ღ 1 ღ

355 43 48
                                    

Sehnsucht ist die eigene Folter des Herzens.


Sachte zog der Wind an ihren langen, schwarzen Haaren, während der Stoff ihres roten Kleides ihren schlanken Körper umspielte. Ein strahlendes Lächeln lag auf ihren Lippen und sie zeigte ihrem Gesprächspartner, den silbernen, schmalen Ring an ihrem Finger. So schön und anmutig die junge Frau auch war, hatte ich jedoch nur einen kurzen Blick für sie übrig. Mein Interesse galt dem jungen Mann, der neben ihr stand und eine Hand um ihre Taille gelegt hatte. In seinem Anzug sah er verboten gut aus und ich biss mir auf die Unterlippe, als es kurz aber angenehm in meinen Lenden kribbelte.

Ich lehnte mich zurück, nippte an meinem Weinglas und genoss den süßlichen Nachgeschmack. Verträumt hielt ich das kunstvoll geschliffene Glas gegen die Sonne und beobachtete fasziniert, wie sich die Sonnenstrahlen in der blutroten Flüssigkeit brachen. Als ich im Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm, richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder auf das frisch verlobte Paar, welches sich langsam durch die unzähligen Gäste bewegte. Wie ein Gentleman schwebte die Hand des Mannes über dem geraden Rücken der Frau, schien sie zu leiten und gleichzeitig zu beschützen. Immer wieder stoppten sie, unterhielten sich angeregt mit den Gästen und stießen mit ihnen an.

Geschmeidig erhob ich mich von meinem Platz, stellte mein Glas zur Seite und strich mein Hemd glatt. Mit bedachten Schritten bewegte ich mich über die weitläufige Terrasse und trat durch die geöffnete Tür ins Innere des Hauses. Im Wohnzimmer spielte leise Musik und der Kamin sorgte für eine behagliche Atmosphäre. Niemand war hier, alle hielten sich draußen auf und genossen das milde Wetter.
Ein langer dunkler Flur lag vor mir, nur ein paar Sonnenstrahlen fielen durch die offenen Türen und erhellten ein paar Staubkörner, die in der Luft tanzten. Nach wenigen Schritten wandte ich mich nach rechts und betrat die modern, eingerichtete Küche. Auf der freistehenden Kochinsel standen zwei Flaschen Wein, von denen ich mir das Etikett durchlas und anerkennend nickte.
Französischer Name, guter Jahrgang und für mich unbezahlbar.

Vorsichtig stellte ich die Flasche zurück, als sich plötzlich zwei Arme um meinen Bauch schlangen.
Heißer Atem streifte meinen Nacken, Lippen berührten meine empfindliche Haut und eine warme Brust drückte sich an meinen Rücken.
„Deine Blicke sind viel zu offensichtlich", raunte eine tiefe Stimme und knabberte an der empfindlichen Stelle hinter meinem Ohr. Leise seufzend lehnte ich mich gegen ihn, schloss die Augen und fühlte seine Berührungen intensiver.
„Ich kann nicht aufhören dich anzusehen", flüsterte ich, neigte leicht den Kopf und bot ihm meinen entblößten Hals an. „Du hättest diesen verdammten Anzug nicht anziehen sollen."
„Gefalle ich dir etwa nicht?"
Zärtlich küsste und saugte er sich über meinen Hals, pustete leicht gegen die feuchten Stellen. Seine Nähe, seine Berührungen, selbst sein Duft, ließ wohlige Wellen durch meinen Körper rollen.

„Soll ich dir zeigen, wie sehr mir dein bloßer Anblick gefällt?", raunte ich und spürte, wie sich sein Körper kurz verspannte. Langsam, um den Moment seiner Überraschung zu genießen, drehte ich mich in seinem Armen um. Bestimmend legten sich seine Hände auf meine Hüften, hielten mich. Tief sah er mir in die Augen. Mit klopfendem Herzen erwiderte ich seinen Blick, zitterte leicht und griff nach seiner Hand.
„Alles an dir gefällt mir." Unter halb geschlossenen Lidern sah ich ihn weiterhin an und schob seine Hand über den Stoff meiner Jeans. Er schien zu realisieren was ich vor hatte, denn seine Augen weiteten sich und seine Lippen öffneten sich einen Spalt.
„Das machst du mit mir", wisperte ich und drückte seine Handfläche gegen meine pochende Mitte. „Ein Blick genügt und ich werde hart. Nur für dich." Ich seufzte wohlig, als er meine wachsende Erregung durch den Stoff meiner Jeans zu massieren begann.
„Nimm mich", bettelte ich und legte keuchend den Kopf in den Nacken.

„Gott, Jungkook", knurrte Taehyung, griff grob nach meinen Haaren und zerrte meinen Kopf zu sich. Seine Lippen trafen auf meine, küssten mich hart und tief. Jegliches Denken setzte aus und ich gab mich ihm völlig hin. Wollend drückte ich mich ihm entgegen, genoss den süßlichen Schmerz, als mein Rücken mit der Küchentheke kollidierte. Unkontrolliert erwiderte ich seinen Kuss, nestelte an den Knöpfen seines Hemdes und berührte seufzend die weiche, sonnengebräunte Haut. Er knabberte an meiner Unterlippe, zog sie zwischen seine Zähne, biss mich sanft. Ich genoss seine härter werdenden Küsse, öffnete die nächsten Knöpfe und wurde langsam ungeduldig.
Schwer atmend löste ich mich von seinem wundervollen Mund, fuhr mit meinem Daumen seine feuchte Unterlippe nach.
„Bitte."
Wimmernd schmiegte ich mich an seinen warmen Körper und spürte die angespannten Muskeln durch den Stoff, bis sich sein Blick plötzlich veränderte.
Ich wusste was das bedeutete.
Enttäuschung machte sich in mir breit, die ich mir äußerlich nicht anmerken ließ.
„Ich verstehe schon", nuschelte ich und begann, sein Hemd wieder zuzuknöpfen.
„Jungkook, bitte", wisperte Taehyung und fuhr zärtlich mit seinen Fingerspitzen über meine Wange. „Sieh mich an."
Nur widerwillig löste ich meinen Blick von seinem Schlüsselbein, welches unter dem Kragen seines Hemdes hervorlugte. Ein Hauch von Erregung lag noch in seinen Augen, während er mich entschuldigend ansah.
„Du weißt warum", wisperte er und küsste mich, bevor ich etwas sagen konnte. Sinnlich bewegte er seine Lippen, schob mir seine Mitte entgegen und strafte seine vorangegangen Worte Lügen.
Er wollte mich, so wie ich ihn.
Doch wir durften nicht, war es immerhin verboten was wir hier taten.

Forbidden Love ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt