"Da bist du ja endlich Camille! Ich dachte schon du hättest einen anderen Bus genommen." Tief dröhnte die raue Stimme meines Opas über den gesamten Platz. Mein Opa war ein bunter Hund hier in New Soul, so ziemlich jeder kaufte sein Heu bei ihm und er war auch für seine Zuverlässigkeit bekannt, doch die meisten hielten ihn für rau und unfreundlich. Ich umarmte ihn fest. "Hallo Opi", ich ließ ab und wandte mich meinem Koffer zu, " ich hab euch was mitgebracht!" Er musterte interessiert meinen Koffer. Dann sah er wieder mich an und grinste verschwörerisch. "Wir haben auch eine Überraschung fur dich!" Die vielen kleinen Falten um seine Augen vertieften sich. Wir gingen still nebeneinander zum Truck. Ich warf meinen Koffer auf die Ladefläche und schwang mich auf den Beifahrersitz. "Erzähl schon Camille! Wie ist das Leben in der Großstadt? Hast du einen Freund oder sogar einen Mann?" Er schielte auf meine blanke Hand. "Das Leben in New York ist anstrengend und sehr schnell. Man ist sogut wie nie alleine und überall fahren Taxis und Busse rum", ich seufzte. Diese angenehme Stille hatte mir gefehlt. "Und nein Opa, ich bin weder leiiert noch verheiratet, mein Ex ist ein mieses Arschloch und hat mich für eine andere sitzen lassen." Mein Opa tädschelte meine Hand. Ich war schon lange über Vinc hinweg, er war schmierig und gefühllos gwesen und als ich heraus fand, dass er mich betrogen hatte, hatte ich schon mit ihm abgeschlossen.
Den Rest der Fahrt herrschte wieder Stille. Ich erkannte die endlose Landschaft um mich herum wieder. Nach weiteren zehn Minuten erreichten wir das Gut. Wir rollten auf den riesigen Hof, welcher von rustikalen gepfelgten Gebäudsn umgeben waren. Wir rollten auf das Haupthaus zu, der rote Ziegel leuchtete in der Abenddämmerung. Aus dem Schornstein qualmte weißer Rauch und der Geruch von Apfelkuchen drang in das Auto. Es war nie zuspät für Apfelkuchen, pflegte meine Oma stets zu sagen. Ich öffnete die Tür und sprang hinaus. Mein Opa hatte schon den Koffer von der Rampe gehievt.