten alle schlafen gehen, morgen müssen wir früh raus." „Ach Mama, können wir nicht noch ein bisschen länger wach bleiben?" flehte Albus. Lily bemerkte nun aber auch, wie müde sie eigentlich war. Vor lauter Geschwafel hat sie gar nicht mitbekommen wie müde sie eigentlich schon war. Die drei Kinder standen auf, brachten ihre Teller in die Küche und gingen mehr oder weniger zügig zu Bett.
James legte sich direkt schlafen, Albus hatte noch angefangen den neuen Schulstoff zu lernen und Lily überprüfte noch mindestens fünfzehn mal ihr Gepäck und durchstreife ihr Zimmer. Als sie sich sicher war alles gepackt zu haben ,ließ sie sich rückwärts in ihr Bett fallen und schlief direkt ein.