5 (neue Fassung)

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Meine Freunde, ich darf Euch berichten, es geht weiter mit dem Überarbeiten und Zwischenfügen neuer Kapitel. 

-Shane


,,Ihr dürft jetzt gehen.", sagte der Lehrer zum Pausenklingeln. Ich hatte mir seinen Namen nicht gemerkt, da er einfach mehr als schwierig war und mindestens 20 Zeichen besaß. Manchmal wünschte ich, ich hätte ein besseres Gedächtnis, allerdings würde mir das vermutlich nur Trauer bringen. Ich hörte, intelligente Menschen denken oft zu viel und viel zu intensiv und noch mehr sind sie dann unzufrieden. ,,Sophie, warten Sie kurz!", Frau Schleier lief mit schnellen Schritten hinter mir her. Ich hielt an und wartete auf sie. Ihre schwarzen Absatzschuhe prallten laut auf den Boden, als sie vor mir stehenblieb. Wieder einmal spannte sich mein gesamter Körper an, denn locker konnte ich in dieser Situation ganz und gar nicht bleiben. Immerhin wollte sie mir einen Tag vorschlagen, an dem wir uns verabreden würden. ,,Wie wäre es mit Freitag Abend, ganz gemütlich bei einem Feuer im Kamin?", für mich klingt das nicht nur nach gemütlich sondern auch nach sehr romantisch, aber das war wohl nur meine Sichtweise von einem Essen und Feuer im Kamin. Zumindest dachte ich das, denn es wäre durchaus seltsam, käme meine Lehrerin dazu, uns einen romantischen Abend bereiten zu wollen. ,,Ich denke da werde ich Zeit haben.", antwortete ich kurz und knapp mit einem freundlichen Lächeln. Meine Starre löste sich noch immer nicht, obwohl Frau Schleier auch nur ein Mensch war, so wie ich und du, nichts wovor ich Angst zu haben brauchte. Zumindest hoffte ich das, denn bei dem Gedanken daran meinen Freitag Abend mit meiner Lehrerin zu verbringen, stieß es mir ein Messer in den Bauch. Etwas flau war mir schon. Ich wusste nichts weiter zu dieser Situation zu sagen und Frau Schleier schien es auch etwas eilig zu haben, denn sie verabschiedete sich relativ schnell wieder von mir. Welche Lehrerin kommt denn darauf ihre Schüler zu sich ein zu laden? War das normal bei ihr? Tat sie das öfter?  Ich traute mich allerdings auch nicht meine Mitschüler zu fragen, da ich Frau Schleier keines Falls in ein Netz laufen lassen wollte. 

,,Hallo Mama", begrüßte ich meine Mutter. ,,Hallo Sophie, hattest du einen schönen Tag?" Ich hielt mich nicht davor ihr die Frage nicht genau zu beantworten. ,,Zumindest war der Tag keine Katastrophe, wie war deiner?" Meine Mutter zog kurz ihre Augenbrauen zusammen, doch schien sich dafür entschieden zu haben, meine Aussage zu ignorieren. ,,Er war in Ordnung, hatte viel im Haus. Habe die letzten Kartons ausgepackt. Würdest du für mich die letzten beiden Kartons noch in den Keller bringen?" Wir hatten einen Keller? ,,Seit wann haben wir einen Keller? Wenn du mir sagst, wo ich den finde, gern.", im Kopf meiner Mutter ratterte es. ,,Ach du nun wieder. Na wo ist wohl der Keller?" Meine Mutter verwirrte mich. ,,Mama, ich weiß wirklich nicht, wo in diesem Haus ein Keller sein soll.", ihr Kopf legte sich schief. ,,Unter der Treppe, wo die Luke ist, Schatz.", kam es von ihr. Mein blick fiel nach rechts, unter die Treppe und ich sah tatsächlich eine Luke, die man aufklappen muss. ,,Und warum wusste ich nichts von dieser geheimnisvollen Luke?" Sie lachte. ,,Ich dachte du wärst so aufmerksam und hättest sie bereits vor dem Einzug gesehen. Du bist doch sonst immer so aufmerksam.", ich lachte mit einem 'willst du mich verarschen' lachen mit. ,,gruselig", sagte ich leise zu mir selbst. ,,Wie auch immer, im Keller dann bitte zu den anderen Kartons."

,,Und dann fragte ich, welchen Keller sie meint und sie dann so nach dem Motto, hä bist du dumm? Der Keller befindet sich unter der Luke unter unserer Treppe?" Ich lachte laut und meine neuen Freunde begannen auch laut zu lachen. ,,Aber jetzt mal ehrlich, seit wann haben Familienhäuser in Berlin bitte Luken, die in den Keller führen?" Fragte Louise in die Runde. ,,Ich weiß nicht, vielleicht gehörte das Haus vorher ja einem Serienmörder, der seinen Keller gern geheim hielt.", brach Tom dann in Gelächter aus. Alle anderen begannen wieder zu lachen. ,,Zumindest wirkt der Keller nicht sehr vertrauenswürdig.", brachte ich nun wieder ein. Wieder einmal unterbrach uns das Klingeln zum Pausenende. Wir setzten uns alle brav auf unsere Plätze und der Mathe Lehrer erschien durch die Tür. Ein wundervoller Anblick an einem Freitag Nachmittag im letzten Block. Mathematik war noch nie mein Fach und mit so einem Vollidioten als Lehrer, konnte ich mir vorstellen, würde es niemals besser werden. Vielleicht war Mathematik auch grundsätzlich zu viel verlangt, zumindest die Gebiete die wir im Unterricht behandelten. Wofür mussten wir auch wissen, wo sich die Schnittpunkte zweier Geraden befanden und wie groß die Steigung einer Funktion vierten Grades war. Es war nur für diejenigen, die später auch Mathe studieren würden, was so ungefähr null Komma fünf Prozent der gesamten Schülerschaft betraf. Und von denen würden es wiederum auch nur 20% überhaupt bis ins zweite Semester schaffen. So viel dazu. 

Genug aufgeregt, denn heute Abend hatte ich eine Verabredung, wegen welcher ich ziemlich aufgeregt war. Mein Gefühl im Bauch sagte mir noch immer, ich solle nicht hin gehen, jedoch sagte mein Verstand ich solle es tun, denn wenn ich es nicht tat, würde ich etwas verpassen. Also entschied ich mich einfach einen Zettel auf meinem Schreibtisch, zwischen meinen Schulbüchern zu verstecken, auf dem stand wo ich war, würde mir etwas passieren. Man konnte ja nie wissen. Trotz meiner Bedenken freute ich mich, dass etwas aufregendes in meinem Leben passierte und das auch noch im positiven Sinne. Ich wusste zwar nicht worauf das hinauslaufen sollte, aber es herauszufinden schadete nicht. Ganz egal ob ich weg gelaufen wäre oder mich mit ihr in die Tiefsten Gespräche verfangen hätte, ich freute mich, denn ich hatte keine Scheu vor dem, was passieren sollte. 

Ich klingelte bei Frau Schleier und wartete an meinen Fingerkuppen spielend darauf, dass die Tür aufging. Ich war verdammt aufgeregt, meine eingeredete Selbstsicherheit vom Mathe-Unterricht war nun gänzlich verschwunden und meine Beine zitterten nur so vor sich hin. Vergleichbar wabbelig mit Wackelpudding, den man auf den Tisch stellte. Ein Lichtschein erhellte den Vorgarten von Frau Schleier. Eine Kurze Zeit hatte ich Angst das falsche Haus erwischt zu haben, da ich sie erst nicht erkannte, jedoch hatte ich mich noch vor einer Minute ungefähr zehn Mal danach vergewissert, dass auch wirklich Schleier an der Klingel stand. ,,Sophie, kommen Sie doch rein.", sagte Frau Schleier erfreut und öffnete mir das Tor. ,,Schön, dass Sie wirklich gekommen sind.", ich sagte nichts, lief ihr einfach hinterher. ,,Ihre Schuhe können Sie hier abstellen und Ihre Strickjacke mir geben, wenn Sie die nicht brauchen.", Frau Schleier glänzte mit ihrem perfekten Lächeln. ,,Okay gut.", war das Einzige was ich hervorbrachte. Ich gab ihr also meine Jacke, welche sie behütet über einen Bügel hing und lief mir dann voraus in ihr Haus hinein. Es war nicht klein, theoretisch ausreichend für eine drei- oder vierköpfige Familie. ,,Wohnen Sie allein hier?", fragte ich. ,,Ja.", gab sie mir zur Antwort. Ich lehnte mich an die Wand und sah in die offene Küche hinein, in der Frau Schleier wirkte. ,,Und da wird Ihnen der Platz nicht zu viel?" Sie drehte sich um, lehnte sich gegen die Arbeitsplatte und sah mir in die Augen. ,,Na ja, manchmal wird es etwas einsam. Im Notfall feiere ich einfach eine dicke Party, mit meinen Freundinnen, dann geht es mir besser." Ich lächelte. ,,Partys also? Bei dieser Nachbarschaft?" Frau Schleier lachte. ,,Sie glauben gar nicht, wie schalldicht dieses Haus ist.", sagte sie lächelnd. Frau Schleier drehte sich wieder zum Herd und rührte das Essen. ,,Apropos Feten, wollen Sie etwas trinken? Sekt? Wein? oder einen Whiskey? Ich hätte auch Wodka Lemon oder Gin-Tonic." Sie warf mir einen kurzen Blick zu und ich setzte mich auf einen der Stühle an der Küchen Theke. ,,Ich nehme einen Wodka Lemon." Ihr Blick huschte erneut zu mir und ihr Zeigefinger huschte in die Höhe, als sie in Richtung des Kühlschranks ging. ,,Guter Geschmack. Was Anderes hätte ich auch nicht gewählt.", sagte Frau Schleier dann. ,,Nun ja, da Sie ja bei ihren Eltern wohnen, frage ich lieber erst einmal, wann Sie zuhause sein müssen, bevor ich entscheide, wie das Mischungsverhältnis dieses Cocktails wird." Ich sah sie mit einem Grinsen an. ,,Mischen Sie bloß nicht zu viel rein. Es gibt zwar keine Uhrzeit, weil ich bereits volljährig bin aber meine letzte Party ist schon einige Zeit her." Frau Schleier hielt sich das Glas vor die Nase und maß mit ihren Fingerspitzen ungefähr die Hälfte des Glases ab. Ich musste laut lachen. ,,Um Gottes Willen Frau Schleier, ich sagte doch nicht so viel." Frau Schleier setzte einen konzentrierten Blick auf und nickte. nun setzte Sie die Wodka Flasche an und begann das Glas zu füllen. ,,Halt! Halt Frau Schleier!" 






Maybe (LehrerinxSchülerin)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt