Genervt schmiss ich meinen Rucksack in die Ecke von meinem Zimmer und schlüpfte erleichtert aus meiner Uniform. Aus dem Kleiderschrank neben mir, nahm ich mir eine Jeans-Latzhose mit einem grauen T-Shirt raus und zog dies an. Dazu kamen noch Kniehohe Socken mit Elefanten drauf. Auf meinem Schreibtisch lag meine Kamera die ich mir um den Hals hing. Um nach unten zu kommen, rutschte ich das Treppengeländer runter in den Flur, wo ich mir meine Rollschuhe, die in dem Schuhschrank stehen, anzog.
"Es gibt gleich Essen", rief meine Mom aus der Küche. Ich packte mir schnell noch Schuhe in einen Rucksack, den ich mir auf den Rücken packte und verließ das Haus mit den Worten: "Kein Hunger. Bis später!"
Ich fuhr die Straße runter und dann aus der Stadt heraus. Die Kamera um meinem Hals zog ich immer wieder vor meinem Auge und machte ein paar Fotos. Seit 3 Jahren fotografiere ich schon. In meiner alten Heimat konnte ich damit sogar Geld verdienen. Mein Vater verkündete mir vor einem Monat das wir umziehen, denn er wurde gekündigt. Mitten im Jahr auf eine neue Privatschule zu gehen ist sehr hart. Am ersten Tag bin ich direkt zu spät gekommen, dann hatte ich auch noch die falschen Klamotten an & zu guter Letzt auch noch über das beliebteste Mädchen der Schule meinen Kaffee gekippt, aus Versehen natürlich. Seitdem ich hier bin, hat noch keiner außer die Lehrer mit mir gesprochen. Ich liebe meine Familie, mit jedem Tag aufs neue wird mir das bewusst. Sie meinten es mit der Schule auch nur sehr gut mit mir. Meine Mutter, eine Hausfrau & diese Rolle verkörpert Sie auch absolut, backt jeden Tag für den Nachmittag einen kleinen Kuchen. Mein Absoluter Favorit ist Bienenstich, denn den macht Sie am besten. Ich bin Dankbar aber trotzdem habe ich alles zurück gelassen. Meine beste Freundin El. Wir schreiben täglich, trotzdem erlebe ich nicht viel. Sie hingegen schon. Sie hat jetzt einen Freund, den soll ich bald über Skype kennen lernen. Jedoch bin ich jetzt auch schon fast an meinem Ziel. Wie die Zeit vergeht, wenn ich in Gedanken bin. Ich fahre fast jeden Tag raus aus der Stadt. Am Ortseingangsschild steht eine Bank, dort ziehe ich mir immer normale Schuhe an und fotografiere, dann alles, was mir vor die Linse kommt im Wald. Ich wollte heute wieder zum See, den ich entdeckt habe. Ich fotografierte ein Eichhörnchen, welches den Baum hochkletterte, auf dem Weg zum See. Als ich dort an kam, ging ich zu dem Steg und setzte mich dort hin. Hier konnte ich meine Seele baumeln lassen. Ich beobachtete die Sonne, die über mich hinweg zog. Aus meinen Gedanken wurde ich schnell rausgezogen. Ich hörte ein Knarren von den Stegplatten und drehte mich schockiert um.
"Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken", sagte er und ich atmete tief durch: "Kein Problem." Ich wollte eigentlich alleine sein und er sah auch danach aus. Ich sollte mir eigentlich sorgen machen, dass er ein Pädophiler ist oder Mörder. So alleine im Wald umher schweifen ist schon suspekt. Aber was muss er dann von mir denken? Ich stand auf, schließlich war ich schon ewig hier & deswegen könnte ich den Platz ja mal räumen.
"Du musst nicht gehen", sagte er und es klang wirklich so, als wollte er mich aufhalten zu gehen. "Schon gut, du siehst so aus als bräuchtest du deine Ruhe", antwortete ich ihm gelassen. Ich ging direkt auf ihn zu.
"Vielleicht ist ein bisschen Gesellschaft gar nicht so schlecht", meinte er und ich merkte, wie seine Anspannung weniger wurde, aber ganz war sie noch nicht weg. Ich nickte und setzte mich wieder an das Ende vom Steg. Wir setzten uns wieder hin & schauten auf den See. Das Ambiente, welches dieser See gibt war schon fast romantisch. Ich sitze mit einem mir fremden Menschen an einem See.
"Kommst du von hi-?" "Nein", er konnte seine Frage gar nicht richtig zu Ende stellen, da unterbrach ich ihn. Ich war hier unglücklich. Jede Faser meines Körpers schrie nach der ferne & nicht nach dem Kaff in dem ich nun wohnte. Er nickte nur. Ich wollte gar nicht so unfreundlich sein aber ich wusste nicht was ich noch sagen sollte."Du solltest mal die Augen schließen, tief durchatmen & alles um dich herum auf dich wirken lassen. Das Gezwitscher von den Vögeln & das Rascheln der Bäume, wenn der leichte Sommerwind durchweht. Mir geht es danach immer besser", erklärte ich ihm. Ich schloss meine Augen und atmete tief ein. Sein Blick lag auf mir, das konnte ich spüren, jedoch hörte ich dann das er es mir gleich machte. Er atmete tief ein & es wurde gleich viel Entspannter zwischen uns. Der See hat eine magische Wirkung auf mich & vielleicht ja auch auf ihn. "Darf ich fragen wie du heißt?", fragte er. Ich schüttelte den Kopf: "Du machst dich nur unbeliebt, wenn du das wissen würdest."
"Ach ja?", fragte er. Ich setzte meine Kamera an mein Auge und fotografierte zwei Frösche, die über den See von Rose zu Rose springen. Ihr patschen war laut und hallte Leicht über den See. Etwas schöneres, wie die Natur konnte uns keiner geben. Jeder hat seine Aufgabe und der Organismus lebt von ganz alleine. Der brünette Junge neben mir riss mich aus meinen Gedanken und ließ mein Auge von der Kamera hoch sehen zu ihm:"Kann ich das nicht selber entscheiden? Ich bin Jonah."
"Ich bin (Y/N)", ich machte dann ein Foto von ihm. Er grinste ganz leicht auf dem Bild "Ich hoffe es ist okay, sonst lösche ich das natürlich sofort." In brach leichte Panik aus. Er legte seine Hand auf meine und beruhigte mich: "Schon gut."
"Du bist der erste, der mit mir richtig spricht seitdem ich hier wohne", gestand ich. Erst als ich es so laut aussprach, merkte ich wie traurig das wirklich ist. So in meinem Kopf spielte ich das immer wieder runter. Er ist der erste Mensch dem ich meinen Namen hier verraten hatte, der mich so nicht kennen konnte.
"Bist du deswegen hier?", fragte er mich. "Ich kenne hier niemanden also fahre ich seit 3 Wochen jeden Tag hier hin und hier kann ich meiner Leidenschaft nachgehen ohne das mich jemand stört."
"Soll ich gehen? Schließlich ist das dein Platz." Ich unterbrach ihn: "Nein so war das gar nicht gemeint. Wie du schon sagtest es ist schön mal Gesellschaft zu haben." Wir schwiegen ein paar Minuten.
"Wieso bist du eigentlich hier?", fragte ich ihn.
"Wir touren grade durch die USA und ich brauchte mal meine Ruhe." Ich sah ihn verwundert an: "Du kommst gar nicht von hier?" Ich dachte er wäre einfach nur nicht mehr in der Schule. Er sah älter aus wie ich, aber nur 2 Jahre ungefähr. Ich sah in neugierig und verwundert an. In so einem Kaff wie diesem finden Konzerte statt?
"Nein ich bin in einer Band, Why Don't We, die Tourt grade durch die Städte und hier haben wir einen Stopp gemacht, um mal eine Nacht am Rande ruhe zu finden. Meine Bandkollegen sind die besten und wie Brüder aber auch die gehen manchmal einem auf die Nerven also bin ich mal losgelaufen und bin hier angekommen. Ich habe mich nur leider verlaufen und wollte eigentlich nur nach dem Weg fragen", er kratze sich mit seiner Hand an den Hinterkopf. Ich nickte und dann ertönte ein Magengrummeln meiner Seite. Ich hatte nichts zu Mittag.
"Dann würde ich mal sagen, dass ich dir den Weg zurück zeige denn ich bräuchte etwas zu essen", lachte ich leise. Er stand auf und hielt mir seine Hand hin. Ich legte meine in Seine und spürte die Sicherheit. Er zog mich hoch und wir gingen vom Steg runter.
"Weißt du wo ihr übernachtet?", fragte ich ihn. Ich kenne mich aus dem Wald heraus bis in die Stadt mittlerweile sehr gut aus. Jeden Tag fahre ich hier hin und ich gehe bisher immer in eine andere Richtung um den Wald zu verlassen. Er nickte und nannte mir die Straße. Auf dem Weg sang er mir noch einen Song von sich vor und erklärte mir etwas von sich. Im Gegensatz erzählte ich ihm woher ich komme und wie mein Leben früher war.
"Und wie ist es jetzt?", fragte er mich und die Stimmung drohte zu kippen. "Naja wirklich gut gefallen tut es mir nicht, weil ich keine Freunde habe und niemand mit mir redet."
"Dabei bist du echt cool, denen scheint hier wirklich etwas zu entgehen", schmeichelte er mir und es wirkte.
"Danke, und wenn deine kleine Familie dir nochmal auf die Nerven geht dann schließe die Augen, denk an den See & atme tief durch", riet ich ihm. Ich werde so jemanden wahrscheinlich so schnell nicht nochmal treffen. Ihn vermutlich sowieso nicht mehr.
"Das werde ich machen", nickte er. "So da wären wir. Hat mich gefreut dich kennenzulernen.""Vielleicht sieht man sich ja nochmal?", fragte er hoffnungsvoll. Ich zog mir in der Zeit meine Rollschuhe an & stellte mich vor ihn. Nun war ich genauso groß wie er.
"Vielleicht." Mit den Worten fuhr ich davon, zurück in mein Leben.
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Seaside - Jonah Marais - Why Don't We - Deutsch
Fanfiction"Vielleicht sieht man sich ja nochmal?", fragte er hoffnungsvoll. Ich zog mir in der Zeit meine Rollschuhe an & stellte mich vor ihn. Nun war ich genauso groß wie er. "Vielleicht." Mit den Worten fuhr ich davon, zurück in mein Leben. Eine Kurzgeschi...