3.Kapitel

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„Gute Nacht Mama" sage ich und gehe ins Bett. Um ehrlich zu sein habe ich Angst davor einzuschlafen, denn ich weiß nicht, was heute in meinem Traum geschehen wird. Vielleicht finde ich aber auch da die Antworten, die ich suche. Was rede ich denn da, was für Antworten. Es war doch nur ein harmloser Traum und die Wunde ist bloß ein reiner Zufall. Vermutlich habe ich einfach an der Bettkante geschnitten, oder so ähnlich. Naja ist jetzt ja auch egal. Ich sollte mich eher darauf konzentrieren endlich einzuschlafen, damit ich morgen wenigsten einigermaßen ansprechend aussehe. Habt ihr euch schon mal gefragt, wie man eigentlich einschläft. Es passiert so plötzlich, ohne jegliche Bemerkung. Man schläft plötzlich ein und wacht dann irgendwann wieder auf.

                                                                                  Der Traum

Ich öffne meine Augen und wieder befinde ich mich in derselben Umgebung, wie vor kurzem. Es ist dieser unerkennbare dunkle Wald.

Warum habe ich das Gefühl als würde ich gar nicht schlafen, als wäre das alles hier real. Auf einmal höre wieder eine Stimme. Nein nicht schon wieder, bitte nicht! Doch bevor ich in Panik gerate, fällt mir auf, dass es sich diesmal um eine andere Stimme handelt. Diese klingt irgendwie menschlicher und männlicher. Sie ist zwar tief, kräftig und rau, doch trotzdem hört sich die Stimme jung an. Irgendwie fühle ich mich nicht mehr so ängstlich und bedroht, ganz im Gegenteil. Ich fühle ich mich jetzt aus einem unerklärbaren Grund wohl und beschützt. Ich erkenne nur die Silhouette einer großen Person. Die Stimme sagt zu mir: „Hey, wer bist du und was machst du hier?".

Wenn ich das nur selber wüsste, was ich hier mache. Warum ich hier bin und wie ich überhaupt hier gelandet bin. Nach einer langen Pause versuche ich nun zu antworten, doch aus irgendeinem Grund fange ich an zu stottern. Ich habe keine Ahnung warum, aber irgendwie fühle ich mich verlegen. Was ist denn nur los mit mir. Die Stimme fängt an zu lachen und sagt: „Du hast mich noch gar nicht gesehen und verlierst schon deine Stimme, was passiert, wenn du mich siehst, kippst du dann um". „Mir ist nur kalt" flunkere ich.
Oh man, was ist bloß los mit mir. Zum Glück ist das alles nur ein Traum und diese Stimme ist auch nicht real. „Willst du meine Jacke" fragt mich der Typ mit so einer lässigen Stimme, mit der vermutlich versucht cool zu wirken. Ne, mit so was kann man mich nicht beeindrucken. Ich hasse es, wenn Jungs so cool wirken müssen und eingebildet sind. Da gehe ich lieber alleine in diesem schrecklichen Walde spazieren. Ich setze den ersten Schritt voran und trete dabei auf einen Ast, der in dem Moment zerbricht. „Hey Kleine, wo willst du hin? Du hast meine Frage nicht beantwortet." ruft er mir hinterher, nachdem ich meine Schritte beschleunige. Vermutlich hat er meine Schritte gehört, denn ich denke nicht, dass er mich erkennen kann. Es ist zu dunkel, um nur etwas ansatzweise zu erkennen. Ich versuche nicht völlig durchzudrehen. Warte, hat der Typ mich da gerade „Kleine" genannt, realisiere ich gerade. Für wen hält er sich eigentlich. „Nenn mich nicht Kleine! Verstanden! Ich komme allein klar!" sage ich aufgebracht. „Wenn du meinst. Ist mir doch egal, wenn du stirbst. Ich muss nicht den Helden spielen" sagte der Typ. Er fängt mich an zu nerven, deshalb nehme ich einen Stein und werfe dorthin, wo ich die Stimme höre. Ja, okay ich gebe zu, dass mein Handeln vielleicht etwas vor angenommen und übertreiben, aber nur etwas. Wie es aussieht, habe ich sogar getroffen, denn ich höre ein leichtes „Aua, geht's noch". Innerliche freue ich mich, dass getroffen habe, denn eigentlich bin ich nicht so die Meisterschützerin. „Du bist wohl doch nicht so Heldenhaft, wie du vorgibst zu sein, kleines Mädchen." sag ich sehr stolz.
„Bist du irgendeine Psychopathin. Mein Hals! Ich glaube du bist nicht mehr ganz dicht. Da hast du dich aber mit dem falschen angelegt.
Eins muss ich dir aber lassen. Du bist echt mutig, Kleine." sagt er.
„Oh, jetzt bekomme ich aber Angst. Ich sag dir eins, nennst du mich noch einmal Kleine, werfe ich dich mit einem Messer ab. "schreie ich schon fast. Scheiße, jetzt denkt er bestimmt ich wäre komplett verrückt. Was ist bloß nur los mit mir. So würde ich mich doch eigentlich nie benehmen. Er sagt aber nur lachend: „Da wird wohl jemand aggressiv, kleiner Psyo."So jetzt reicht es mir aber endgültig. Ich gehe jetzt zu ihm. Doch genau diesem Moment wache ich auf und lande wieder in meinem Bett. Man ich könnte ihn ja noch nicht mal angucken. Wer weiß, vielleicht sah er ja ganz gut aus. Was rede ich denn da. Ich bin echt völlig verrückt geworden. Es war nur ein Traum und auch wenn dieser Typ außerhalb meiner Gedanken existieren sollte ist eingebildet und ich weiß noch nicht mal wie er aussieht. Ich verstehe langsam die Welt nicht mehr. Wann werde ich nur herausfinden, was mit mir vorgeht. Ich steh auf und  wechsle mein Verband und bemerke dabei , dass die Wunde nicht mehr so stark zu erkennen ist. Irgendwie heilt sie erstaunlich schnell. Was hat das alles für eine Bedeutung? Es wird langsam Zeit, dass ich mich für die Schule fertig mache und nicht mehr mit belanglosen Dingen beschäftige, wie mit meinen Träumen.

Liebes, schlaf nicht ein, wenn du am Leben bleiben willstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt