Das Einzige woran ich mich erinnere ist Dunkelheit...und das knistern und lodern der Flammen, wie es mich wohlig warm umschloss. Es hatte etwas gewisses an sich, etwas Magisches. Die flackernden Flammen tanzten mit ihren orange-roten Farben durch den Nachthimmel, sanft wiegten sie mit dem Wind. Ein Gemälde, geschaffen von mir.
Fast so, als würde es mich rufen. Das Feuer.Plötzlich nahm ich blaue Lichter in mitten der Flammen wahr. Ich wurde panisch und rannte weg. Es war nicht das erste mal das ich floh, doch die Flammen leuchteten mir vom weiten noch hinterher.
Und auf einmal wieder Dunkelheit.Kleinlaut
Die Sonne fiel durch einen kleinen Spalt in mein Zimmer, jemand hat die Tür geöffnet. Es war Ella, meine beste Freundin.
Sie sah mich vorwurfsvoll an und sagte mir Mitten ins Gesicht, dass ich endlich damit aufhören solle.
Schlagartig meldete sich die Stimme in meinem Kopf, sie befahl mir etwas.
Sagte mir, ich solle nicht auf sie hören, da ihre Meinung unwichtig sei.
Doch hatte die Stimme recht?
Es hat sich in mein Gehirn eingebrannt. Dieser Moment, er war einfach nur schrecklich. Von beiden Seiten wurde ich angeschrien, es war zu viel für mich.
Ich habe geweint. Auf wen sollte ich hören?Am nächsten Morgen...
Meine Mutter weckte mich, sie sah mich mit tränengefüllten Augen an. Ich hatte ein unwohles Gefühl dabei. Hatte sie wegen mir geweint?
Im nächsten Moment klopfte es an der Tür...
Ihre Augen flehten nach Vergebung, doch wofür?
Ich verstand erst als die Polizei und ein Psychologe in der Tür standen.
Ich wusste nicht wie ich damit umgehen sollte, was sollte ich tun?
Ich war so durcheinander und verwirrt.Im Augenwinkel vernahm ich mein Feuerzeug, es lag auf meinem Nachttisch. Ich griff danach.
Sie versuchten mir gut zuzureden.
Doch ich wollte nicht hören, ließ es fallen und flüchtete aus dem Fenster.
Ich rannte und rannte, konnte nicht anhalten.
Das einzige woran ich denken konnte war,
warum tat sie mir das an. Auch wenn sie es gut mit mir meinte und mich beschützen wollte, hat es mich Zeit gekostet ihr dafür zu vergeben.Im Wald
Dort stand ich nun, im tiefsten Wald. Es war beängstigend leise.
So leise, dass ich meinen Atem hören konnte.
Ein Knacken unterbrach die Stille.
Waren sie mir gefolgt? Rasch drehte ich mich um, es war nur Ella. Ich atmete erleichtert aus.
„Schon wieder hier?" fragte sie, ich nickte „Hör mal, du kannst nicht ewig vor den Konsequenzen davonlaufen, werd erwachsen und Stelle dich deinen Problemen, du bist psychisch Krank Lou! Wir wollen Dir alle doch nur helfen, bitte... lass mich dir helfen."sagte Ella, über ihre Wangen ergoss sich eine Flut von Tränen.Hand in Hand
Gemeinsam gingen wir zur Klinik, Hand in Hand.
Der Moment des Abschieds, als sie mich fest an sich drückte...
Das war der Moment wo ich erkannt habe, dass mein Umfeld, meine Familie, die ganze Zeit nur das Beste für mich wollte.
Ich hätte von Anfang an auf SIE hören sollen und nicht auf die Stimme...Ich ging herein, alleine... doch nicht alleine gelassen.
Es sollte alles gut werden, ich wusste es, dieses kribbelnde Gefühl der Aufregung ließ mich nicht los.
Ich brauchte Zeit mich einzugewöhnen, aber nach einer Weile fügte ich mich dem Alltag dieses Ortes.
In den Unterrichtsstunden, die ich mit den anderen Pyromanen nahm, wurde uns der richtige Umgang mit Feuer vermittelt und uns über die Gefahren aufgeklärt.
In meiner psychotherapeutischen Behandlung sollte ich, um meine Selbstkontrolle zu bewahren, einen Emotionskakender anfertigen.
Die schönen Bilder des Kalenders schaute ich mir oft an und haben mich sehr motiviert.
Auch, habe ich in der Zeit wo ich dort war viel in mein Tagebuch geschrieben, meine Gefühle, Ereignisse und Erkenntnisse.
Ich hatte nicht vor aufzugeben.
Sie gaben mir Kraft, die Besuche meiner Freunde und meiner Familie, dank IHNEN habe ich die Vergangenheit überstanden und hinter mir gelassen.
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Louisas Geschichte
Short StoryEine Kurzgeschichte aus der Sicht der jungen an Pyromanie erkrankten Louisa handelt von einem Zeitausschnitt ihres Lebens über das gefährliche und doch so faszinierende Spiel mit den orange-roten Flammen