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-Chapter 5-

𝘔𝘺 𝘱𝘰𝘪𝘴𝘰𝘯 𝘨𝘳𝘰𝘸𝘴 𝘪𝘯𝘵𝘰 𝘢 𝘥𝘦𝘦𝘱 𝘱𝘢𝘪𝘯𝘧𝘶𝘭 𝘯𝘪𝘨𝘩𝘵
𝘞𝘩𝘺 𝘥𝘰𝘦𝘴 𝘮𝘺 𝘩𝘦𝘢𝘳𝘵 𝘥𝘦𝘯𝘺 𝘵𝘩𝘦 𝘵𝘳𝘶𝘵𝘩?

Jeden Abend, um die selbe Zeit, tauchte der Schatten auf und den Morgen danach, befanden sich neue Rosen im Beet.
Und jedes einzelne Mal schaute Felix dabei zu, wie die Person in seinem Garten ein und ausging, als wäre es sein eigener. Zuerst machte es ihn wütend, dass der Fremde es überhaupt wagte seinen Garten zu betreten.
Doch nach und nach legte sich der Zorn und seine Neugierde wuchs.
Den Drang, das Gesicht des Fremden zu sehen, stieg. Es zu begutachten.
Wer war dieser Fremde, der diese Sehnsucht in Felix auslöste?
Wer war er?

Das rhythmische tippen von Felix's Fingerkuppen, auf dem Holztisch, erklangen immer und immer wieder.
Tipp.Tipp.Tipp tipp.Tipp.
Ungeduldig erhoffte er sich damit die 5 Stunden, die ihn von dem Abend trennten, zu überspielen.
Das plötzlich, ohrenbetäubende Piepen der Kaffeemaschine ließ Felix's Herz einen Sprung machen. Zögernd richtete er sich auf und schlenderte um die Runde Kücheninsel in Richtung Fensterbank. Der feine Geruch der Kaffeebohnen stieg ihm bereits in die Nase und er hielt für einige Sekunden inne.
Einen Tag ohne Kaffee könnte er sich nicht mehr vorstellen. Das Zusammenspiel von Kopf und Arm, wie er den Küchenschrank öffnete, um Kaffeepads rauszuholen, um sie anschließend in die Maschine einzuwerfen, hatten die Kontrolle über ihn ergriffen.
Es gehörte nun zu seinem Alltag und ist unveränderlich.
Genauso wie das Abwarten und Beobachten des Unbekannten.

Die Sonne neigte sich dem Ende zu und tauchte die Welt nun in goldene Farbe.
Gedankenverloren wartete Felix bis es Dämmerte, welche die Zeit war, wo der Besuch meistens erschien. Ein Mal kam er sogar früher und brachte Felix somit aus dem Konzept. Er wollte sich nicht erwischen lassen, wie ihr den Besuch Schritt für Schritt beobachtete und keine Sekunde aus den Augen ließ.
Die letzten Tage überlag er sogar sich dem Fremden zu nähern. Aber wäre das nicht viel zu gefährlich? Was wäre, wenn er Felix nicht mochte oder wenn er erst garnicht mehr wieder auftaucht? Der Gedanke verbreitete ein unwohles Gefühl in Felix's Brustkorb.
Lieber nichts riskieren.

Wie auf die Sekunde genau öffnete sich das Gartentor mit einem lauten Quietschen.
Einzelnes braunes Haar legte sich in Felix's Gesicht ab, als ein heftiger Windstoß durch den Garten tobte. Dieses Mal war es anders. Er traute sich aus dem Haus, um ihn zu beobachten. Ob er es einfach nur machte, damit er ihn besser sehen konnte oder, ob ihn etwas anderes dazubrach dem Fremden näher zu sein, wusste er nicht.
Mit zusammengekniffenen Augen versuchte er, hinter dem Gartenhaus, hervor zu schauen und ihn zu beobachten, aber die Hecke versperrte ihm die Sicht.
Behutsam ging Felix also einen Schritt zurück, um über die Hecken schauen zu können, doch seine Ferse stieß gegen etwas hartes und ein Bruchteil einer Sekunde später, zerbrach die Blumenvase in kleine Scherben. Erschrocken von dem Lauten klirren, flogen die Vögel mit lautem Zwitschern davon und Felix fiel zu Boden.

Mit aufgerissenen Augen und Mund brauchte er ein paar Sekunden, um sich in der Todestille, die nun herrschte, zu sammeln. Wie eingefroren saß er auf dem spitzen Gras, bevor er ruckartig in die Richtung des Fremdens schaute. Hatte er ihn bemerkt?
Aber darüber brauchte er sich keine Gedanken mehr zu machen.
Genau in dieser Sekunde streiften sich ihre Blicke und Felix fiel es nun noch schwerer zu atmen. Die Mischung aus seinen sanften Gesichtszügen, rosafarbigen Wangen und vom Wind zerzausten, schwarzen Haaren waren ein göttlicher Anblick.
Felix konnte garnicht mehr klar denken und verlor jegliche Bewegungskraft über seinen Körper. Am liebsten würde er im Erdboden versinken, so unangenehm ist ihm diese Situation.
Doch bevor er irgendetwas unternehmen konnte, nahm er das knirschende Geräusch eines Schuhes auf dem Gras wahr.
Mit schleifenden, aber zielstrebigen Schritten bahnte sich der zierliche Junge, einen Weg, bis zu Felix.

FEAR | • changlix •Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt