Drunken desires

5. ,,Die Diebe"

Während sie den Korridor entlang gingen, überlegte Hermine. Hatte sie sich wirklich vor Draco Malfoy ausgeheult? Sie? Beste Freundin von Harry Potter und eigentliche Erzfeindin von Draco Malfoy? Das hatte sie wohl, aber er hatte sie auch getröstet,also müsste er sie wohl nicht mehr so ganz als Erzfeindin sehen, oder? Ja Hermine musste sich eingestehen, Draco war nicht mehr das dumme Arschloch, das sie in der zweiten Klasse beleidigte, sie dachte nach dem Vorfall am Abend der Feier, anderes über ihn. Aber konnte sie es wagen, ihm das zu sagen? Er würde sie bestimmt auslachen, oder schlimmer sie vor der ganzen Schule blamieren. Die Schülerin sah vorsichtig zu ihm rüber. Seine Körperhaltung war eindeutig, er wollte das Ei  so schnell wie möglich zurück holen. Vielleicht aus Schuldgefühlen? Hermine schüttelte den Kopf, sie müsste diejenige sein, die Schuldgefühle haben sollte, schließlich war sie diejenige, die das Portal offen gelassen hatte.

Draco entging es nicht, dass Hermine in musterte. Um ehrlich zu sein, störte es ihn aber nicht besonders. Er tat einfach weiter so, als wäre nichts. Auch er dachte nun anderes über die Braunhaarige. Sie war nicht mehr das kleine, verletzliche Mädchen, von den ersten Jahren. Sie hatte viel Selbstbewusstsein dazugewonnen, dadurch , dass sie so viel mit Harry Potter unterwegs war. Wenn Draco jetzt so darüber nachdachte, tat es ihm ein wenig leid, dass er sie im zweiten Schuljahr  Schlammblut genannt hatte. Da konnte er noch nicht seine eigene Meinung äußern, hatte stets immer auf die seines Vaters gehört. Warum sollte es denn auch falsch sein was sein Erzeuger sagte? Beide waren tief in ihren Gedanken vertieft, als plötzlich ein Kichern sie aus ihre Trance rissen. Sie sahen sich an,  als sie eine Stimme hörten, war das Lavender?

"Oh Won Won es war so ein schlauer Plan von dir das Ei zu klauen, die beiden werden nie darauf kommen, dass wir das waren."  Wieder kicherte sie. Draco der im Begriff war, auf die beiden Diebe zu zugehen, wurde von Hermine aufgehalten. Sie wollte sicher gehen, dass es tatsächlich die Person, von der sie dachte, das sie es war, auch dahinter steckte. Und nur ein paar Sekunden später hörte sie auch Rons Stimme. "Danke mein Schatz. Ich meine, warum bekommen die ein verdammtes Drachenei und wir nur diese Flubberwürmer? Das ist doch so unfair. Dieser Todesser und das Schlammblut verdienen das einfach nicht. " Hermine schluckte, dachte Ron tatsächlich so über sie? Ihre Augen füllten sich mit Tränen und da war es ihr auch egal, dass Draco sich von ihr losgeeist hatte und auf die beiden Diebe zugestürmt kam. Schnell rannte sie ihm hinterher, nicht etwa um ihn aufzuhalten, sondern um das Schauspiel nicht zu verpassen . Sie blieb stehen und sah wir der Slytherin auf den überraschten Weasleyjungen einschlug.

Mitleid hatte sie mit ihm keines Wegs. "Du verdammtes Arschloch Ronald Weasley!" schrie sie und schubste Lavender weg, welche gegen eine Wand krachte. " Du dummes Schlammblut was machst du da? Hilfst du jetzt noch einem Slytherin, einen unschuldigen Schüler zu verprügeln?" Der Malfoy-Spross verlor jegliche Fassung, als diese Worte Ron's Mund verließen. "Du.. abscheuliches Wiesel.. Du", er schlug ihm fest in die Magengrube, sodass er in die Knie ging, "Nenn..Sie.. Nie wieder.. Schlammblut..!" Mit jedem Wort schlug er ihm fest ins Gesicht oder in den Bauch. Am Ende sah Ron so aus, als hätte er dutzend Quidditch  Spiele hinter sich. Sein Gesicht war an ein paar Stellen blau und aus seiner Nase tropfte ein wenig Blut.  Das Blut pulsierte in Draco's Adern und hätte Hermine, die das Ei von Lavenders Arm entrissen hatte, ihn nicht weggezogen, hätte er bestimmt, Ron weitaus schlimmere Sachen angetan, als ihm nur die Nase zu brechen. Ein letztes Mal knurrte er ihm zu "Wenn ich dich das noch einmal zu ihr sagen höre, solltest du dir wünschen, niemals geboren zu sein." ehe er Hermines Hand nahm, welche noch leicht geschockt dastand und zusammen gingen sie, wenn auch ein wenig zögerlich, zurück zum Schulsprecherturm.

Als sie angekommen waren und der Malfoy-Spross gerade das Passwort nennen wollte, fiel ihm ein, dass er immernoch Hermines Hand festhielt. Leicht errötend traten beide zur Seite und nachdem er sich wieder gefasst hatte, nannte er das Passwort. Er schloss das Portal und ab da konnte Hermine es nicht mehr halten. Sie legte das Ei auf dem Tisch ab, bis sie sich schließlich auf der Couch niederließ.

"Dieser... Dieser" Ihre eigenen Schluchzer unterbrachen sie, weswegen sie immer wieder neu ansetzen musste. "Dieser mieser Feigling! Ich dachte Ron wäre mein bester Freund!" Der Slytherin, der die Gryffindor nicht so deprimiert da sitzen lassen konnte, setzte sich zu ihr. Sanft legte er seine Hand, wieder auf die ihre und sturmgrauen Augen trafen auf Hasselnussbraune. "Hey Gra-Hermine", er verbesserte sich selbst, hatte er sie doch gerade fast tatsächlich wieder bei ihren Nachnamen genannt, "Er ist es nicht wert, wegen ihm Tränen zu vergissen." Als eine erneute Träne sich den Weg über das Gesicht der Jungen Hexe bannte, nahm er seine andere Hand und strich sie leicht, mit seinem Daumen weg. 
"Draco-Ich", setzte Hermine, doch sie wurde von ihm unterbrochen, "Shhh-jetzt wird nicht geredet, sondern dich auf andere Gedanken gebracht. Soll ich dir ein Bad einlassen und dir tolles Buch geben?" fragte er sie sichtlich umsorgt.

"Nein, ist schon in Ordnung, es reicht schon aus, wenn du mir ein klein wenig Gesellschaft leistest." Während sie das sagte, wurde sie rot, doch das störte Draco nicht. Im Gegenteil, er fand es auf irgendeine Art schmeichelnd, dass sie doch tatsächlich wegen ihm rot wurde. Er sagte nichts, nickte nur und stand auf, gerade als Hermine protestieren wollte, kam er wieder zurück, in der einen Hand ein Buch und in der anderen Hand eine Wolldecke. "Damit es wenigstens ein bißchen gemütlich wird" sagte er und setzte sich wieder zu Hermine, die währenddessen ihre Beine angezogen hatte. Schweigend gab er Hermine die Wolldecke und er glaubte ein kleines "Danke" zu vernehmen. Die Gryffindor kuschelte sich in den samten Stoff und sie spürte, wie ihre Augen langsam träge wurden. Draco bekam von dem ganzen erst mit, als er ein leichtes Gewicht auf seiner Schulter spürte. Es war Hermine, viel zu gestresst und ermüdet , von dem Tag, war sie schnell eingeschlafen. Der Malfoy-Spross klappte leise das Buch zu, welches er gerade gelesen hatte. Auch er zog seine Beine hoch, zauberte eine zweite Decke für sich herbei und verschwand dann, ebenso wie Hermine im Land der Träume.