Wir waren glücklich. Wir waren es wirklich. Dachte ich zumindest. Zwei Jahre habe ich mit diesem Menschen verbracht. Zwei Jahre mit Glück und Schmerz. Zwei Jahre habe ich eine Lüge gelebt, ohne es zu wissen.
Er war wirklich meine große Liebe und jeder Versuch ihn zu ersetzen scheiterte. In Menschenmassen sehe ich immer sein Gesicht, versuche mir vorstellen wie sich seine Stimme anhört und wie es nochmal wäre wenn er mich berühren würde. Seine weiche Haut auf meiner, seine Lippen auf meinen, seine Arme fest um mich geschlungen. Seine wunderschönen blauen Augen. Die Art wie er mich ansah, bevor er sagte, dass er mich liebt.
*Piep* Piep* Piep*
Es ist jetzt 6 Uhr, Zeit aufzustehen.
Und da waren wir wieder mal. Montag morgen. Ich musste in die Uni. Ich wollte mich umdrehen und ihn in den Arm nehmen, sowie ich es gewohnt war. Die Ernüchterung machte sich breit, als ich daran erinnert wurde das er nicht mehr da war. Simon. Er fehlt mir so unglaublich und jeden Morgen mit der selben Enttäuschung aufzuwachen machte das nicht einfacher.
Aber ihr fragt euch bestimmt, was überhaupt passiert war. Simon war wirklich meine große Liebe und ich war fest davon überzeugt, dass ich auch seine war. Bis ich herausfand das er mich in den zwei Jahren in den wir zusammen waren, mit 5 oder 6 Mädchen betrogen hat
Alles fing vor 5 Jahren an. Meine Eltern ließen sich scheiden und mein Vater zog in einen Vorort von der Stadt entfernt. Das bedeutete für mich eine neue Schule. Ich war absolut nicht begeistert davon, denn ich mochte meine Schule wirklich. Aber es half ja alles nichts und ich musste dafür. Also wurde ich morgens von meiner zukünftigen Lehrerin abgeholt und der Klasse vorgestellt.
Das ist Sophia, eure neue Klassenkameradin. Sie ist gerade mit ihrem Vater hergezogen.
Ich setzte mich hin und sagte nichts. Dann drehte ich mich um und da sah ich ihn. Ich meine ich war 14 die Gefühle die ich damals für Simon hatte sind nichts im Vergleich zu denen, die ich heute habe. Auch wenn sie mich umbringen.
Nach dem Unterricht kam er zu mir und fragte mich ein bisschen aus. Wir tauschten Nummer aus und trafen uns öfter mit ein paar anderen. Im Großen und Ganzen fand ich gut Anschluss in der Klasse, aber glücklich war ich dort nicht.
Simon wurde mein bester Freund, wir sahen uns so gut wie jeden Tag. Währenddessen setze sich meine Mutter aber dafür ein, dass ich wieder auf meine alte Schule zurück konnte. Einseits freute ich mich, aber ich wusste auch das ich Simon nicht mehr oft sehen würde. Also erzähle ich es ihm und er war schon traurig. Aber zu meinem ersetzen küsste er mich zum Abschied. Das war mein allererster Kuss. Danach brach der Kontakt ab.
