Kapitel 1

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Angenehme Kälte umspült meinen Körper. Krampfhaft versuchen sich meine Instinkte sich meinem Willen zu widersetzen. Meine Lungen rebellieren.
Luft!

Alles in mir schreit nach Luft. Ich öffne verzweifelt meinen Mund, um Luft zu holen, doch anstelle von Luft füllt sich mein Mund mit Chlorwasser.

Panik überkommt mich. Innerhalb von Sekunden schwimme ich an die Wasseroberfläche und Spucke das Wasser aus. Keuchend hole ich tief Luft und schwimme an den Beckenrand.

Meine Hände Krallen sich an dem kalten Stein fest, während ich immer noch nach Luft schnappe.

Ich vernehme ein Lachen, ganz in meiner Nähe. Langsam hebe ich meinen Kopf und mein Blick gleitet von muskulösen Beinen bis hin zur muskulösen Brust, um anschließend in die schönsten, dunkelsten grünen Augen der Welt zuschauen.Die grünen Augen funkeln belustigt und eine tiefe, weiche Stimme, vor Spott triefend sagt: „Du kannst ja noch nicht einmal 25m tauchen! Das ist ja erbärmlich!". Enttäuscht sehe ich zum Ende der Bahn, was nur 3 Meter von mir entfernt ist. „Mach es doch selber besser!". Der Junge sieht mich an und lacht, „Mit Losern gebe ich mich nicht ab!".

„Camron, kommst du?", es ist eine ähnliche Stimme, nur das diese nicht so weich ist, wie die andere. Ein weiterer Junge kommt in unsere Richtung. Camron dreht sich um und sieht den anderen an. „Ja Zach, ich komme!".

Mein Blick schweift zwischen den beiden hin und her. Sie sehen sich zum verwechseln ähnlich. Zach sieht mich an, „Was glotzt du so doof?".

„Ihr ... seid... Zwillinge?", stottere ich leicht und wünsche mir schon im nächsten Moment, dass ich gar nichts gesagt. „Blitzmerkerin!", der Hohn in der Stimme von Zach ist nicht zu überhören. Aus irgendeinem Grund, den ich mir nicht erklären kann, fühle ich mich verletzt. Ohne ein weiteres Wort oder eine weitere Sekunde zu verschwenden drehe ich mich um und schwimme zum Beckenrand, wo ich aus dem Wasser klettere und wieder zum Anfang der Bahn gehe.

Am Anfang der Bahn gehe ich zurück ins Wasser. Ich hole tief Luft, tauche mit dem Kopf unter und stoße mich gleichzeitig vom Beckenrand ab.

Nach 11 Schwimmzügen brauche ich Luft, doch ich zwinge mich dazu, weiter zu schwimmen. Je näher ich dem Ende komme, desto stärker wird der Drang, einfach aufzugeben und Luft zu holen. Krampfhaft schaffe ich es bis zum Ende der Bahn.

Schnell tauche ich auf und hole keuchend Luft. Stolz breitet sich in mir aus und ich grinse selbstbewusst.

Ich setzte mich auf den Beckenrand und sehe leider, dass die Zwillinge Camron und Zach mich beobachtet haben. Als sie merken, dass ich sie gesehen habe, drehen Sie sich um und gehen.

Auch ich gehe, aber nur um mein Handy zu nehmen und meinen festen Freund anzurufen.

Nach ein paar Sekunden höre ich schon seine Stimme: „Hey Hailee! Wie geht's dir? Was machst du gerade?". Ich hole immer noch leicht keuchend Luft, und Stütze mich am Fenster ab, da schwarze Ränder in meinen Blickwinkel treten. „Sch... w.. schwimmen!". Mir wird schwarz vor Augen, mein Handy rutscht mir aus der Hand und fällt  zu Boden. Das letzte, was ich höre, bevor ich auf dem Boden Aufschläge ist: „Hailee, was ist los?".„Komm Camron, man wird ihr schon helfen!". „Aber wir können sie doch nicht hier liegen lassen! Sie blutet!".

Ach ja? Die Stimmen kommen von weit her und doch erkenne ich sie.

„Ihr geht es gut! Komm jetzt!". Nein, geht's mir nicht! „Zach! Sie ist einfach umgekippt!". „Man Camron komm!".

Die Stimmen entfernen sich und ich nehme ein Pochen in meiner Schläfe war.

„Hailee!".

Die Stimme kenne ich. Ich kenne sie sogar sehr gut, ich würde sie überall wiedererkennen.

ComplicatedWhere stories live. Discover now