Engel auf Erden

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Wütend kickte ich einen Stein weg. Wie ich Mathe doch bloß hasste. Wie ich meine Lehrerin darin doch bloß hasste. Jedes mal, wenn sie genau wusste, dass ich das Thema nicht konnte, rufte sie mich nach vorne an die Tafel und wollte, dass ich ihr die Aufgabe vorrechnete. Ich stand dann blöd da, wusste nicht wie sie gerechnet wird und hatte hinter mir eine Klasse, die mich auslachte.

So war es städing, denn ich war schließlich das Mobbingopfer der Schule.

Früher war die Schule mein Zufluchtsort gewesen, ein Ort ohne Lügen, Geschrei und Schläge, doch das alles war vorbei. Inzwischen fühlte ich mich nirgendwo mehr willkommen, ich hatte keinen Menschen, der mich aufrichtig liebte. Jeden Gang den ich entlang ging wurde "Loser" geflüstert, wenn ich mich einmal gegen die Sprüche wehrte, die mir nachgesagt wurden, wurde ich gleich verprügelt.

Ich wurde aus meinen Gedanken aufgeschreckt, als ich gegen etwas hartes lief. Seid wann tauchen Mauern mitten im Park auf?

"Verdammt, kannst du nicht aufpassen? Mein Tag ist so schon schlimm genug."

Und seid wann können sie reden und sich bewegen?

---------------Zayn einige Minuten zuvor-----------

"Was hast du dir nur wieder dabei gedacht?"

Gelangweilt sah ich meinen Chef an. Ich meine, was war schon dabei, wenn man mal einen Menschen mit seinen coolen Superkräften beeindruckt? Wofür waren sie den sonst da, wenn man sie eh nie benutzen durfte?

"Ich bin enttäuscht von dir, Zayn. Du hast dir eindeutig zu viele Fehler in den letzten Tagen erlaubt. Weißt du, das hier ist nicht irgendein Spiel. Wir sind dafür da, den Menschen zu helfen, nicht sie noch mehr in die Scheiße zu ziehen, als sie es sowieso schon sind.

Mir scheint es, als hättest du vergessen, wie es ist ein Mensch zu sein. Und damit das nicht weiterhin so bleibt, wird auch das deine Strafe sein. Dir werden deine Flügel entfernt werden und du bekommst sie so lange nicht wieder, bis du einem Menschen aus seiner Depressiven Lage geholfen hast. Deine Kräfte behälst du Halb Halb. Es wird ein Junge sein, dem du helfen wirst. Sein Name ist Niall Horan, wo er wohnt und wie du vertrauen zu ihm erwecken kannst ist dein Problem. Alles Klar?"

Ich nickte schon fast euphorisch. Keine Ahnung warum, aber ich mochte die Erde. Es war fasziniernt, was die Menschen taten. Ihre Gefühle zu spüren. Ich beschloss mir so viel Zeit zu nehmen, wie ich konnte, um so lange auf der Welt zu bleiben, wie es ging.

"Ach ja, da wäre noch was. Du hast ein Jahr Zeit. Solltest du dich nicht anstrengen oder die Zeit ist vorbei, ehe du deinen Auftrag erfüllt hast, so kommst du in die Hölle. Viel Glück."

Ich merkte, wie mein Rücken anfing zu brennen. Am Anfang war es ein harmloses, doch nach einer Weile fühlte es sich an, als würde mein Rücken unter Flammen stand.

"Verdammt, Sie hatten nicht gesagt, dass es so weh tut!"

"Tja, Zayn, wer Mist baut muss auch dafür zahlen."

Wütend funkelte ich ihn an, was er nur mit einem frechen Grinsen erwiderte. Bevor ich mich allerdings auf ihn stürzen konnte, begann alles zu verschwimmen und auch der Schmerz in meinem Rücken hörte auf.

Als ich anscheinend auf der Erde landete, lief gleich jemand in mich rein. Penner.

"Verdammt, kannst du nicht aufpassen? Mein Tag ist so schon schlimm genug."

Der kleine Knirps sah mich entschuldigend und zugleich auch ängstlich an. Was für ein Pisser.

"Tu-ut mir leid. Ich hab wohl nicht aufgepasst..."

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