Geld, Bank und der Fluchtweg

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Ich lasse meinen Finger kurz über den 'bestätigen' Knopf schweben, ehe ich draufdrücke.

Ihr Geldwir überwiesen. Einen Moment Gedult bitte.

Die Bankkarte meiner Oma kam aus dem Kartenschlitz wieder heraus und ich stecke sie wieder ein. Mit langsamen Schritten zu einem anderem Schalter und stecke, diesmal meine Karte, rein. Dann drücke ich auf 'Kontoauszüge' und warte. Die Maschine summt und spuckt meine Karte wieder aus. Ich nehme sie und meine Frischgedruckten Kontoauszüge in die Hand, stecke meine Karte ein und gucke mir die Papiere an.

19.10.2014                  5:39 p.m.

Rosie Sparklin                          +923937€

                                                  ____________

Gesamtsumme                       924241.84€

Ich steckte meine Kontoauszüge weg und schaute mich um, ob ich beobachtet werde. Ich fühle mich so, als ob ich etwas verbotenes tun würde. Ist das eigentlich kriminell, was ich hier gerade anbziehe? Und wenn, ist auch egal, heute Nacht bin ich weg.

Mit schnellen Schritten ging ich zu einem Schalter, wo mich schon eine etwas ältere Frau anlächelt.

,,Guten Tag, was darf ich für sie tun?"

Iiiiih Freundlichkeit. Kann ich gerade gar nicht gebrauchen.

,,Ähm... ja. Ich möchte ein Bankkonto auflösen."

,,Alles klar. Gar kein Problem. Ist denn noch Geld darauf?"

,,Ja. Also noch ein.... bisschen."

,,Das würden wir ihnen denn Bar ausstellen, es sei denn sie wollen es vorher überweisen oder so."

,,Nein nein, bar klingt ganz gut!"

,,Okay, dann möchte ich sie bitten ihre Papiere für das Konto, so wie die Bankkarte mir auszuhändigen. Ausserdem müsste ich ihren Ausweis sehen. Wie viel Gend befindet sich denn noch auf dem Konto?"

Ich schob ihr die Papiere, meinen Ausweis und meine Bankkarte hin. Die Frau widmet sich den Papieren, nachdem sie die Karte neben sich gelegt hat.

,,924241.84€"

Die Frau stockt kurz in ihrem Tun und ich sehe, wie ihre Augen groß werden. Dann fängt sie sich wieder und schaut nun meinen Ausweis an.

,,Sie sind ohne einen Erwachsenen hier?"

,,Ja, mein Erziehungsberechtigter ist vor kurzen verstorben. Ich habe niemanden mehr der hier mit hinkommen könnte."

Wenn sie mir deswegen das Gend nicht gibt, dann...

,,Das tut mir.....schrecklich leid!", teilt sie mir mit und schiebt mir meinen Ausweis zu, den ich wieder einstecke.

,,Einen kleinen Moment bitte." Dann verschwindet sie.

..Ich habe ihn einen Scheck ausgestellt. Bitte lös ihn unter dieser Adresse ein."

Innerlich stöhnte ich auch. Ich dachte ich werde hier gleich fertig.

,,Alles klar, dankeschön. Auf wiedersehen!"

Mit schnellen Schritten ging ich aus der Bank. Die Adresse, wo ich hinmusste, war mitten in der Innenstadt, aber da mustte ich jetzt wohl durch.

. . . . . . . . . . . . . .

,,So, ich bitte sie das Geld nachzuzählen und dann die Quittung zu unterschreiben." sagte der Mann freundlich. Mittlerweile saß ich in einem Büro, habe den Scheck eingelöst und zähle jetzt mein Geld.

Nach 20 Minuten war ich fertig, griff zu dem Kugelschreiber und unterschrieb die Quittung.

,,Damit wäre wohl alles erledigt?"

Der Mann nickte. Wir verabschiedeten uns und ich verlies das Gebäude. Mein nächster Halt: Reisebüro!

. . . . . . . . . .

Pünktlich zum Abendessen betrete ich das Heim. In der Tasche fast eine Millionen Euro und rote Haaatfarbe.

Mein Flug geht morgen um 6:30 am., das heisst, um 1:30am werde ich mich aus dem Heim schleichen und in Richtung Innenstadt gehen. Von da aus nehm ich mir ein Taxi zum Londoner Flughafen.

In meinem Zimmer sehe ich gerade noch wie Lola eine Schlafhose in eine Tasche stopft.

,,Hey Gracie. Ich schlafe heute bei meiner Tante." sagt sie etwas abwesend.

,,Alles Klar. Viel Spaß!" Sie drückt mich einmal kurz und haut ab.

Zum Glück. So bleibt meine Haare-Färb Aktion unbemerkt.

Um 1:20am stehe ich mit frisch gefärbten Haaren vor der Tür des Büros unserer Heimleiterin. Dort befindet sich der Haustürschlüssel. Ich stelle mich auf die Zehenspitzen um nach dem Büroschlüssen auf dem Türrahmen zu tasten. Mit diesem schließe ich leise die Tür auf und schleiche ins Büro. Die oberste Schulblade ihres Schreibtisches ist mein Ziel. Vorsichtig öffne ich die Schublade und hole einen Schlüssel hervor. Auf Zehenspitzen schleiche ich aus dem Büro heraus, denlangen Flur entland zur Haustür. Vorsichtig stecke ich den Schlüssel ins Schlüsselloch und drehe ihn. Einmal. Zweimal. Dreimal. Die Tür spingt auf und ich schiebe meinen kleinen Trolli zwischen, damit sie nicht wieder zufällt. Ich schleiche mich wieder ins Büro zurück, lege den schlüssel an seinen vorherigen Ort und schließe die Schublade. Leise gehe ich auf die Haustür zu, nehme meinen Trolli aus der Tür und drehe mich noch einmal um. Vor mir erstreckt sich der Lange dunkle Flur des Heimes. Tief atme ich durch, ehe ich das Haus verlasse und die Tür leise hinter mir zu ziehe. In einer schwarzen Leggins, schwarzen Boots und einem schwarzem Kaputzenpulli, der meine roten Haare verdeckt, gehe ich mit meinem Koffer die verlassene Straße entlang. Und drehe mich nicht noch einmal um.

The lying gameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt