Kapitel 1

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Scarlett lag gemütlich in ihrem Bett als jemand hektisch und laut an ihrer Zimmertür klopfte. Noch völlig verschlafen setzte sie sich auf, strich sich ihre Frisur zurecht und murmelte leise "Komm rein."

Die Tür schwang auf und ihre Mutter rief "Los, steh endlich auf. Du bist schon eine halbe Stunde zu spät. Den Schulbus hast du auch schon verpasst!" Sie riss die Vorhänge beiseite, so dass das Morgenlicht schussartig in Scarletts Zimmer eindrang. Sie kniff sich die Augen zu, um sich erst einmal daran zu gewöhnen. "Ist doch egal. Heute ist doch sowieso der letzte Schultag!" Träge stieg sie aus ihrem Bett und begann sich fertig zu machen. Als sie dabei war ihre Bürste zu suchen, klingelte es an der Haustür. Scarlett polterte die Treppen hinunter, griff die Klinke und öffnete die Tür ruckartig. "Ethan, da bist du ja..." Ihre Stimme versagte als sie den großen, dürren Mann musterte, der vor ihr stand und sie unbeholfen anstarrte. Er hatte einen Aktenkoffer in der Hand und hatte eine Brille auf. "Oh tut mir leid, ich habe jemanden anderen erwartet.", sagte sie immer noch ein Wenig überrascht. Er streckte ihr seine Hand aus und sagte freundlich "Scarlett Collins? Ich bin Dr. ..." bevor er zu Ende reden konnte, war Scarletts Mutter eingetroffen und schüttelte ihm die Hand. "Guten Tag, kommen sie doch bitte rein. Dort drüben ist das Wohnzimmer, wir sind gleich bei Ihnen!" Als er weit genug gegangen war, so dass er beide nicht mehr hören konnte, wand sich Mrs Collins Scarlett zu "Na los! Ich habe dir doch gesagt du sollst dich fertig machen! In 5min. ist der nächste Bus da!" Bevor Scarlett etwas sagen konnte, hatte Mrs Collins sie schon in Richtung Treppe geschoben und war ins Wohnzimmer gegangen. Viele Fragen sausten ihr durch den Kopf, während sie ihre Tasche packte und nochmal überprüfte, ob sie alles eingepackt hatte. Zum Schluss schaute sie noch einmal in den Spiegel und dann auf ihre Uhr. Anscheinend hatte sie völlig ihr Zeitgefühl verloren, denn seitdem dieser komische Mann aufgetaucht war, war schon eine halbe Stunde vergangen. Nun viel ihr auf, dass es ziemlich still geworden war und niemand mehr redete. Sie hörte nur noch ein unterdrücktes Schluchzen von ihrer Mutter... 

Wer war dieser Mann und was wollte er? Wieso sah meine Mutter so bedrückt aus und was hielt sie vor mir Geheim?

Der letzte Sommer mit dirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt