Luneville

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Neville P.o.V.

Die Wahrheit zu sagen ist ein schwieriger Balanceakt. Wie viel will man sagen und wie viel für sich behalten? Welche Wahrheit verletzt, Aber zerstört nicht? Welche Wahrheit trifft so tief, dass die Wunde nie mehr heilt?
Ich warte auf Hannah und weiß, dass ich ihr die Warheit sagen werde. Sagen muss. Und die Wahrheit wird wehtun. Uns beiden. Aber wenn ich jetzt nicht die Wahrheit sage, wird die Wunde irgendwann nicht mehr verheilen.
Da steht Sie.
Sie sieht mich und kommt auf mich zu. Die setzt sich zu mir. "Hannah...", setzte ich an. "Hey was gibt's?" unterbricht sie mich fröhlich. Noch.
"Hannah ich muss mit dir reden." Sie hört An meiner Stimme, dass es nicht gutes sein kann.
"Es tut mir leid. Aber ich kann das mit uns nicht mehr. Lass es mich erklären, okay? Eigentlich kann man es nicht erklären. Aber ich... Da ist jemand anderes."

"Hast du mich betrogen?
Sag es einfach gleich. Dann verschwende ich wenigstens nicht meine Zeit!" Hannah springt auf und ist in Begriff weg zu rennen. Schnell halte ich die am Arm fest. "Ich hab dich nicht betrogen. Das könnte ich niemals. Aber ich liebe dich auch nicht."
Ich lasse ihren Arm los. Sie dreht sich um und rennt weg. Aber nicht schnell genug. Ich sehe noch die Tränen in ihren Augen. Und das tut mir weh. Ich hoffe, dass dies eine Wahrheit ist, die mir verletzt, nicht zerstört.

"Bist du von einer Halunkel gebissen worden oder sind das echte Tränen?" Ich muss nicht mal hochschauen, um zu wissen, Wer da neben mir steht.
Luna. Auf ihre wunderbar merkwürdige und liebevolle Art.

"Die sind leider echt." Sag ich schon wieder mit einem Schmunzeln im Mundwinkel. Warum schafft dieses Mädchen es mich von einem Moment zum anderen glücklich zu machen? "Und warum weinst Du?"
"Ich hab mit Hannah Schluss gemacht. Eigentlich sollte ich froh sein, so wird es für sie nicht noch schmerzhafter." "Warum sollte es schmerzhaft sein, von dir geliebt zu werden?", will Luna wissen. "Weil ich sie nicht mehr geliebt habe. Ich liebe jemand anderen, Aber ich wollte sie trotzdem nicht verletzen."

In Lunas Gegenwart erzähle ich immer mehr als ich sollte. Ich überschreite meine persönliche Balancegrenze. Vielleicht ist es gut mal offen reden zu können, Aber ich darf nicht zu viel sagen. Denn wenn ich ihr zu viele Wahrheiten erzähle, könnte ich mir selbst wehtun.
"Hey Neville. Jetzt mach dich mal nicht verrückt. Hannah wird schon wieder. Aber wen liebst du denn so sehr, dass du ein so nettes Mädchen wie Hannah verlässt?"
"Äh... Nicht so wichtig" versuche ich mich rauszureden.
"Naja, eigentlich schon", lacht Luna. "Aber geht mich ja nichts an. Du wolltest dich nicht verpflichtet fühlen mir irgendwas zu sagen."

"Okay, Ich sag's dir. Es ist..." "Stopp, Ich will nicht, dass du es mir sagst, weil du das Gefühl hast du musst. Okay anderes Thema."

Am Abend liege ich wach im Bett. Irgendwie ist es schade, dass ich es Luna nicht gesagt hab. Also irgendwie hätte es meine Balancegrenze überschritten, Aber dann wäre es raus. Ich will kein Geheimnis mehr vor ihr haben. Okay, Ich werde ihr einen Brief schreiben. Wenn ich es jetzt mache, kann ich nich schnell in die Eulerei laufen, Dann bekommt sie ihn schon morgen früh.

Liebe Luna. Es fällt mir schwer das hier zu schreiben. Aber ich muss. Denn ich kann nicht mehr damit Leben, nicht zu wissen was du denkst. Wenn du sagst, dass du nichts von mir willst, dann ist das okay. Ich kann damit Leben.
Nein, eigentlich kann ich nicht damit Leben, aber ich hab keine Wahl. Ich muss damit Leben können, dass ich nicht der richtige bin. Ich hätte es dir schon vorhin sagen sollen. Aber es ist schwer. Denn ich hab Angst dich zu verlieren.
Ich hab Angst dich zu verlieren, wenn du weißt, dass ich dich liebe. Bitte sag mir die Wahrheit. Auch wenn es sein kann, dass die Wahrheit verletzt. Bitte tu es trotzdem. Denn nur die Wahrheit nimmt die Ungewissheit.
In Liebe dein Neville

So jetzt schnell zur Eulerei. Bevor die Sperrstunde beginnt.
Hier in der Eulerei ist es ruhig und friedlich. Ich binde einer Schleiereule den Brief ans Bein. Aber er will nicht so recht halten. Jetzt ist er mir auch noch runter gefallen. Doch bevor ich ihn aufheben kann, hält ihn mir schon jemand anderes hin. Es ist Luna. Sie ist offentsichtlich überall. "Hier ich glaube das hast du verloren. Aber wurde dir der Brief von einem Knorrler geklaut? Die klauen gerne Briefe. Am liebsten Liebesbriefe. Ist es denn ein Liebesbrief?"
Ich nicke nur stumm. "Oh wie wundervoll. Ich liebe romantische Briefe. Du kannst bestimmt gut romantische Briefe schreiben oder?" "Ich weiß nicht. Aber wenn du den Brief lesen würdest, könntest du mir sagen ob ich gut romantische Briefe schreiben kann." Ich halte ihr den zusammengerollten Brief hin. "Oh das ist eine größe Ehre, Aber ich glaube ich sollte besser nicht. Die Sperrstunde beginnt gleich und wir sollen gehen. Brauchst du noch Hilfe beim verschicken des Briefes?" Ich will mutig sein. Ich will Es ihr selber sagen, Aber ich glaube, Ich kann das nicht. "Ich möchte aber, dass du ihn liest. Es reicht wenn ich ihn morgen verschicke. So kannst du ihn mit nehmen und ihn mir morgen früh geben. Aber du hast recht. Wir müssen in unsere Gemeinschaftsräume. Gute Nacht" Mit diesen Worten drücke ich ihr den Brief in die Hand und gehe schnellen Schrittes davon.

Ich bin schon mega früh wach gewesen. Und jetzt ist es endlich Zeit zum frühstücken. "Alter Neville, Was los? Seid wann bist du morgens schon so aktiv?" fragt mich ein noch sehr verpennter Dean. "Ach nichts. Ich hoffe einfach, dass heute ein super Tag wird."
"Aha",antwortet Dean und gibt Seamus einen guten morgen Kuss. Zusammen gehen wir in den Speisesaal. Und da sah ich sie.
Sie lachte gerade über etwas. Und dabei sieht sie wunderschön aus. Ihr fallen ein paar ihrer blonden Haare ins Gesicht und sie streicht sie immer noch lachend aus ihrem Gesicht. Und dann dreht sie sich zu mir um. Und lächelt kommt Luna auf mich zu. Diesen Augenblick werde ich nie vergesse. Das Mädchen meiner Träume kommt nach meinem Liebesgeständnis lächelnd auf mich zu.
"Neville, Wollen wir einen Spaziergang machen?" das fragt sie einfach so. Als wäre es nichts besonderes. Aber es ist etwas besonderes. Denn das ich ihr mein Geheimnis gesagt hab, gar nicht zerstört. Diese Wahrheit hat uns vereint. Das ist Also auch noch eine Eigenschaft von der Wahrheit. "Na los Neville. Geh schon. Wir denken uns schon eine ausrede für Mc.Gonagall aus." sagt Ron augenzwinkernd.

Draußen im Innenhof ist es wunderschön. Niemand außer Luna und mir ist da. Logisch, es sind ja alle im Speisesaal. Es ist zwar kalt, Aber die Sonne scheint und mir ist nicht halt. Denn Luna lässt warm in mir werden. "Danke", mehr sagt sie nicht. Einfach nur Danke. "Wofür?" "Dass du mir diese wunderbaren Worte geschenkt hast. Dass du mir das alles gesagt hast. Dass ist das schönste was je ein Mensch für mich getan hat." jetzt lächelt sie nicht mehr. Aber sie schaut mir tief in die Augen. "Du brauchst dich nicht zu bedanken. Ich hab nichts als die Wahrheit gesagt. Komm, Ich will dir was zeigen." Ich nehme ihre Hand und gemeinsam gehen wir in richtig Astronomie Turm. Auf dem Weg knurrt mein Magen. Lachend sagt sie: "Hier, Ich hab dir ein Brötchen mitgebracht. Nich das du mit leerem Magen in den Tag starten musst." Und dann hält sie mir ein einfaches Käsebrötchen hin. Es ist eigentlich nichts besonderes. Aber für mich ist es etwas besonderes. Endlich sind wir oben. Sie ist natürlich nicht das erste mal hier oben. Aber wir sind das erste mal zu zweit hier oben. "Ich komme manchmal hierher, Wenn ich alleine sein will. Hier ist es still. Und die stille hier oben ist friedlich." sage ich leise. "Wow. Schau. Wolltest du mir das zeigen?" Der Sonnenaufgang ist wunderschön. Ich nicke nur und nehme sie in den Arm. Gemeinsam sehen wir uns die Sonne An. "Danke" flüstere ich. "Danke das Wir das hier gemeinsam erleben können." Und anstatt mir zu antworten küsst Sie mich. Wir küssen uns in diesem perfekten Moment. Und dieser Kuss ist nichts als die Wahrheit. Die wunderschöne Wahrheit.

~Sushi~

Wizarding World OSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt