1. Lonely Love (Her)

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Er winkte mir noch ein letztes mal, bevor er aus meinem Sichtfeld verschwand. Ich hatte mich nämlich umgedreht und rutschte in Tränen ausbrechend das Fenster runter. Ich vergrub mein Gesicht zwischen den Knien und weinte. Ich musste an die ganzen schönen Erinnerungen mit ihm denken. Seine Witze, seine Sprüche, seine Komplimente, sie waren alle in meinem Kopf. Es war als würde ich ein Buch lesen, welches nur dazu dient mir klar zu machen, was für einen Menschen ich da gerade verloren hatte. Als ich den Kopf hob und den Blick durch mein Zimmer schweifen ließ, blieb dieser auf jedem Gegenstand ruhen, mit dem ich ihn verbinde. Die Bilder, den Nagellack, sein Armband, Bücher von denen ich stunden vor ihm geschwärmt hatte, all diese Dinge würden mich immer wieder an ihn erinnern. All diese Dinge werden mich dazu bewegen wieder auf ihn zu zugehen. All diese Dinge werden Auslöser für verweinte Abende sein. All diese Dinge werden mir zeigen, wie wichtig er mir eigentlich war. Ich nahm ein Bild in die Hand, indem ich auf seinem Bein saß. Er sah für seine Verhältnisse echt süß aus, ich musste schmunzeln. Ich weiß noch wie er mir an dem Abend ins Ohr flüsterte, dass er mich liebe und er mich niemals verlieren möchte. Seine Augen stachen in diesem Foto heraus, sie waren Eisblau. Er sagte immer, wenn er mir in die Augen sah, dass er sich jedesmal auf neue in mich verlieben konnte. Er wusste, dass ich ihn nur als besten Freund sah, ihm war das egal. Er zeigte mir immer wieder seine Liebe zu mir. Ich war mir nie sicher, ob ich ihn wirklich nur als besten Freund sah. Ich hab mich in seiner Gegenwart immer geborgen gefühlt, als würde er ein zweites Zuhause bilden. Meine Tränen hörten auf nachzuströmen und sie trockneten langsam. Ich musste, als ich mir eine Träne samt Haarsträhne hinters Ohr strich, daran denken, wie er es immer tat. Er hatte große Hände, er war schließlich 1,90 m, aber er war einer der sanftmütigsten Menschen, dem ich je begegnet war. Manchmal hatte ich das Gefühl, er würde so sanft sein, weil er mir, mit 1,58 m, nicht weh tun wollte, doch mir wurde bewusst, dass das einfach er ist. Ich frage mich immernoch, wieso er mit ihr soviel gemacht hat. Ich habe mich verletzt, allein gelassen, ausgeschlossen gefühlt. Als er dann heute zu mir kam sind wir irgendwie ins streiten geraten. Ich musste es einfach loswerden. Ich schrie:"Du tust mir weh! Warum musst du mir weh tun?", er sagte ruhig und stotternd, dass er es nicht gewollt hätte und er mich liebe. Ich war so wütend und verletzt das ich ihm die Worte "Ich hasse dich!" nur schreiend vor die Füße spucken konnte. Als ich dies sagte, sah ich die Tränen in sein Auge schießen. Ich machte ihm klar, dass er verschwinden soll. Als er ging murmelte er "Es tut mir leid...". Ich wandte meinen Blick raus in den schüttenden Regen, mir war es recht, dass er jetzt durch den Regen laufen musste. Er hatte eine Jacke dabei, zog sie aber nicht an, vermutlich weil er denkt er hätte es verdient nass zu werden. Ich sah die Jacke und realisierte, dass ich diese Jacke mehrmals schon trug, als es regnete und ich keine dabei hatte. Meine Tränen liefen mir nun in Strömen über die zartrosa Wangen und ich sah wie er mir winkte...

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 05, 2019 ⏰

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