Gott öffnet ein Fenster

2 0 0
                                    

„Christine! Nun warte doch mal!" Christine schlägt die Tür zu,  den Knall kann man im ganzen Haus hören. Ihr Vater hämmert gegen die Tür. „Es ist doch alles nicht so schlimm! Das ist doch nicht das Ende aller Tage! Du weißt doch, wenn Gott eine Tür schließt, öffnet er ein Fenster." Christine setzt sich aufs Bett und hält die Tränen zurück. Sie blickt auf die Tür, hinter der ihr Vater steht und wartet. Aus und vorbei. Sie blickt aus dem Fenster. Es regnet, die Skyline kann man nicht, wie sonst immer, in der Ferne sehen. Sie rutscht, auf dem Bett sitzend, zum Fenster, versucht es zu öffnen. Verschlossen. Hat ihr Vater gemacht, "Zu deiner Sicherheit". Jaja. Arschleck. Ihr Vater klopft gegen die Tür: „Ich respektiere deine Privatsphäre, aber wenn du nicht sofort aufmachts, komm ich rein." Sie steht auf, aber nicht um die Tür zu öffnen. Sie geht zum Regal, ein einzelner Pokal steht da. Sie nimmt ihn, geht wieder zum Fenster. Sie schlägt es ein. Auch das Splittern hört man im ganzen Haus. „Was zum...", ihr Vater öffnet die Tür, sie war nicht verschlossen. Christine sitzt auf der Fensterbank. Außen. Sie blickt ihn an. „Wenn Gott eine Tür schließt, öffnet er ein Fenster.", sagt sie, und springt.

Gott öffnet ein FensterWhere stories live. Discover now