Kapitel 1~Eine neue Welt

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Eine lange Schlange bildete sich, einfach aus dem Nichts, als wenn sie gewusst hätten, was meine Mutter und ich in dieser Sekunde dachten. Das Riesenrad füllte sich vom einen auf den anderen Moment und ganz schnell verdrängte ich den Gedanken wieder, einmal Hamburg von oben sehen zu können.

Es wäre ja auch viel zu schön gewesen, warum auch heute, ich hab ja noch ganze vier Monate Zeit, wie das Glück mal wieder mein bester Freund war...

Ein bisschen enttäuscht gingen wir weiter, bis nur noch schwach hinter uns das hell leuchtende "Dom" Zeichen zu erkennen war. Die lau warme aber dennoch erfrischende Abendluft wehte die blonde Sträne, welche sich langsam aus meinem Zopf lösten, aus meinem leicht gebräunten Gesicht.

Der verführerische Duft von Schmalzgebäck brachte uns direkt zur Quelle, „ Klein oder groß?" fragte meine Mutter etwas unglaubwürdig und zog beide Augenbrauen nach oben, als wenn sie die Antwort schon kannte, aber trotzdem nochmal fragt, um sicher zu gehen.

Groß natürlich, wer dachte sie denn wer ich bin?

„ Groß " entgegnete ich ihr, als wäre es das verständlichste auf der Welt. Durch meine blitzschnelle Antwort musste selbst die Frau, hinter der Theke des herrlich duftenden Wagens, schmunzeln, was mir widerrum ein leichtes Lächeln ins Gesicht zauberte.

Das Lächeln verwandelte sich schnell in ein breites Grinsen, als mir die Verkäuferin die Tüte mit Gold-braunen Schmalzkuchen übergab, welche ich nur mit Mühe mit einer Hand übernehmen konnte.

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Gerade hatte ich den letzen meiner wirklich köstlichen Schmalzkuchen mit großer Begeisterung in den Puderzucker getaucht, um ihn mir dann auf der Zunge zergehen zu lassen, als mir in den Sinn kam, was ich fast wieder vergessen hätte.

Ich wollte einmal in meinem Leben „ wilde Maus " fahren.

Auch wenn ich Achterbahnen sonst nicht wirklich feierte, hatte ich meiner besten Freundin versprochen, mich für sie zu trauen. Sie lag warscheinlich gerade auf ihrem Bett und suchtete eine gute Netflix Serie nach der anderen, wärend ich mir Gedanken machte, mich meinen Totesängsten zu stellen.

Sie hatte gut reden, so als Achterbahn Profi.

Als ich Mitterweile mehrere Minuten, wie in Schockstarre, vor den Metallschienen stand, wurde meine Mutter langsam stutzig und fragte, ob ich noch weitere zehn Jahre warten wolle, denn die Stunden vergingen wie im Flug auf dem Dom.

Bis ich ihre, schon etwas leicht genervte Frage, wahrnahm, vergingen ebenfalls nochmal 15 Sekunden. Ich sammelte mich kurz und ging dann mit einem leisen und unsicheren "ok" zum Ende der Schlange.

Mehrere Minuten vergingen und der Weg, zwischen mir und den im Sekundentakt abfahrenden Wagen, wurde immer kleiner und meiner Angst mit jedem Schritt größer.

Zuerst realisierte ich garnicht die Worte meiner Mutter:„ Soll ich noch ein Foto als Beweis für Ally machen?", 10 Sekunden vergingen, bis mir einfiel, dass ich das fast vergessen hätte

Schnell trat ich ein Stück aus der Schlange und versuchte das schönste Gesicht, was ich in diesem Moment zu Stande bringen konnte, aufzusetzen.

Nach einigen Sekunden meinte meine Mutter:„ Hier ist bestimmt ein Gutes bei ", doch auch das half mir nicht bei meiner Situation.

Scheiße, jetzt komm ich hier auch nicht mehr raus, und alles nur wegen Ally, von wegen, die ist harmlos...

Mit zitternden Knien stieg ich in den Rosa-roten Wagen, als mich ein Mittarbeiter hinein wies.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 14, 2019 ⏰

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