Zu ihren Füßen eine Feder

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Nicht mehr als ein Moment der Stille, ein Augenblick des Lichts. Sekunden der Pein, im Traum, auf einem freien Feld. Ein Wimpernschlag, ein Blinzeln, das alles ändert. Vergangenheit, Zukunft, alles.

Ein Blatt, das sich von seinem Zweig löst und zu Boden segelt, eine Nachbildung der Freiheit, so kurz, so schnell zu Ende. Ein Vogel, der in den Himmel steigt.

Stille, als sie im Gras liegt, Licht, als die Sonne ihre Schwingen ausbreitet. Die Pein, ihn allein zu lassen. In ihrem Traum, auf freiem Feld. Ihre Vergangenheit erstarrt, ihre Zukunft erloschen.

Das Blatt landet neben ihrer geöffneten Hand.

Der Vogel, der ihre Seele trägt.

Noch am selben Tag würde man sie finden, die Augen geschlossen, mit einem Lächeln auf den Lippen. Eine Blüte im Haar.

Kühle Luft streicht über ihre Haut, der kalte Rand der Badewanne drückt gegen ihren Rücken. Das Bild der Lichtung verschwindet. Ihr letzter Atemzug, ein Seufzen.

Zu ihren Füßen eine Feder.

Zu ihren Füßen eine FederWo Geschichten leben. Entdecke jetzt