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Ich musste zum Bahnhof, da er nicht in der Nähe war, immer wenn ich an Bahnhöfen war musste ich an den Tag vor 7 Jahren denken, ich war grade mal 10 Jahren alt. Er war in seinem Abschlussjahr von seinem Abitur, er war gut in der Schule, er hatte sogar ein Jahr übersprungen, doch meine Mutter hatte alles zerstört. Sie hatte ihn geschlagen, wenn er keine 15 Punkte erbracht hatte. Sie setzte ihn damit unter sehr hohen Druck.

Als sie in die Entzugsklinik kam hörte es auf, doch er stand weiterhin unter enormen Druck und am Ende blieb ihm nur dieser Ausweg, davon wegzukommen.

Nun steh ich, hier genau vor, solchen Schienen auf denen er umkam. So oft denke ich er ist noch, da doch dann merk ich ich liege falsch und wache in der Realität auf. Noch immer höre ich Nachts die Schreie, der Leute die am Bahnhof standen. Jede einzelne Nacht.

Doch so konnte ich ihn nicht vergessen, nicht einen Moment konnte ich ihn aus meinen Gedanken bekommen.

Der Zug fuhr ein, ich stieg ein und suchte mir einen Platz in einem Waggon der recht leer war, hinten in eine verschachtelten Ecke, wo man nicht allzu schnell gesehen wird.

Nach kurzer Zeit ging die Fahrt los, los in Richtung Jake, ich hatte Angst das war das erste Mal das ich alleine fuhr, alleine zu seinem Grab. Vielleicht hätte ich einfach Sammy anschreiben sollen, doch er könnte der Wohngruppe Bescheid sagen können.

Egal er war meine einzige Hoffnung, ich brauchte einen Schlafplatz, für die Zeit die ich, da war.

Ich hatte Sammy angeschrieben, dem einzigen dem ich vertraute. Jake's besten Freund, der einzige der es verstand warum ich nicht redete, der einzige, der mich nachvollziehen konnte. Obwohl seine Mutter auch, sie war all die Jahre mehr eine Mutter für mich als meine eigentliche.

Nach kurzer Zeit kam eine Nachricht von Sammy, er meinte ich kann bei ihnen bleiben, solange wie ich es eben brauchte. Er meinte auch er hole mich vom Bahnhof ab, eine Station vor der eigentlichen Station.

Jedes mal achtete er darauf wie ich mich fühlen musste, dafür liebte ich ihn. Er und seine Mutter waren die einzigen die mich damals verstanden hatten.

Sammys Vater starb an Krebs, sie konnten sich jedoch drauf einstellen das er früher oder später stirbt. Doch mein Bruder hat es selbst beendet. Nichts vorher gesagt einfach beschlossen es zu beenden.

Der Zug hielt an dem Bahnhof, den Sammy wollte. Er kam schon auf mich zu und umarmte mich, ich umarmte ihn zurück. ,,Alles okay Floh?" Ich schaute ihn mit einem ist das dein ernst Blick an, er lachte und meinte: ,,jaja schon verstanden, los komm oder willst du Wurzeln schlagen?"

Ich nickte und ging mit zu seinem Auto. ,,Du sprichst also immer noch nicht? Nun ja is auch okay. Brauchst du noch irgendwas? Wenn du hier bleibst?" Ich nickte, denn ich brauchte Klamotten. ,,Keckse, Kuchen, Chips?" Ein augenrollen meiner Seits kam.

,,Du brauchst wie immer Klamotten schon verstanden, okay vielleicht solltest du einfach bei uns welche behalten damit wir nicht ständig was holen müssen." Ich sah ihn entschuldigend an, doch dann deutete ich auf seinen Pulli. ,,Hm? Willst du etwa was von meinen Klamotten anziehen?" ich zuckte mit den Schultern. ,, ja vielleicht wäre das mal eine Alternative zu dem, okay also nur Unterwäsche kaufen und eine Hose hast du ja schon.

Selen GeflüsterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt