Prolog
Die weißen Wände des Krankenhauses wecken Erinnerungen in mir.
Genauso wie beim letzten Mal bin ich hier, um einen Patienten zu besuchen.
In Arbeitskleidung, Blazer, weißem Hemd, Rock und hochhakigen Schuhen stolziere ich durch die beinahe menschenleeren Gänge. Unter meinen Arm geklemmt, ist meine Aktentasche und eine Zeitung, die einen mehr oder weniger brisanten Artikel enthält.Zwei Soldaten mit Maschinenpistolen stehen bei einer Tür und halten Wache.
Ein durchaus ungewöhnlicher Anblick für ein Krankenhaus, aber er wird weniger ungewöhnlich, wenn man weiß wer sich hinter dieser Tür befindet.Die Medien haben ihm den Namen „Vorstadt-Bomber" gegeben, entsprungen aus dem dubiosen Artikel, welchen ich noch vorhabe zu lesen, und genau diese Person komme ich besuchen.
Die bewaffneten Männer haben mich bemerkt, machen ihre Waffen schussbereit und zielen auf mich: „Dieser Bereich ist für Zivilisten gesperrt, ich muss Sie darum bitten umzudrehen!"„Entspannen Sie sich Soldat, ich habe die Befugnis hier zu sein.", ich zeige ein Dokument hoch, das ich vorsichtshalber vorher schon aus meiner Aktentasche genommen habe, um Komplikationen zu vermeiden.
Während einer der beiden das Blatt entgegennimmt und seinen Inhalt überprüft, behält der andere mich weiterhin im Auge.
Nachdem er fertiggelesen hat, gibt der Soldat etwas durchs Funkgerät durch und bekommt wenige Sekunden später eine Rückmeldung.„Mein Vorgesetzter hat mir die Legitimität Ihres Anliegens bestätigen können. Sie dürfen das Subjekt sehen. Ich entschuldige mich für das Warten. Bitte folgen sie mir."
„Keine Notwendigkeit sich zu entschuldigen, Sie machen nur ihren Job Soldat."
„Danke Ma'am!"
Ich werde zur Tür begleitet und einer der Männer hält mir die Tür auf, als er mit reinkommen will, melde ich mich zu Wort: „Ich muss allein mit ihm sein! Sollte er aufwachen, könnte er bewaffnete Menschen in seiner Umgebung vielleicht als Provokation auffassen."
Erst scheint der Mann zu zögern, doch dann beugt er sich meiner Anordnung: „Wie Sie meinen, sollte etwas sein, wir sind direkt hier draußen.", danach schließt er die Tür hinter mir.
In dem Zimmer steht nur ein Bett.
In ihm liegt eine Gestalt. Männlich, 17 Jahre, extrem gefährlich.Ich setzte mich in einen Sessel gegenüber vom Bett und fange an den Zeitungsartikel zu lesen.
Leo Verum? Bestimmt ein Künstlername, wer denkt sich so einen idiotischen Namen aus, Löwe Wahrheit?Aber noch lächerlicher ist der Name des Artikels „Der Vorstadt-Bomber", auch der Inhalt lässt viel zu wünschen übrig. Das kann man aber nicht dem Reporter vorhalten.
Meine Organisation EINS arbeitet auf höchster Geheimhaltungsstufe, über alle Vorkommnisse, die in unseren Aufgabenbereich fallen, ist es beinahe unmöglich genaue Informationen zu erhalten.
Für den seltenen Fall, dass doch etwas durchsickern sollte, wird diese Quelle unmittelbar mundtot gemacht und für den noch selteneren Fall, dass Informationen an die Öffentlichkeit gelangen, setzt unser Medienteam alles daran die Vorfälle so unglaubwürdig wie möglich darzustellen.
Ehrlich gesagt ist dafür kein großer Aufwand nötig. Wer glaubt schon wirklich an Superkräfte und Übernatürliches? Verschwörungstheoretiker? Und wer glaubt denen? Niemand wirklich.Doch dieses Mal ist es ein bisschen anders, ein riesiger wie vom Zirkel gezogener Krater der Verwüstung, der ist wirklich schwer zu vertuschen.
Man kann es nun Glück im Unglück nennen, aber wir selbst haben keine gute Erklärung, was vor ungefähr einer Woche passiert ist.
Das Einzige, was wir mit Sicherheit sagen können ist, dass der Junge, der gerade in einem komatösen Zustand vor mir liegt, der Verursacher dieses Ereignis sein muss.Vor der großen Explosion konnten wir ein paar der übertragenden Aufnahmen des Einsatzteams speichern, doch mit der Explosion wurden alle Kameras zerstört.
Die Szenen vor dem Big Bang sind aber mehr als verstörend gewesen und haben dem Subjekt in unserer Abteilung einen weitauspassenderen Namen verliehen, „Psycho".Ich gucke auf das schlafende, nahezu friedlich aussehende Gesicht des Jungen. Diese Person soll ein Massenmörder und wahrscheinlich der stärkste existierende telekinetische Begabte sein?
Bei meiner Betrachtung stelle ich eine Regung in seinen Zügen fest. Seine Lider öffnen sich und zwei stechendblaue Augen starren mich an.
Er ist wach.
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Wachen (vorübergehend keine neuen Kapitel)
FantasySequel zu "Erwachen" Wer "Erwachen" noch nicht gelesen hatte sollte dies tun bevor er diese Geschichte anfängt. Wie auch beim Vorgänger ist diese Geschichte manchmal sehr bildlich, d.h. es können Szenen von Gewalt und Sex enthalten sein! Ich möchte...