Game without mercy [Taegi]

73.

Dafür, dass ihr wieder warten musstet, gibt es diesmal ein etwas längeres Kapitel als sonst.
Hope, you'll like it 😘
~

Taehyung POV

Ein weiterer Monat war vergangen und das Schuljahr neigte sich dem Ende.

Und somit auch der Aufenthalt von Yoongi an dieser Schule.

Ich war Mitglied des Abschlussballkomitees. Doch logischerweise nicht als Abschlussklässler, sondern einfach als eine Art ‚Angestellter'. 

Auf unserer Schule war es Tradition, dass Mitschüler aus den unteren Stufen, den Abschlussklässlern während des Abschlussballs halfen. Nicht finanziell, sondern einfach als eine Art Kellner.

Ich hatte mich diesbezüglich mit Jungkook dazu bereit erklärt, als Yoongi und ich noch sehr gut miteinander befreundet hatten. Er hatte Kookie und mich gefragt, ob wir Lust hätten mitzuhefen. Dies könnte dann sozusagen eine Ausrede für uns sein, an dem Abschlussball teilnehmen zu können. Denn dieser war nur für die Leute zugänglich, die zu den Schulabgängern gehörten.

Und wie es das Schicksal so wollte, schweiften meine Gedanken zugleich wieder zu Yoongi.

Er hatte nicht einmal versucht mich zu kontaktieren. Doch ich tat dies auch nicht.

Wieso? Weil ich ihm einfach nicht mehr unter die Augen treten konnte. Ich schämte mich zu sehr. Ich bereute zwar auf einer Seite nicht, ihm meine Liebe gestanden zu haben, doch andererseits schämte ich mich dann doch, gegenüber zu stehen.

„Alles okay Tae? Worüber denkst du schon wieder nach?" fragte mich Kooks, als er an mein Spind kam und bemerkte, dass ich in Gedanken versunken war. mal wieder.

„Ach... ich hab einfach nur keine Lust auf den Abschlussball. Alle Klausuren sind geschafft, ich sollte jetzt lieber meine Freizeit genießen und mich darauf freuen, dass in der letzten Schulwoche sowieso nichts mehr interessantes passieren wird und wahrscheinlich in jeder Stunde irgendwelche Filme in den DVD-Rekorder gesteckt werden, um die restliche Schulzeit zu überbrücken."

Ich machte eine kurze Pause und schaute meinen besten Freund wehleidig an. „Aber stattdessen hab ich Liebeskummer und hab keine Lust ihn während des Abschlussballs auch noch sehen zu müssen."

„Sollen wir uns wieder abmelden?" fragte Jungkook besorgt. Doch ich schüttelte den Kopf.
„So Assi bin ich nicht."

Jungkook seufzte. „Ich wünschte, ich könnte dir helfen. Aber ich weiß auch nicht was ich tun soll. Schlagen darf ich ihn ja nicht dafür, dass er dich so sehr verletzt hat", schmollte Jungkook, meinte es aber tatsächlich ernst, dass er Yoongi schlagen wollte.

Ich kicherte bei seinem Anblick. „Schon okay, Kookie. Ich komme schon irgendwie klar damit. Außerdem sind es nur noch 10 Tage bis zum Abschlussball oder so. Die werde ich auch noch überbrücken können und dann würde ich Yoongi zumindest hier auf der Schule sowieso nicht mehr begegnen."

Trotzdem traurig, dass ich nicht mal die letzten Wochen mit Yoongi genießen konnte, die ich hier mit Yoongi an dieser Schule verbrachte.

Alles war total anders. Anders, als wir drei uns das vorgestellt hatten.

„Tae?"
„Hm?"
„Dein Lächeln fehlt mir", sagte Jungkook auf einmal und ich schaute ihm geschockt in die Augen.

Sowas ‚emotionales' hatte er zuvor noch nie von jetzt auf gleich gesagt.

„Ich weiß, du denkst jetzt, dass ich bestimmt irgendwas genommen hätte oder so. Habe ich aber nicht. Das Lächeln meines besten Freundes fehlt mir einfach und ich will, dass du wieder lachst. Und nicht gezwungen, sondern wirklich gewollte. Von tiefstem Herzen."

„Kookie...", sagte ich nur und hatte Tränen in den Augen.

„Ich weiß, ich zeige mich dir gegenüber oft nicht so... beschützerisch oder emotional oder sowas, aber wenn es dir nicht gut geht, geht es mir genauso wenig gut. Ich will nicht, dass du dich so fühlst, wie du es jetzt tust. Ich weiß, dass ich daran nichts ändern, sondern dir nur klischeehaft sagen kann, dass die Zeit alle Wunden heilt. Und glaub mir, irgendwann wirst du auch glücklich."

Ich versuchte mir nur mit Mühe die Tränen zurückzuhalten. Das Einzige, was ich dazu erwidern konnte, war nur eine Umarmung.

„Danke Kookie", schniefte ich. „Du bist der allerbeste tollste beste Freund, den man sich je wünschen kann."
„Taehyung...", kam es nach kurzer Stille von Jungkook.
„Hm?"
„Das war kein anständiger Satz..."
„Pssht, du machst noch die Stimmung kaputt..."
„Okay..."

Es vergingen um die 10 Sekunden, bis...

„Okay, Taehyung jetzt lass deine Griffel von mir, ich bin nicht schwul..."

Und da war wieder der alte Jungkook. Der, den ich eigentlich kannte.
„Okay du eigentlicher Softie", neckte ich ihn und ließ ihn nach noch einer festen Umarmung, sodass er kaum Luft bekam, letztendlich los.

„Ich bin kein Softie", schämte sich Jungkook, als er dann realisierte, wie soft er wirklich wenige Minuten zuvor mir gegenüber war.

Doch wir beide mussten lächeln.
„Du Spasti"
„Du Alien"
„Lieber ein hübsches Alien, als so ein potthässlicher schwuler Mensch wie du."

„Lieber ein schwuler Mensch, als-"
Reingefallen! BÄM ERWISCHT!
„Alter Tae. Ich. Bin. Nicht. Schwul!"

Ich liebte es ihn einfach zu ärgern und musste lauthals lachen, während Kookie sich immer noch zu verteidigen versuchte.

Doch plötzlich wurden wir von einem Brüllen eines Mädchens unterbrochen.

„WELCHER VOLLIDIOT HAT MIR MEINEN RUCKSACK VERSAUT?!"
Der ganze Flur drehte sich zu dem Mädchen um, die gerade bemerkt hatte, als sie Bücher vom Spind nahm und sie in ihren Rucksack steckte, dass dieser dreckig war.

„Was hat denn schon wieder Suran für Probleme?" verdrehte ich die Augen und schüttelte meinen Kopf, weil ich es einfach nicht abhaben konnte, dass diese hässliche Diva immer so einen stress wegen jeder Kleinigkeit machen musste.

Jungkook schmunzelte und dieses Schlunzeln wurde langsam zu einem riesen Grinsen. Ich schaute ihn verwirrt an. „Dein fettes Grinsen macht mir zwar Angst, aber gleichzeitig bin ich neugierig. Was ist los Kookie?"

„Naja... eben, wo du in der Cafeteria meintest, dass du schon mal deine Sachen aus dem Spind holen gehst und ich noch in Ruhe mein Essen fertig essen sollte, hab ich gesehen, dass Suran und ihre Mädels etwas in ihre Gespräche vertieft und somit total abgelenkt waren."

Ich hörte gebannt zu und fragte mich, was währenddessen in seinem Kopf vorgegangen war

Doch Jungkook zuckte ‚ahnungslos' mit den Schultern und fuhr schließlich grinsend fort.
„Könnte sein, dass die Riesenportion Puddig ‚versehentlich' in Surans Rucksack gelandet ist. So ein Pech aber auch..."

18.08.2019